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Tiefer

Titel: Tiefer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Andresky
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die Zylinder waren mit Klettverschlüssen an den Tangas
     befestigt, sodass es so aussah, als würden all diese gut gebauten und wahrscheinlich von Herzen schwulen oder impotenten Männer
     die Hüte mit ihren Erektionen halten. Zur Musik von «A Chorus line» tanzten sie, bis |100| auch ihre Hintern nackt den Damen vor der Bühne entgegenglänzten.
    Die nächsten Nummern unterschieden sich nur wenig. Alle kreisten mit den Hüften, wippten mit den Becken, zwirbelten ihre Brustwarzen,
     griffen sich in den Schritt und reckten den schreienden Frauen ihre Pos entgegen, die so muskulös waren, als könnten sie zwischen
     den Backen Wallnüsse knacken. Aline wurde die ganze Zeit von ihren Freundinnen geknufft und getreten, gepikst und geklopft,
     doch nach vorne zu gehen, sie zerrten sie an den Rand des Tisches und versuchten sie in Richtung der Bühne zu stoßen, damit
     ein Tänzer sie auf die Bühne ziehen sollte, um sich da von ihr mit Massageöl einschmieren zu lassen und ihre Hand in seinen
     Winzslip zu zwingen. Aline hatte Schweißperlen auf der Stirn und sah sich ständig um, ob sie nicht doch jemand kannte.
    Als sie nach fast zwei Stunden schon glaubte, es endlich überstanden zu haben, kam der Höhepunkt der Show: ein Tänzer mit
     schwarzem Cape und einer Maske, el Zorro, der mit einer Peitsche knallte und besonders aufreizend tanzte. Die Kolleginnen
     verdrehten die Augen, trommelten mit den Fäusten auf die Tischplatte und jaulten ekstatisch. «Das ist Zorro», schrie Manuela
     Aline an, «der holt sich nie eine auf die Bühne, aber er tanzt am besten, bei dem merkt man, dass ihm da richtig einer abgeht.»
     Dann jaulte sie wieder wie eine Comicfigur, der ein Amboss auf den Fuß fällt. Und plötzlich ging mit Aline eine Veränderung
     vor sich, sodass |101| die Mädels am Tisch, die eben noch geschunkelt und gejohlt hatten, sich betreten ansahen.
    Zorro hatte gerade sein Hemd ausgezogen und seine Hände in die schwarze Lackhose geschoben, um einer onanierähnlichen Betätigung
     nachzugehen, da stand Aline auf, starrte den Tänzer an und ging wie hypnotisiert auf die Bühne zu. Mit beiden Ellenbogen bahnte
     sie sich einen Weg durch die wogenden Busen und schwingenden Hüften unterhalb der Bühne, erreichte die kleine Treppe und stieg
     aufs Podium. Oben angekommen wartete sie einen kurzen Moment und stand da wie eine Statue. Sie riss sich mit einem Mal die
     hoch geschlossene Bluse vom Körper. Zorro stockte kurz, fing sich aber schnell und tanzte weiter. Aline ging auf ihn zu, ließ
     dann auch ihren wadenlangen Rock fallen und stand in Nylonstrümpfen und BH vor ihm auf der Bühne. Das Geheul der Frauenmeute
     unten wechselte von ekstatisch zu hysterisch. Die dicke Katja, Manuela und die anderen konnten es gar nicht glauben, als Aline
     Zorro ohne Vorwarnung mit diesem merkwürdigen, halb gehässigen, halb beseelten Lächeln direkt in den Schritt fasste. Und sie
     ging noch weiter. Sie drehte sich um, rieb ihren Hintern an ihm, nahm seine Hände und legte sie über ihre Brüste. Sie stahl
     ihm die Show, und Zorro geriet immer wieder aus dem Takt, versuchte sie wegzuschieben, um von der Bühne zu tanzen, aber Aline
     ließ ihn nicht. Zorro tappte schließlich nur noch von einem Fuß auf den anderen wie ein kleiner Junge, der mal auf Toilette
     muss. Seine Bewegungen hatten allen |102| Elan und jede Spannung verloren. Sie kniete vor ihm, streckte ihre Zunge weit heraus und leckte über den Lackslip mit Reißverschluss.
     Sie riss ihm die Hose herunter, und als Zorro noch gar nicht wusste, wie ihm geschah, auch den Lackslip. Das war nun absolut
     ungewöhnlich. Die Stripper zogen sich nie ganz aus. Ein nackter Hintern war das Höchste, was die Zuschauerinnen zu sehen bekamen.
     Über ihren kleinen Zorro hielten sie immer einen Bauarbeiterhelm, einen Zylinder oder ihre Hände. Wieder versuchte Zorro zu
     entkommen und knallte versuchshalber mit seiner Peitsche, aber Aline ließ ihn nicht. Sie packte ihn von hinten, hielt sein
     eingeschrumpeltes Schwänzchen direkt ins Publikum und wackelte damit. Als sie ihn genug gedemütigt hatte, legte sie ihre Arme
     um seinen Hals und sprang so auf ihn, dass sie mit den Beinen seine Taille umklammern konnte. Sie war klein und dünn, sodass
     er sie halten konnte. Das nutzte er auch gleich aus und trug sie von der Bühne in den Backstagebereich. Die dicke Katja war
     völlig außer sich und schrie immer wieder: «Unser Fräulein Aline vögelt Zorro, ich fass es

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