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Tiefer - Im Sog der Lust (German Edition)

Tiefer - Im Sog der Lust (German Edition)

Titel: Tiefer - Im Sog der Lust (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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die Tür, stellte die Maschine an und drehte sich gerade in dem Moment um, als Bess die Küche betrat. Ein Blick reichte, und er zog sie in seine Arme.
    „Connor“, war alles, was sie sagen konnte.
    „So schlimm?“ Er streichelte ihr übers Haar. „Pst, Bess. Ist schon gut.“
    „Wo ist Robbie?“
    „Am Strand, denke ich.“
    Bess legte den Kopf in den Nacken und schaute ihn an. „Was hast du ihm gesagt?“
    „Die Wahrheit.“
    Sie kannte ihn inzwischen gut genug, um zu lächeln statt eine Grimasse zu schneiden. „Welche?“
    Nick strich ihr das Haar aus der Stirn und küsste sie. „Ich habe ihm gesagt, dass ich wahnsinnig in seine Mutter verliebt bin und vorhabe, sie so lange, wie es mir möglich ist, zur glücklichsten Frau der Welt zu machen. Und wenn er ein Problem damit hätte, könne er mir gleich hier und da eine reinhauen, denn ich würde nicht wieder verschwinden.“
    „Das hast du nicht gesagt!“
    „Doch.“
    Bess betrachtete ihn. „Hat er?“
    Nick grinste. „Nein. Ich dachte, er würde vielleicht, und verdammt, dein Junge ist groß. Ich war mir sicher, dass er mich vermöbeln würde. Aber … nein. Robbie ist ein guter Junge.“
    Es lag eine gewisse Ironie darin, dass Nick Robbie einen Jungen nannte.
    „Ja, das ist er“, sagte Bess. „Connor hat mich einfach stehen lassen. Er sagt, er will jetzt bei einem seiner Arbeitskollegen wohnen.“
    „Dann lass ihn. Er ist alt genug.“
    Bess kaute auf der Innenseite ihrer Wange und schob Nick sanft von sich. Sie ließ ihn in der Küche zurück und ging ins Schlafzimmer, wo sie sich aufs Bett setzte und gegen die Tränen kämpfte. Als er ein paar Minuten später in der Tür stand und sich dann neben sie setzte, ihre Hand nahm, hörte sie auf zu kämpfen.
    Sie weinte eine ganze Weile. Hauptsächlich, weil es gut tat zu weinen und dabei Nicks Schulter unter ihrer Wange zu spüren. Als er sie vorsichtig aufs Bett drückte und an sich kuschelte, sie ganz fest hielt, fühlte sich auch das gut an. Und als er ihr übers Haar strich. Bei ihm zu sein fühlte sich einfach gut an.
    Dieses Mal war es anders. Alles. In so vieler Hinsicht, dass sie gar nicht anfangen konnte, es aufzuzählen.
    Bess drehte sich in seinen Armen, um ihm ins Gesicht schauen zu können. „Es tut mir nicht leid.“
    „Okay.“ Er lächelte und küsste sie, aber fragte nicht, was ihr nicht leid täte.
    „Nichts davon“, fuhr Bess fort. „Nicht damals. Aber mehr noch … tut es mir wegen heute nicht leid.“
    Nick runzelte die Stirn. „Ich bin mir nicht sicher, dass ich dir folgen kann.“
    „Ich meine …“ Sie schüttelte den Kopf, versuchte, die Worte leicht klingen zu lassen und wusste doch, dass sie es wohl nicht würden. „Es tut mir nicht leid, wie die Dinge damals gelaufen sind. Denn wenn es damals anders gewesen wäre, würden wir das hier heute wohl nicht erleben.“
    Nick schaute immer noch verwirrt. Bess spürte die Spannung in seinem Körper, aber er entzog sich ihr nicht. „Vielleicht doch.“
    „Nein.“ Sie schüttelte erneut den Kopf. „Würden wir nicht, Nick, und das weißt du.“
    Für eine gute Minute sagte er nichts, und Bess versuchte nicht, das Schweigen zu füllen. Als er endlich sprach, war es mit leiser und tiefer Stimme. In ihr schwangen die Gezeiten des Meeres mit, und die Schreie der Seevögel. Es war ein trauriger und einsamer Klang, aber auch ein wunderschöner.
    „Ich habe auf dich gewartet. Aber du hast nicht auf mich gewartet, zumindest nicht sehr lang, oder? Und nach all diesen Jahren des Wartens bist du jetzt hier. Sind wir jetzt hier.“
    „Ja, wir sind hier“, flüsterte sie.
    „Vielleicht hast du recht“, sagte Nick mit einer Stimme, die sie an das Meer erinnerte. „Vielleicht hätte es mit uns beiden nicht geklappt.“
    „Wir werden es niemals erfahren“, erwiderte Bess.
    „Das müssen wir auch nicht“, antwortete Nick. „Denn egal was vielleicht gewesen wäre, dies hier ist, was es ist. Dies ist, was wir haben. Was ich habe, Bess.“
    Sie küsste ihn und hielt ihn fest, und gemeinsam lauschten sie für eine lange Zeit dem Rauschen des Meeres vor dem Fenster.
    „Dir mag es nicht leid tun, aber mir.“ Nick sprach die Worte in ihr Haar, als Bess beinahe eingeschlafen war. Sie öffnete die Augen, aber sagte nichts. „Es tut mir leid, dass ich dir damals nicht die Wahrheit gesagt habe, als ich die Gelegenheit dazu hatte. Und es tut mir leid, dass ich nicht zu dir gekommen bin, wie ich es versprochen hatte.“
    „Du

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