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Tiefsee

Tiefsee

Titel: Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Sie übereilt handeln, schlage ich vor, daß Sie mit Emmett zusammenkommen.«
    »Warum?«
    »Es gibt einen Umstand, den Sie erfahren sollten. Sam kann es besser erklären als ich.«
63
    Der Präsident saß in Pyjama und Bademantel an seinem Schreibtisch, als Fawcett das Schlafzimmer betrat.
    »Haben Sie mit Moran gesprochen?«
    Fawcetts Gesichtsausdruck war grimmig. »Er hat sich geweigert, Ihre Vorschläge auch nur anzuhören.«
    »Tatsächlich?«
    »Er sagte, Sie seien als Präsident erledigt, und nichts, was Sie sagen, hätte irgendwelche Bedeutung. Dann fügte er ein paar Beleidigungen hinzu.«
    »Ich möchte sie hören«, verlangte der Präsident scharf.
    Fawcett seufzte verlegen. »Er sagte, Sie benähmen sich wie ein Verrückter und Sie gehörten eigentlich in ein Irrenhaus. Er verglich Sie mit Benedict Arnold und behauptete, er würde Ihre Amtsperiode aus den Geschichtsbüchern streichen lassen.
    Danach erging er sich in einigen weiteren belanglosen Beschimpfungen und schlug vor, Sie sollten dem Land einen großen Dienst erweisen und Selbstmord begehen, weil Sie dadurch den Steuerzahlern eine langwierige Untersuchung und einen kostspieligen Prozeß ersparten.«
    Das Gesicht des Präsidenten verzog sich zu einer Fratze des Zorns. »Dieser scheinheilige kleine Gauner glaubt, daß er mich vor ein Gericht stellen kann!«
    »Es ist kein Geheimnis, daß Moran alle Hindernisse aus dem Weg räumt, um an Ihre Stelle zu treten.«
    »Seine Füße sind zu klein, um in meine Schuhe –, und sein Kopf zu groß, um für das Amt zu passen.«
    »Wenn man ihn so hört, sieht es so aus, als habe er die rechte Hand schon erhoben, um den Amtseid zu leisten. Das beantragte Impeachment-Verfahren ist nur der erste Schritt in dem Plan, das Amt von Ihnen auf ihn zu übertragen.«
    »Alan Moran wird nie im Weißen Haus residieren.« Die Stimme des Präsidenten klang dumpf und hart.
    »Ohne eine Sitzung des Kongresses gibt es kein Impeachment«, erklärte Fawcett. »Aber Sie können sie nicht für unbegrenzte Zeit aussperren.«
    »Sie können erst zusammentreten, wenn ich es ihnen gestatte.«
    »Was geschieht morgen früh im Lisner-Auditorium?«
    »Dem Spuk werden die Truppen schnell ein Ende bereiten.«
    »Angenommen, die Nationalgarde von Virginia und Maryland hält die Stellung?«
    »Wie lange können sie gegen altgediente Soldaten und Marines bestehen?«
    »Lang genug, um vielen den Tod zu bringen.«
    »Na und?« spottete der Präsident kalt. »Je länger ich den Kongreß im Stadium der Verwirrung halte, desto mehr kann; ich inzwischen erreichen. Ein paar Tote sind ein geringfügiger Preis dafür.«
    Fawcett starrte ihn bestürzt an. Das war nicht derselbe Mann, der während seiner Wahlkampagne für die Präsidentschaft feierlich geschworen hatte, daß während seiner Amtszeit kein amerikanischer Junge den Befehl erhalten würde, zu kämpfen und zu sterben.
    Ihm blieb nichts anderes übrig, als seine Freundes- und Beraterrolle weiterzuspielen. Er schüttelte den Kopf. »Ich hoffe, Sie vernichten nicht allzuviel.«
    »Bekommen Sie kalte Füße, Dan?«
    Fawcett fühlte sich in die Ecke gedrängt, doch bevor er antworten konnte, trat Lucas mit einem Tablett mit Tassen und einer Teekanne in den Raum.
    »Hat jemand Lust auf einen Kräutertee?« fragte er.
    Der Präsident nickte. »Danke, Oscar. Das war sehr aufmerksam von Ihnen.«
    »Dan?«
    »Ein Schluck täte mir gut.«
    Lucas schenkte ein und reichte die Tassen, wobei er eine für sich behielt. Fawcett trank seinen Tee auf einen Zug aus.
    »Er könnte wärmer sein«, beschwerte er sich.
    »Tut mir leid, er ist auf dem Weg von der Küche herauf abgekühlt.«
    »Mir schmeckt er«, sagte der Präsident zwischen zwei Schlucken. »Ich mag kein Getränk, das mir die Zunge verbrennt.« Er machte eine Pause und stellte die Tasse auf den Schreibtisch.
    »Also, wo waren wir stehengeblieben?«
    »Wir haben über Ihre Politik gesprochen.« Fawcett schlüpfte geschickt aus der Ecke.
    »Westeuropa ist wegen Ihres Entschlusses, die amerikanischen Streitkräfte aus der NATO abzuziehen, in Aufruhr. In der Embassy-Row geht der Witz um, daß Antonow die Absicht hat, sich mit einer Party im Savoy-Hotel in London in die Gesellschaft einzuführen.«
    »Diese Art Humor gefällt mir nicht«, konterte der Präsident kalt. »Präsident Antonow hat mir persönlich versichert, daß er seine Grenze n nicht überschreiten wird.«
    »Wenn ich mich richtig erinnere, hat Hitler das gleiche zu Neville Chamberlain

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