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Tiefer - Im Sog der Lust (German Edition)

Tiefer - Im Sog der Lust (German Edition)

Titel: Tiefer - Im Sog der Lust (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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Bringen.“
    „Ich seh dich dann, oder?“ Nick rührte sich nicht vom Fleck.
    Bess wagte nicht, sich komplett zu ihm umzudrehen, aber sie schenkte ihm einen gezwungen lässigen Blick über die Schulter. „Sicher. Komm morgen einfach im Laden vorbei.“
    „Bess!“
    Sie hielt an. Lächelte. „Ja?“
    „Gute Nacht.“ Nick salutierte, drehte sich dann auf dem Absatz um und schob seine Hände in die Taschen.
    Pfeifend schlenderte er davon. Bess schaute ihm nach, bis er den Lichtkreis, den sie geteilt hatten, verließ und in der Dunkelheit verschwand.

7. KAPITEL
    Jetzt
    „Mom! Hörst du mir überhaupt zu?“ Connors Stimme riss Bess aus ihren Gedanken.
    „Ja, natürlich. Die Abschlussfeier ist am 13. Juni. Die Einladungen zu der Feier sind schon verschickt, Honey. Ich hab mich um alles gekümmert.“ Bess klemmte den Hörer zwischen Ohr und Schulter ein und beugte sich vor, um im Kühlschrank nach etwas Essbarem zu suchen. Sie hatte seit zwei Tagen vollkommen vergessen zu essen, und war nun hungrig wie ein Wolf. „Und direkt danach fahrt ihr mit Dad zusammen zum Grand Canyon.“
    „Ja.“ Er klang nicht mehr so begeistert von der Reise wie noch vor ein paar Monaten, als sein Vater sie geplant hatte.
    „Du wirst viel Spaß haben, Honey.“ Bess ging in die Hocke, um zu sehen, ob sich hinten im Kühlschrank vielleicht noch was versteckte. „Um wie viel Uhr kommen denn heute alle?“
    „Gar nicht.“
    „Wieso nicht?“
    Connor, ihr Ältester, grummelte ins Telefon. „Dad hat den Pool nicht aufgemacht.“
    Bess hielt für einen Moment in ihrer Suche inne. „Hat er nicht?“
    Andy hatte immer so viel Wert darauf gelegt, den Pool rechtzeitig zum Memorial Day aufzumachen, damit sie eine Party für die Freunde und Nachbarn geben konnten. Die Jungs hatten Dutzende Kinder zu Burgern, Hot Dogs und zum Schwimmen eingeladen.
    „Nein.“
    Bess wollte eigentlich nicht fragen, aber bei Connors mürrischer Antwort konnte sie nicht anders. „Also gibt es heute kein Picknick?“
    „Nein, Mom. Meine Güte. Hast du mir überhaupt zugehört? Keine Party heute! Dad hat den Pool nicht aufgemacht!“
    „Und“, sagte Bess ruhig, um weitere theatralische Ausbrüche ihres leicht aufzuregenden Sohnes im Keim zu ersticken, „was wirst du dann heute machen?“
    „Ich gehe zu Jake.“
    „Was ist mit Robbie?“
    „Was soll mit ihm sein?“
    „Kommt er mit?“ Die Frage kam automatisch. Bess fand ein Glas mit Marmelade und eines mit Oliven und holte beide heraus. Sie musste dringend einkaufen fahren. Das hatte auf ihrer Liste ganz oben gestanden, aber irgendwie hatten sich ihre Prioritäten … verschoben.
    „Woher soll ich das wissen?“
    „Nun“, erwiderte sie geduldig, „du könntest ihn fragen.“
    „Robbie hat seine eigenen Freunde“, sagte Connor kühl, als wenn ein erwachsener Tonfall darüber hinwegtäuschen könnte, dass er mit knapp achtzehn immer noch wie ein Achtjähriger darüber jammerte, dass er seinen jüngeren Bruder mitnehmen sollte.
    „Das weiß ich. Aber Jake ist auch einer seiner Freunde. Ich war nur neugierig, ob ihr zusammen hingeht, mehr nicht.“
    „Ich weiß es nicht.“
    Bess seufzte, holte das Brot und ein Messer heraus und fand in einem der Schränke einen Teller. „Wo ist dein Vater?“
    Schweigen. Nur Connors Atem klang durch den Hörer. Bess hielt in der Zubereitung ihres Sandwiches inne. „Connor? Ist irgendwas nicht in Ordnung?“
    „Nein.“
    Bess legte das Messer hin und setzte sich, um sich jetzt ganz auf dieses Gespräch zu konzentrieren. „Ist irgendetwas mit deinem Vater?“
    „Ich hab doch gesagt, dass alles in Ordnung ist! Ich muss jetzt los.“
    „Wie geht es mit dem Lernen für die Abschlussprüfungen voran?“
    „Gut. Mom, ich muss jetzt los. Jake wartet schon.“
    „Fährst du selber oder bringt Dad dich vorbei?“ Connor hatte schon ein paar Bagatellschäden verursacht, seitdem er den Führerschein hatte, und auch wenn er behauptete, jetzt vorsichtiger zu fahren, blieb Bess bei der Vorstellung von ihm hinter dem Lenkrad nicht so ruhig, wie Andy es war.
    „Ich fahre selber.“
    Sie biss sich auf die Zunge, um die darauf liegende Ermahnung nicht auszusprechen. „Den Chevy?“
    „Als wenn Dad mich den BMW nehmen lassen würde.“
    „Ich dachte, der Chevy braucht neue Bremsen.“
    „Dad hat gesagt, er bringt ihn nächste Woche in die Werkstatt.“
    Das Bild von verbogenem Metall und Blut auf dem Highway schoss Bess durch den Kopf und ließ ihren Magen sich zu einem

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