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Tiefsee

Tiefsee

Titel: Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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neue zehnte Computergeneration jeden Code, den die Russen oder auch unsere Alliierten erfinden, knacken können. Es ist doch wohl klar, daß eine heikle Operation dieses Umfangs einen umfangreichen internationalen Informationsaustausch erfordern würde, der die Aktion einleiten und nachher über den Erfolg berichten muß.« Mercier legte eine Pause ein, um seinem Argument mehr Gewicht zu verleihen. »Unsere Dechiffriermaschinen haben keine einzige für das Ausland bestimmte Information abgefangen, die im geringsten Zusammenhang mit dem Verschwinden steht.«
    Simmons zog geräuschvoll an seiner Pfeife. »Ich glaube, Alan hat mit seiner Darstellung des Falles recht.«
    »Okay«, faßte Oates zusammen, »Erpressung aus dem Ausland hat nur einen geringen Wahrscheinlichkeitsgrad. Was haben wir also vom Inland zu erwarten?«
    Dan Fawcett, der bisher geschwiegen hatte, meldete sich zu Wort. »Es klingt vielleicht weit hergeholt, aber wir können ein kollektives Komplott, die Regierung zu stürzen, nicht ausschließen.«
    Oates lehnte sich zurück und straffte die Schultern. »Vielleicht gar nicht so weit hergeholt, wie wir annehmen. Der Präsident ist überrasche nd heftig gegen die Ölgesellschaften und die multinationalen Gesellschaften aufgetreten. Seine Steuerprogramme haben ihre Gewinne verdammt verringert.
    Schneller, als ihre Banken die Schecks drucken können, pumpen sie Geld in die Kassen zur Wahlkampagne der Oppositionspartei.«
    »Ich habe ihn stets davor gewarnt, die alte politische Taktik der Besserstellung der Armen durch kurzfristige Besteuerung der Reichen anzuwenden«, sagte Fawcett. »Aber er wollte nicht auf mich hören. Es hat ihn die Sympathien der Geschäftsleute ebenso gekostet wie die des arbeitenden Mittelstandes. Es scheint den Politikern einfach nicht in den Kopf zu gehen, daß eine große Zahl amerikanischer Familien, in denen die Ehefrau mitverdient, eine fünfzigprozentige Einkommenssteuer bezahlt.«
    »Der Präsident hat mächtige Feinde«, räumte Mercier ein. »Es ist jedoch für mich unbegreiflich, daß selbst eine mächtige Vereinigung den Präsidenten und drei einflußreiche Senatoren einfach entführen kann, ohne daß es einem polizeilichen Organ zu Ohren kommt.«
    »Das meine ich auch«, bestätigte Emmett. »In diesem Fall hätten zu viele Menschen davon wissen müssen. Jemand bekommt immer Angst und verrät den Plan.«
    »Wir sollten diese Vermutungen nicht weiterführen«, unterbrach Oates. »Gehen wir doch einmal zum Ausgangspunkt zurück. Als ersten Schritt müssen wir eine umfassende Untersuchung einleiten, während wir den äußeren Schein im Sinne von ›der Verkauf geht weiter‹ wahren. Verwenden Sie jede Geschichte als Deckung, die Sie für glaubwürdig halten.
    Wenn irgend möglich, weihen Sie nicht einmal Ihre Führungskräfte in die Sache ein.«
    »Was ist mit einer zentralen Koordinationsstelle während der Nachforschungen?« fragte Emmett.
    »Wir werden weiterhin alle acht Stunden hier zusammentreffen, um eintreffende Meldungen aus zuwerten und die Aktivitäten Ihrer jeweiligen Fahndungsstellen zu koordinieren.«
    Simmons rutschte an die Stuhlkante vor. »Ich habe ein Problem. Ich soll laut meinem Terminplan heute nachmittag zu einer Konferenz mit dem ägyptischen Verteidigungsminister nach Kairo fliegen.«
    »Fliegen Sie auf alle Fälle«, antwortete Oates. »Halten sie nach außen hin den Schein der Normalität aufrecht; General Metcalf kann Sie im Pentagon abschirmen.«
    Emmett rutschte unruhig herum. »Ich soll morgen vormittag einen Vortrag vor Jurastudenten in Princeton halten.«
    Oates überlegte einen Augenblick. »Schützen Sie eine Grippe vor und sagen Sie, Sie könnten nicht kommen.« Er wandte sich an Lucas. »Verzeihen Sie mir, Oscar, wenn ich das sage, aber Sie sind am ehesten entbehrlich. Vertreten Sie Sam. Niemand wird auf die Idee kommen, daß der Präsident entführt wurde, wenn der neuernannte Direktor des Geheimdienstes sich die Zeit nehmen kann, einen Vortrag zu halten.«
    Lucas nickte. »Ich werde zur Stelle sein.«
    »Gut.« Oates ließ den Blick in der Runde um den Tisch schweifen. »Um zwei Uhr kommen wir alle hier wieder zusammen. Vielleicht wissen wir dann schon etwas mehr.«
    »Ich habe schon ein Expertenteam vom Labor auf die Jacht geschickt«, meldete sich Emmett.
    »Hoffentlich finden sie ein paar handfeste Anhaltspunkte.«
    »Wir können nur hoffen, daß es der Fall ist.« Oates ließ die Schultern hängen und schien die Tischplatte mit

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