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Tiefsee

Tiefsee

Titel: Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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einen eleganten dunklen Anzug mit Schlips trug.
    Lucas kam zum Ende seines Vortrags und wartete auf den Schwall von Fragen, die auf ihn niederprasseln würden.
    Stattdessen herrschte längere Zeit Stille. Niemand rührte sich.
    Oates überwand als erster seine Verblüffung und brach das Schweigen.
    »Mein Gott!« keuchte er. »Wie konnte so etwas geschehen? Wie konnten alle auf der Jacht befindlichen Personen sich einfach in Luft auflösen?«
    »Wir wissen es nicht«, antwortete Lucas hilflos. »Ich habe aus klar verständlichen Sicherheitsgründen noch kein Untersuchungsteam dorthin beordert. Ben Greenwald wollte die Sache geheimhalten, bis ich Sie, meine Herren, informieren konnte. Außerhalb dieses Raumes sind, einschließlich Greenwald, nur drei Männer vom Secret Service in die Tatsachen eingeweiht.«
    »Es muß eine logische Erklärung dafür geben«, sagte Mercier.
    Der Berater des Präsidenten für Nationale Sicherheit erhob sich und ging auf und ab. »Zwanzig Menschen können nicht durch übernatürliche Kräfte oder Außerirdische entführt worden sein.
    Wenn, und ich betone ausdrücklich dieses ›wenn‹, der Präsident und die anderen tatsächlich von der
Eagle
verschwunden sind, muß es eine ausgezeichnet organisierte Verschwörung geben.«
    »Ich versichere Ihnen, Sir«, Lucas blickte Mercier direkt in die Augen, »mein stellvertretender Agent fand die Jacht vollkommen verlassen vor.«
    »Sie sagen, daß der Nebel sehr dicht war«, fuhr Mercier fort.
    »So hat ihn Agent Blackowl beschrieben.«
    »Könnte jemand irgendwie Ihr Sicherheitsnetz durchbrochen haben und einfach weggefahren sein?«
    Lucas schüttelte den Kopf. »Selbst wenn es diesen Leuten gelungen wäre, meinem Sicherheitskordon im Nebel zu entgehen, hätten wir ihre Bewegungen durch die Alarmsysteme, die wir um den Besitz aufgebaut haben, entdeckt.«
    »Dann bleibt also nur der Fluß«, bemerkte Jesse Simmons.
    Der Verteidigungsminister war ein schweigsamer Mann, der gern seine Erklärungen im Telegrammstil abgab. Ein braun gegerbtes Gesicht war der Beweis für seine als begeisterter Wasserskifahrer verbrachten Wochenenden. »Angenommen, die
Eagle
wurde vom Wasser aus geentert? Angenommen, sie wurden mit Gewalt auf ein anderes Boot gebracht?«
    Oates warf Simmons einen zweifelnden Blick zu. »Bei Ihnen klingt es so, als wäre der Schwarze Korsar dafür verantwortlich.«
    »Agenten sind auf dem Kai und am Flußufer auf- und abpatrouilliert«, erklärte Lucas.
    »Passagiere und Besatzung konnten unmöglich lautlos überwältigt und weggeschleppt werden.«
    »Vielleicht wurden sie mit Drogen betäubt«, warf Dan Fawcett ein.
    »Das wäre eine Möglichkeit«, räumte Lucas ein.
    »Gehen wir einmal systematisch vor«, schlug Oates vor. »Statt darüber nachzudenken, wie die Entführung stattfand, müssen wir uns auf den Grund und die dafür verantwortlichen Hintermänner konzentrieren, bevor wir einen Gegenschlag planen können.«
    »Einverstanden.« Simmons wandte sich an Metcalf. »General, gibt es einen Hinweis darauf, daß die Russen dahinter stecken, um die Entführung als Möglichkeit zur Zeitgewinnung für einen ersten Schlag zu verwenden?«
    »Wenn das der Fall wäre«, antwortete Metcalf, »hätten uns ihre Strategischen Raketenwaffen schon vor einer Stunde erreicht.«
    »Sie könnten es noch immer tun.«
    Metcalf machte eine leichte, verneinende Kopfbewegung.
    »Nichts deutet darauf hin, daß sie sich im Bereitschaftszustand befinden. Unsere Spionagequellen im Kreml melden keine verstärkten Aktivitäten in oder um die achtzig unterirdischen Kommandostellen in Moskau, und unsere Satellitenüberwachung zeigt keinerlei Truppenkonzentrationen an der Ostblockgrenze. Außerdem befindet sich Präsident Antonow augenblicklich auf Staatsbesuch in Paris.«
    »Also kein Dritter Weltkrieg«, schloß Mercier erleichtert.
    »Wir sind noch nicht aus dem Ärgsten raus«, erinnerte Fawcett. »Der Offizier, der die Codes mit den Angaben über Raketen-Abschußbasen der atomaren Kernwaffen bei sich trägt, ist ebenfalls verschwunden.«
    »Diesbezüglich haben wir nichts zu befürchten«, beruhigte sie Metcalf, der zum erstenmal lächelte. »Sobald Lucas mich über die Vorfälle unterrichtete, erteilte ich Befehl, die alphabetischen Codeworte zu ändern.«
    »Was soll den, der sie derzeit in Händen hält, daran hindern, die alten Codeworte zu verwenden, um die neuen zu entschlüsseln?«
    »Wozu?«
    »Erpressung, oder vielleicht ein verrückter Versuch,

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