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Tiefsee

Tiefsee

Titel: Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Verschrottung der
Belle Chasse

    »Also gut, das werde ich auch noch von ihnen verlangen.«
    »Ich danke dir für deine Hilfe.«
    »Ohne Erfolgsgarantie.«
    »Ich erwarte keine.«
    »Und was ist dein nächster Schritt?«
    »Ich werde Presseverlautbarungen aussenden.«
    Loren blickte erstaunt auf. »Was wirst du aussenden?«
    »Verlautbarungen an die Presse«, antwortete Pitt lässig, »um die Auffindung der
San Marino
und der
Pilottown
bekanntzugeben und mitzuteilen, daß die NUMA beabsichtigt, die Wracks zu untersuchen.«
    »Wann hast du dir diesen verrückten Trick ausgedacht?« fragte Loren.
    »Vor etwa zehn Sekunden.«
    Perlmutter starrte Pitt an wie ein Psychiater, der im Begriff ist, einen hoffnungslosen Geisteskranken in eine Anstalt einzuweisen. »Ich kann darin keinerlei Sinn sehen.«
    »Niemand auf der Welt ist gegen Neugierde immun.« Pitts grüne Augen glitzerten verschlagen. »Jemand von der Muttergesellschaft, der diese Schiffe gehören, wird die Deckung durch die Anonymität seiner Firma verlassen, um der Geschichte nachzugehen. Und wenn er das tut, schnappe ich ihn mir.«
16
    Als Oates den Krisenraum des Weißen Hauses betrat, erhoben sich die Männer, die um den Konferenztisch saßen, automatisch.
    Sie bezeugten damit ihre Achtung vor dem Mann, der nun die Last der ungeheuren Probleme um die Ungewisse Zukunft des Staates zu tragen hatte. In den nächsten Tagen, und vielleicht noch länger, würde ihm allein die Verantwortung für die weitreichenden anstehenden Entscheidungen zufallen. Einige der Männer in dem Raum hatten seiner kühlen Reserviertheit, seinem kultivierten einwandfreien Image mißtraut. Jetzt aber legten sie ihre persönlichen Vorbehalte ab und schlugen sich auf seine Seite.
    Er nahm selbstverständlich auf dem Stuhl am Kopfende des Tisches Platz, bedeutete ihnen, sich zu setzen, und wandte sich an Sam Emmett, den mürrischen Chef des FBI, und an Martin Brogan, den intellektuellen Direktor der CIA.
    »Sind Sie genau informiert worden?«
    Emmett nickte Fawcett zu, der am unteren Ende des Tisches saß. »Dan hat uns die Situation geschildert.«
    »Hat jemand von Ihnen etwas dazu vorzuschlagen?«
    Brogan schüttelte langsam den Kopf. »Auf Anhieb kann ich mich an keine Hinweise oder Gerüchte von unseren Geheimdienstquellen erinnern, die eine Operation von dieser Größenordnung zum Inhalt hätten. Das bedeutet aber nicht, daß wir nicht Material hätten, das vielleicht nur falsch gedeutet wurde.«
    »Ich bin in so ziemlich gleicher Lage wie Martin«, sagte Emmett. »Es ist unbegreiflich, daß die Entführung des Präsidenten den Sicherheitsdienststellen entgehen konnte, ohne auch nur den geringsten Anhaltspunkt zu hinterlassen.«
    Oates’ nächste Frage richtete sich an Brogan. »Besitzen wir irgendeinen Hinweis, der uns dazu veranlassen könnte, die Russen zu verdächtigen?«
    »Der sowjetische Ministerpräsident Antonow hält unseren Präsidenten für nicht einmal halb so gefährlich wie Reagan. Er würde eine massive Konfrontation riskieren, wenn die amerikanische Öffentlichkeit jemals erführe, daß seine Regierung etwas damit zu tun hat. Man könnte es mit einem Stockschlag auf ein Hornissennest vergleichen. Ich kann mir nicht vorstellen, welche Vorteile, wenn überhaupt, die Russen daraus ziehen könnten.«
    »Wie ist Ihre gefühlsmäßige Reaktion, Sam?« wandte sich Oates an Emmett. »Könnte die Entführung von Terroristen ausgehen?«
    »Dazu ist sie zu sorgfältig geplant. Diese Operation erforderte einen ungeheuren Aufwand an Planung und Geld. Der Erfindungsreichtum ist unglaublich. Er übertrifft die Fähigkeiten jeder Terrororganisation bei weitem.«
    »Haben Sie irgendwelche Theorien?« fragte Oates die gesamte Runde.
    »Mir fallen mindestens vier arabische Führer ein, die Ursache hätten, die USA zu erpressen«, sagte General Metcalf. »Und an der Spitze der Liste steht Gaddaffi in Libyen.«
    »Sie verfügen bestimmt über die nötigen finanziellen Mittel«, gab Verteidigungsminister Simmons zu.
    »Aber kaum über die notwendige Erfahrung«, schränkte Brogan ein.
    Alan Mercier, der Berater für Nationale Sicherheit, hob die Hand, um sich zu Wort zu melden. »Meines Erachtens geht die Verschwörung eher vom Inland als vom Ausland aus.«
    »Was veranlaßt Sie zu dieser Annahme?« fragte Oates.
    »Unsere Land- und Raumabhörsysteme überwachen sämtliche Telefon- und Funkmitteilungen der ganzen Welt, und es ist für alle Anwesenden ein offenes Geheimnis, daß unsere

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