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Tiefsee

Tiefsee

Titel: Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Gehirn des Betreffenden einzusetzen.«
    »Aus Ihrem Mund klingt alles so simpel wie eine Mandeloperation«, meinte Oates.
    Edgely lachte. »Ich habe natürlich den Vorgang verkürzt und übertrieben vereinfacht dargestellt, aber in Wirklichkeit ist die Prozedur unglaublich heikel und kompliziert.«
    »Was geschieht, nachdem der Mikrochip im Gehirn eingesetzt ist?«
    »Ich hätte erwähnen sollen, daß ein Teil des Implantats aus einem winzigen Sender bzw. Empfänger besteht, der von den elektrischen Impulsen des Gehirns gespeist wird und imstande ist, Gedankenmuster und andere Körperfunktionen zu einer zentralen Computer- und Überwachungsstelle zu senden, die so weit entfernt sein mag wie Hongkong.«
    »Oder Moskau«, ergänzte Brogan.
    »Und nicht die sowjetische Botschaft hier in Washington, wie Sie früher angenommen haben?« fragte Oates.
    »Das kann ich sehr wohl beantworten«, warf Edgely ein. »Die Nachrichtentechnologie ist sicherlich imstande, Daten von einem Versuchsobjekt via Satellit nach Rußland zu übertragen, aber wenn ich an Doktor Lugowojs Stelle wäre, würde ich meine Überwachungsstation in der Nähe einrichten, damit ich die Auswirkungen der Handlungen des Präsidenten direkt beobachten kann. Dadurch könnte ich auch schneller reagieren und meine Kommandosignale an sein Gehirn bei unerwarteten politischen Ereignissen ändern.«
    »Kann Lugowoj auch die Kontrolle über den Präsidenten verlieren?« erkundigte sich Brogan.
    »Wenn der Präsident aufhört, selbständig zu denken und zu handeln, bricht er die Verbindung zu seiner normalen Umwelt ab. Dann könnte er von Lugowojs Instruktionen abweichen und sie ins Extreme übersteigern.«
    »Hat er deshalb so eilig so viele radikale Programme eingeleitet?«
    »Das kann ich nicht entscheiden«, antwortete Edgely. »Soviel ich weiß, reagierte er präzise auf Lugowojs Befehle. Ich werde jedoch den Verdacht nicht los, daß die Beeinflussung weit tiefer reicht.«
    »In welcher Hinsicht?«
    »Die von Mr. Brogans Agenten in Rußland gelieferten Berichte besagen, daß Lugowoj Experimente mit politischen Gefangenen unternommen hat, bei denen er die Flüssigkeit aus ihren Ammonshörnern – ein Organ im Randsystem des Gehirns, in dem unsere Erinnerungen gespeichert sind – in die Gehirne anderer Versuchsobjekte verpflanzt hat.«
    »Eine Art von Gedächtnisinjektion«, murmelte Oates verwundert. »Frankenstein ist also Wirklichkeit geworden.«
    »Gedächtnisübertragungen sind eine heikle Angelegenheit«, fuhr Edgely fort. »Man kann die endgültigen Resultate nicht mit Sicherheit voraussagen.«
    »Nehmen Sie an, daß Lugowoj dieses Experiment am Präsidenten durchgeführt hat?«
    »Ich sage ungern ja, aber wenn das stimmt, was man von ihm behauptet, könnte er sehr wohl einige bedauernswerte russische Gefangene monate-, sogar jahrelang darauf vorprogrammiert haben, die sowjetische Politik zu unterstützen, und dann die Ammonshornflüssigkeit zur Unterstützung des Implantates in das Gehirn des Präsidenten injiziert haben.«
    »Könnte der Präsident«, fragte Oates weiter, »bei entsprechender Therapie wieder normal werden?«
    »Sie meinen, sein Gehirn in den früheren Zustand versetzen?«
    »Ungefähr.«
    Edgely schüttelte den Kopf. »Keine bis jetzt bekannte Behandlungsmethode kann den Schaden wieder beheben. Der Präsident wird immer von den Erinnerungen eines Fremden beeinflußt bleiben.«
    »Könnten nicht auch Sie seine Ammonshornflüssigkeit extrahieren?«
    »Ich verstehe, was Sie meinen, aber wenn wir die fremden Gedankenmuster entfernen, würden wir die eigenen Erinnerungen des Präsidenten löschen.« Edgely machte eine Pause. »Nein, leider wurden vermutlich die Verhaltensmuster des Präsidenten unwiderruflich verändert.«
    »Dann sollte er… für immer… aus seinem Amt entfernt werden?«
    »Genau das würde ich vorschlagen«, antwortete Edgely, ohne zu zögern.
    Oates lehnte sich zurück und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. »Ich danke Ihnen, Doktor. Sie haben uns in unserem Entschluß bestärkt.«
    »Soviel ich gehört habe, kann niemand die Pforten des Weißen Hauses passieren.«
    »Wenn ihn die Russen entführen konnten«, stellte Brogan fest, »sehe ich keinen Grund, weshalb wir nicht das gleiche tun können. Aber zuerst müssen wir ihn von Lugowoj trennen.«
    »Darf ich etwas vorschlagen?«
    »Ich bitte darum.«
    »Es gibt eine ausgezeichnete Möglichkeit, diese Situation zu unserem Vorteil zu nutzen.«
    »Wie?«
    »Warum

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