Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tiefsee

Tiefsee

Titel: Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
streckte sich. Dann deutete er wieder auf die Datenblätter. »Was wirst du damit anfangen?«
    Pitt betrachtete die erste Bresche, die jemals ins Verbrechensimperium der Bougainvilles geschlagen wurde.
    Seine privaten Nachforschungen kamen in Schwung, Puzzlestücke fielen ihm in die Hände und konnten in das Gesamtbild eingefügt werden, verschiedenste Rädchen griffen eins ins andere. Das Ausmaß übertraf bei weitem alles, was er sich anfänglich vorgestellt hatte.
    »Weiß du«, meinte er nachdenklich, »ich habe nicht die leiseste Ahnung.«
43
    Als Senator Larimer auf dem Rücksitz der Limousine erwachte, begann der östliche Himmel sich allmählich orangerot zu färben. Er schlug nach der Mücke, deren Summen seinen Schlaf unterbrochen hatte. Moran bewegte sich in seiner Ecke der Sitzbank, seine Augen schielten und konnten sich nicht konzentrieren, sein Geist hatte die Umgebung noch nicht erfaßt.
    Plötzlich wurde eine Tür geöffnet und ein Bündel Kleider auf Larimers Schoß geworfen.
    »Ziehen Sie das an«, befahl Suworow brüsk.
    »Sie haben mir nie gesagt, wer Sie sind.« Larimers Zunge bewegte sich nur schwerfällig.
    »Mein Name ist Paul.«
    »Kein Nachname?«
    »Einfach Paul.«
    »Sind Sie vom FBI?«
    »Nein.«
    »CIA?«
    »Das spielt doch überhaupt keine Rolle«, erklärte Suworow.
    »Ziehen Sie sich an.«
    »Wann treffen wir in Washington ein?«
    »Bald«, log Suworow.
    »Woher haben Sie diese Kleider? Woher wissen Sie eigentlich, daß sie mir passen werden?«
    Suworow verlor langsam die Geduld mit dem neugierigen Amerikaner. Er unterdrückte den Impuls, dem Senator die Pistole über das Hirn zu schlagen.
    »Ich habe sie von einer Wäscheleine gestohlen«, bemerkte er.
    »Bettler können nun mal nicht wählerisch sein. Aber dafür sind sie wenigstens sauber.«
    »Ich kann nicht Hemd und Unterhosen eines Fremden tragen«, protestierte Larimer empört.
    »Wenn Sie nackt nach Washington zurückkommen wollen, geht mich das auch nichts an.«
    Suworow knallte die Tür zu, ging zum Fahrersitz und setzte sich wieder hinter das Lenkrad.
    Er fuhr aus einem malerischen Wohnviertel namens Plantation Estates zur Autobahn Nummer 7. Der frühmorgendliche Verkehr wurde schon dichter, als sie die Brücke über den Ashley River zur Autobahn 26 überquerten, auf der er nach Norden fuhr.
    Suworow schätzte es, daß Larimer schwieg. Moran erwachte langsam aus seinem schlaftrunkenen Zustand und murmelte unzusammenhängend vor sich hin. Die Scheinwerfer beleuchteten ein grünes Schild mit weißen Buchstaben:
Flughafen — nächste Abfahrt rechts
    Er folgte der Abfahrt und erreichte den Städtischen Flugplatz Charleston. Jenseits der Hauptlandebahn ließ der hellerwerdende Himmel eine Reihe von Düsenjägern erkennen, die der Nationalen Luftabwehr gehörten.
    Er folgte den am Telefon erhaltenen Weisungen, fuhr deshalb außen um den Flughafen herum und suchte eine schmale Abkürzungsstraße. Er fand sie und folgte einer Sandstraße, bis er zu einem Mast mit einem Luftsack kam, der schlaff in der feuchten Atmosphäre herunterhing.
    Suworow blieb stehen und stieg aus, blickte auf seine Uhr und wartete. Weniger als zwei Minuten später konnte er das regelmäßige Knattern der Rotorblätter eines Hubschraubers hören, der sich hinter einer Baumreihe näherte. Die blinkenden Positionslichter kamen in Sicht, und eine blauweiße Tropfenform schwebte einige Augenblicke über der Stelle, ehe sie neben der Limousine aufsetzte.
    Die Tür hinter dem Pilotensitz schwang nach außen, ein Mann in weißem Overall sprang auf den Boden und ging auf die Limousine zu.
    »Sind Sie Suworow?« fragte er.
    »Ich bin Paul Suworow.«
    »Okay, bringen wir das Gepäck hinein, bevor wir unerwünschte Aufmerksamkeit erregen.«
    Gemeinsam verfrachteten sie Larimer und Moran ins Passagierabteil des Hubschraubers und gurteten sie an.
    Suworow bemerkte, daß die Aufschrift auf dem Rumpf
Sumter Flug-Ambulanz
lautete.
    »Geht dieses Ding zum Capitol?« fragte Larimer mit einem Anflug seiner alten Überheblichkeit.
    »Ich werde Sie überallhin bringen, Sir, wohin Sie wollen«, meinte der Pilot liebenswürdig.
    Suworow ließ sich auf dem leeren Sitz des Kopiloten nieder und schnallte den Gurt fest.
    »Man hat uns unseren Bestimmungsort nicht genannt.«
    »Letzten Endes Rußland.« Das Lächeln des Piloten war alles andere denn humorvoll. »Zuerst müssen wir herausfinden, woher Sie kamen.«
    »Woher ich kam?«
    »Meine Weisungen lauten, mit Ihnen in der Umgebung

Weitere Kostenlose Bücher