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Tiefsee

Tiefsee

Titel: Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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oder nicht. Oscar, Sie sind der einzige Mann, der für diesen Posten in Frage kommt.«
    »Irgendwie erscheint es mir nicht richtig, befördert zu werden, wenn mir die Männer vor der Nase weggeschnappt wurden, zu deren Schutz ich durch meinen Eid verpflichtet bin«, wandte Lucas deprimiert ein.
    »Geben Sie mir die Schuld«, sagte Fawcett. »Ich habe Ihnen die Kreuzfahrt aufgezwungen, bevor Ihre Leute sich darauf einstellen konnten.«
    »Es ist jetzt keine Zeit für Selbstvorwürfe«, unterbrach sie Oates scharf. »Jeder von uns hat seine genau festgelegte Aufgabe zu erfüllen. Ich schlage vor, wir mache n uns nun an die Arbeit.«
    »Wann wollen wir wieder zusammenkommen?« erkundigte sich Simmons.
    Oates blickte auf seine Uhr. »In vier Stunden. Im Krisenraum des Weißen Hauses.«
    »Wir könnten Aufsehen erregen, wenn alle zugleich auftauchen«, wandte Fawcett ein.
    »Deshalb hatte Oscar vorgeschlagen, daß wir uns hier treffen sollen.«
    »Es gibt unterhalb der Zufahrtsstraße zum Weißen Haus einen unterirdischen Tunnel, der vom Keller des Schatzamtes ausgeht«, erklärte Lucas. »Vielleicht könnten einige der Herren ungesehen auf diesem Weg hineinkommen.«
    »Eine gute Idee«, stimmte Metcalf zu. »Wir können in nicht gekennzeichneten Regierungswagen ins Schatzamt kommen, die Straße durch den Tunnel überqueren und mit dem Fahrstuhl zum Krisenraum fahren.«
    »Das wäre also erledigt«, schloß Oates und erhob sich. »Wenn jemand von Ihnen je davon geträumt hat, Schauspieler zu werden, ist das jetzt seine große Chance. Und ich muß nicht erst betonen, daß, wenn die Aufführung durchfällt, vielleicht mit dem Vorhang das ganze Land fällt.«
14
    Nach der schneidend kalten Luft Alaskas fühlte man sich in der heißen, feuchten Atmosphäre von Süd-Carolina wie in einer Sauna. Pitt erledigte ein Telefongespräch, dann mietete er auf dem Flughafen von Charleston einen Wagen. Er fuhr auf der Autobahn 52 nach Süden zur Stadt und nahm die Abfahrt zu dem ausgedehnten Marine-Stützpunkt. Ungefähr anderthalb Kilometer, nachdem er rechts auf die Spruill-Avenue abgebogen war, kam er zu einem großen roten Ziegeleigebäude mit einer alten, verrosteten Tafel auf dem Dach, auf der ›Alhambra Iron and Boiler Company‹ stand.
    Er parkte und ging unter eine m hohen eisernen Bogen durch, auf dem das Datum 1861 auf einer Inschrift zu lesen war. Die Empfangsräume überraschten ihn. Die Einrichtung war hypermodern. Alles blitzte vor Chrom. Er hatte das Gefühl, daß er durch den Entwurf einer Zeitschrift für moderne Architektur ging- Eine reizende junge Sekretärin blickte auf, deutete ein leises; Lächeln an und fragte: »Was kann ich für Sie tun, Sir?«
    Pitt blickte in die moosgrünen, mandelförmigen Augen und stellte sie sich als aus dem Exil heimgekehrte Königin vor. »Ich; habe vom Flughafen aus angerufen und eine Verabredung mit Mr. Oaks getroffen. Mein Name ist Pitt.«
    Sie wußte sofort Bescheid, und das Lächeln veränderte sich um keine n Millimeter. »Ja, er erwartet Sie. Bitte folgen Sie mir.«
    Sie besaß einen Körper, auf den jede Frau stolz gewesen wäre.
    Pitt war davon fasziniert. Er hatte noch nie jemanden erlebt, der sich so gerade hielt. Ihre Hüften blieben dabei in der Vertikale vollkommen unbeweglich, so daß sie weder schwangen noch sich wiegten.
    Sie führte ihn in ein ganz in Brauntönen eingerichtetes Büro.
    Pitt hatte plötzlich so ein Gefühl, als ob er in Haferschleim versinken würde. Ein rundlicher, lächelnder, freundlicher Mann erhob sich hinter einem riesigen, nierenförmigen Schreibtisch und streckte ihm die Hand entgegen.
    »Mr. Pitt? Ich bin Charlie Oaks.«
    »Mr. Oaks«, Pitt gab ihm die Hand, »ich danke Ihnen, daß Sie mich empfangen.«
    »Keine Ursache. Ihr Anruf hat meine Neugierde geweckt. Sie sind der erste Mann, der sich seit gut und gern vierzig Jahren nach unserer Kesselproduktion erkundigt.«
    »Sie sind nicht mehr in dem Geschäft?«
    »Du lieber Himmel, nein. Ich habe es im Sommer ’51 aufgegeben. War das Ende einer Ära, so könnte man es ausdrücken. Mein Urgroßvater hat für die konföderierte Panzerkreuzerflotte Stahlplatten gewalzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg fand mein Daddy, daß die Zeit für eine Produktionsänderung gekommen war. Er rüstete das Werk um und begann Metallmöbel zu erzeugen. Im nachhinein gesehen war es ein kluger Entschluß.«
    »Besitzen Sie zufällig noch Ihre alten Produktionsaufzeichnungen?« fragte Pitt.
    »Im Gegensatz zu euch

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