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Tiefsee

Tiefsee

Titel: Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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zwischen hier und Portland auf das Weiße Haus stürzen wie eine Armee von Killerameisen.«
    »Tun Sie das, und Sie bekommen ein Dutzend faule Eier ins Gesicht, wenn der Präsident so nahe vor Ihnen steht, wie ich jetzt, und es bestreitet.«
    »Nicht, wenn ich herausbekomme, was er angestellt hat, während ein Double auf der Farm mit uns Verstecken spielte.«
    »Ich werde Ihnen nicht Glück wünschen, denn die ganze Idee ist nur an den Haaren herbeigezogen.«
    »Seien Sie ehrlich, Dan. Etwas Großes geht da vor sich.«
    »Vertrauen Sie mir, Curt. Es geschieht nichts Verbotenes. Der Präsident wird in ein paar Tagen zurück sein. Sie können ihn dann selbst fragen.«
    »Was bedeuten eigentlich die plötzlichen geheimen Kabinettsitzungen zu allen möglichen Tageszeiten?«
    »Kein Kommentar.«
    »Stimmt doch, oder?«
    »Wer ist Ihre Quelle für diese Lügengeschichte?«
    »Jemand, der eine Menge Wagen mit Regierungskennzeichen mitten in der Nacht in die Kellerga rage des Schatzamtes fahren sah.«
    »Die Leute vom Schatzamt arbeiten also offenbar bis spät in die Nacht hinein.«
    »In dem Gebäude wurde jedoch kein Licht gemacht. Ich nehme an, sie schleichen sich durch den Versorgungstunnel ins Weiße Haus und treffen einander im Krisenraum.«
    »Glauben Sie, was Sie wollen, aber Sie liegen vollkommen falsch. Das ist alles, was ich über das Thema zu sagen habe.«
    »Ich werde es nicht fallenlassen«, kündigte Mayo herausfordernd an.
    »Wie Sie meinen«, antwortete Fawcett gleichgültig. »Damit schießen Sie sich selbst ab.«
    Mayo blieb zurück und sah zu, wie Fawcett durch die Sicherheitsschranke ging. Der Berater des Präsidenten hatte den Schein gut gewahrt, aber das war auch schon alles, nur Schein.
    Die Zweifel, die Mayo wegen finsterer Machenschaften gehegt haben mochte, die sich hinter den Wänden der Staatsverwaltung abspielten, waren nun Gewißheit.
    Er war fest entschlossen, haargenau herauszufinden, was sich da wirklich abspielte.
    Fawcett schob die Kassette in einen Recorder und setzte sich vor den Fernsehschirm. Er ließ das Band dreimal ablaufen, studierte jede Einzelheit, bis er wußte, was Mayo entdeckt hatte.
    Müde hob er einen Telefonhörer ab und verlangte eine abhörsichere Verbindung zum Außenministerium. Bald darauf meldete sich die Stimme von Doug Oates.
    »Ja, Dan, was gibt es?«
    »Wir stehen vor einer neuen Entwicklung.«
    »Nachrichten vom Präsidenten?«
    »Nein, Sir. Ich führte soeben ein Gespräch mit Curtis Mayo von den CNN-Nachrichten. Er ist uns auf die Schliche gekommen.«
    Eine gespannte Pause folgte. »Was können wir tun?«
    »Nichts«, sagte Fawcett düster, »absolut nichts.«
    ###
    Sam Emmett verließ das FBI-Gebäude in der Innenstadt von Washington und fuhr zum CIA-Hauptquartier in Langley, in Virginia. Ein sommerlicher Platzregen zog über ihn hinweg, durchnäßte den Wald um die Gebäude des Geheimdienstes und hinterließ den angenehmen Duft nach feuchtem Gras.
    Martin Brogan stand vor seinem Büro, als Emmett durch die Vorzimmertür eintrat. Der hochgewachsene ehemalige Collegeprofessor streckte ihm die Hand entgegen. »Ich danke Ihnen, daß Sie sich bei Ihrem arbeitsreichen Tagesprogramm die Zeit genommen haben, hierher zu fahren. Es ist überaus zuvorkommend von Ihnen.«
    Emmett ergriff lächelnd seine Hand. Brogan war einer der wenigen Männer in der Umgebung des Präsidenten, den er aufrichtig bewunderte. »Keineswegs. Ich bin kein Schreibtischmensch. Ich benütze jede Ausrede, um aufzustehen und mir ein wenig Bewegung zu verschaffen.«
    Sie traten in Brogans Büro und setzten sich. »Kaffee oder einen Drink?« fragte Brogan.
    »Nichts, danke.« Emmett öffnete seine Aktentasche und legte einen gebundenen Bericht auf den Schreibtisch des CIA-Direktors. »Das enthält alles, was das Büro bis vor einer Stunde über das Verschwinden des Präsidenten ermittelt hat.«
    Brogan übergab ihm einen ebenso gebundenen Bericht. »Das ist das Material der CIA zum gleichen Fall. Verdammt wenig hinzugekommen seit unserer letzten Besprechung, muß ich leider bekennen.«
    »Sie stehen da nicht allein. Auch wir sind meilenweit von einem Durchbruch entfernt.«
    Brogan legte eine Pause ein, um eine dünne, fein gedrehte Toscanini-Zigarre anzuzünden. Er wirkte in seinem Nadelstreifenanzug mit Weste merkwürdig fehl am Platz. Beide Männer begannen zu lesen. Nach nahezu zehn Minuten Stille entspannte sich Brogans Gesichtsausdruck von tiefer Konzentration zu neugierigem Interesse, und er

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