Tiefer - Im Sog der Lust (German Edition)
mit dem Handrücken ab. „Du weißt, wenn ich da hingehen würde …“
„Ja.“
Er zuckte die Achseln, gab dem Moment eine Lässigkeit, die er, wie sie beide wussten, nicht hatte. „Wir könnten uns weiterhin sehen.“
Das Lächeln breitete sich so schnell auf ihrem Gesicht aus, wie der Sirup sich auf den Pfannkuchen verteilt hatte. „Ja, das könnten wir.“
„Huh“, machte Nick. „Das wäre ätzend, oder?“
Bess warf mit einem Pfannkuchen nach ihm. Nick war schnell, aber sie war schneller aufgesprungen und vom Tisch fortgelaufen, bevor er sie packen konnte. Er fing sie im Wohnzimmer ein, wo sie keine Möglichkeit hatte, ihm zu entkommen. Er schnappte sie, hielt ihre Arme auf dem Rücken fest und drückte sie rücklings auf die Couch, wo er erneut versuchte, sie zu kitzeln.
Sie schrie und wand sich, wenn auch nicht wirklich ernsthaft. Seine Hände taten viel mehr, als sie nur zu kitzeln. Als er sie küsste, empfing sie ihn mit hungrigen Lippen. Ihre Hände griffen nach ihm. Sie schlang ihre Beine um seine Taille, versuchte ihr Bestes, um ihn so gegen sich zu drücken wie er sie gegen die Couch drückte.
Ihr Kampf dauerte nicht lange. Der Kuss dauerte länger. Sie küssten sich, bis sie beide keine Luft mehr bekamen. Nick hob den Kopf und sah ihr in die Augen.
„Es wäre sehr viel Arbeit“, sagte er.
„Schule?“
Er verdrehte die Augen.
„Hey, alles, was einem was wert ist, bedeutet eine Menge Arbeit“, sagte Bess. Sie setzte sich auf und ordnete ihre Kleidung und ihr Haar. „Wenn du wirklich zur Schule gehen willst, Nick, dann solltest du es unbedingt tun.“
Sie stand auf und schaute zu ihm hinunter, wie er halb auf der Couch lag. Er ließ sich zu Boden gleiten und lehnte sich mit dem Rücken ans Sofa. Sie kniete sich vor ihn.
„Aber sei dir sicher, dass du es für dich tust“, flüsterte sie. „So gerne ich hören würde, dass du es tun willst, um mit mir zusammen zu sein, ist das etwas, was du für dich und nur für dich tun musst.“
Sie dachte, dass er jetzt mit Sicherheit einen klugen Kommentar abgeben würde, aber er küsste sie einfach nur noch mal.
„Meinst du, dass ich das schaffen kann?“
Sie sah ihm in die Augen. „Auf jeden Fall.“
Nick lächelte. „Ich hab dich so um den Finger gewickelt.“ Er hielt seinen kleinen Finger hoch.
Bess schnappte sich seine Hand und küsste sie. „Halt den Mund. Ich muss jetzt los.“
Das Klopfen an der Haustür ließ ihre Köpfe herumschnellen. Nick runzelte die Stirn, erhob sich dann vom Fußboden. Er hatte noch nicht geduscht, aber eine Jogginghose übergezogen, sodass er die Tür nun mit nackten Füßen und nackter Brust öffnete, die Haare zerzaust, als wenn er gerade aus dem Bett gefallen wäre.
Bess, die neugierig war, wer so früh am Morgen an Nicks Tür klopfte, lugte hinter ihm hervor.
„Ist Bess hier?“
Nick trat einen Schritt zurück und öffnete die Tür ein Stückchen weiter, während er sie über die Schulter hinweg anschaute.
Mit offenem Mund und unfähig, etwas zu sagen, starrte sie den jungen Mann auf der Vortreppe an. Sie sah, wie sein Gesichtsausdruck von höflicher Neugier über Resignation zu Wut wechselte.
Es war Andy.
35. KAPITEL
Jetzt
Nick hatte recht. Natürlich hatte er das. Connor wusste bereits, dass Nick nicht nur ein Untermieter war. Robbie allerdings wusste es nicht.
Sie kündigten es nicht groß an. Alles in allem war Nick vorsichtiger, als sie gedacht hätte. Nachdem sie ihm gesagt hatte, dass sie ihre Beziehung nicht länger verheimlichen würde, schien er ihren Wunsch, ihren Söhnen ihr Liebesleben nicht direkt unter die Nase zu reiben, zu respektieren. Trotzdem kam Robbie bald dahinter, und auch wenn er wesentlich länger dafür gebraucht hatte als sein Bruder, war seine Reaktion darauf doch wesentlich weniger diskret.
„Mom?“ Er saß am anderen Ende des Picknicktisches, sein Gesicht ein Ausdruck puren Erstaunens.
Bess schaute ihn an, sah seine Miene und wusste sofort, dass er nun herausbekommen hatte, was sein Bruder längst wusste. Was hatte diese Erkenntnis ausgelöst? Nicks Hand auf ihrem unteren Rücken, als er ihr beim Tischdecken geholfen hatte? Eine kleine, subtile Geste, die keine andere Deutung als die offensichtliche zuließ.
Bess schaute zu Nick, der einen Stapel Servietten und Pappteller in den Händen hielt. Dann sah sie wieder ihren Sohn an, dessen verletzter Blick ihr Herz schwer werden ließ. „Robbie …“
Ohne auf ihre Erklärung zu warten, stand er auf
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