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Tiefsee

Tiefsee

Titel: Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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ihnen fröhlich zuwinkte, bevor er einen Hubschrauber bestieg. Ihm folgte eine kleine Gruppe von Adjutanten und Geheimdienstleuten. Nur wenige Starreporter waren anwesend, weil die meisten zu Hause geblieben waren, sich im Fernsehen Baseballspiele ansahen oder auf einem Golfplatz umherwanderten.
    Fawcett und Lucas standen bei der Kolonnade und sahen zu, bis sich die schwerfällige Maschine über die E-Street erhob und zu einem kleinen Punkt wurde, während sie zum Luftwaffenstützpunkt Andrews ratterte.
    »Das war schnelle Arbeit«, lobte Fawcett ruhig. »Du hast den Wechsel in weniger als fünf Stunden geschafft.«
    »Mein Büro in Los Angeles hat Sutton aufgespürt und ihn vierzig Minuten später, nachdem der Befehl durchkam, in das Cockpit eines F-20 Marinejagdflugzeugs gesetzt.«
    »Wie steht es mit Margolin?«
    »Einer meiner Agenten sieht ihm einigermaßen ähnlich. Er wird, sobald es dunkel ist, mit einer Regierungsmaschine nach New Mexico gebracht.«
    »Kann man deinen Leuten vertrauen, daß sie diese Scharade nicht verraten?«
    Lucas warf Fawcett einen scharfen Blick zu. »Sie sind darauf dressiert, den Mund zu halten. Wenn es eine undichte Stelle gibt, wird sie beim Personal des Präsidenten zu suchen sein.«
    Fawcett lächelte schwach. Er wußte, daß er sich auf unsicherem Grund bewegte. Die Mitteilsamkeit des Personals im Weißen Haus war eine allzu bekannte Informationsquelle für die Presse. »Sie können nicht ausplaudern, was sie nicht wissen.
    Erst jetzt werden einige sich der Tatsache bewußt werden, daß der Mann, mit dem sie im Hubschrauber sitzen, nicht der Präsident ist.«
    »Auf der Farm wird man sie gut bewachen«, versprach Lucas.
    »Sobald sie dort angekommen sind, darf niemand mehr den Besitz verlassen, und ich habe dafür gesorgt, daß alle Kontakte zur Außenwelt überwacht werden.«
    »Falls ein Korrespondent das Spiel aufdeckt, wird Watergate daneben wie eine Ostereiersuche wirken.«
    »Wie nehmen es die Frauen der Entführten auf?«
    »Sie kooperieren hundertprozentig mit uns«, antwortete Fawcett. »Die First Lady und Mrs. Margolin haben sich freiwillig bereit erklärt, in ihren Schlafzimmern zu bleiben und eine Viruserkrankung vorzutäuschen.«
    »Was jetzt?« fragte Lucas. »Was können wir noch tun?«
    »Wir warten.« Fawcetts Stimme war ausdruckslos. »Wir halten durch, bis wir den Präsidenten finden.«
    »Ich habe den Eindruck, daß Sie die Leitungen überlasten«, stellte Don Miller, Emmetts stellvertretender Direktor des FBI fest.
    Emmett blickte bei Millers Kritik nicht auf. Nachdem er ins Hauptquartier des Büros Ecke Pennsylvania-Avenue und Tenth-Street zurückgekehrt war, hatte er innerhalb von Minuten einen »Alarm für alle Büros« ausgelöst und dann Bereitschaftsdienst für einen »Notfall von höchster Dringlichkeit« für jedes Büro in den fünfzig Staaten und für alle Agenten in Übersee verfügt. Als nächstes folgte der Befehl, die Akten, Unterlagen und Beschreibungen jedes Verbrechers oder Terroristen, der auf Entführungen spezialisiert war, herauszusuchen.
    Sein Vorwand den sechstausend Agenten des Büros gegenüber lautete, daß der Geheimdienst Hinweise erhalten hatte, daß eine Entführung von Außenminister Gates und anderen noch ungenannten Beamten auf höchster Regierungsebene geplant war.
    »Es könnte sich um eine große Verschwörung handeln«, stellte Emmett schließlich in den Raum. »Wir können es nicht darauf ankommen lassen, daß sich der Secret Service irrt.«
    »Sie haben sich schon früher mal geirrt«, erinnerte ihn Miller.
    »Aber nicht in einem solchen Fall.«
    Miller warf Emmett einen seltsamen Blick zu. »Sie haben verdammt wenig Informationen zur Verfügung gestellt, mit denen man arbeiten kann. Wozu diese strenge Geheimhaltung?«
    Emmett antwortete nicht, also ließ Miller das Thema wieder fallen. Er reichte drei Aktenmappen über den Schreibtisch.
    »Hier sind die neuesten Daten über die Entführungsoperationen der PLO, über die Geiselnahmen der mexikanischen Zapata-Brigaden und über eine Aktion, über die ich mir noch nicht im klaren bin.«
    Emmett starrte ihn kalt an. »Könnten Sie sich etwas klarer ausdrücken?«
    »Ich bezweifle, ob da wohl ein Zusammenhang besteht, aber da Sie sich so seltsam verhielten –«
    »Wovon sprechen Sie?« fragte Emmett, griff nach der Akte und schlug sie auf.
    »Ein sowjetischer Vertreter bei den Vereinten Nationen namens Alexej Lugowoj…«
    »Ein bekannter Psychologe«, bemerkte Emmett laut,

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