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Tiefsee

Tiefsee

Titel: Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Unsere Aufgabe besteht ausschließlich darin, es zu entdecken und zu identifizieren, weiter nichts.«
    »Was ist dort unten, das wir nicht sehen dürfen?«
    »Fragen Sie lieber nicht.«
    Pitt lächelte schief. »Geben Sie doch nach, ich bin ganz unberechenbar.«
    »Sind Sie verdammt nicht«, knurrte Sandecker. »Was glauben Sie denn, was Sie in der Jacht finden würden?«
    »Sagen Sie doch,
wen

    »Spielt das überhaupt eine Rolle?« fragte Sandecker vorsichtig. »Wahrscheinlich ist sie leer.«
    »Sie wollen mich doch an der Nase herumführen, Admiral, davon bin ich überzeugt. Was geschieht denn, nachdem wir die Jacht gefunden haben?«
    »Das FBI übernimmt den Fall.«
    »Wir erledigen also die Dreckarbeit und treten dann ehrfürchtig beiseite.«
    »So lauten die Befehle.«
    »Hören Sie mal, pfeifen Sie doch auf die.«
    »Auf wen?«
    »Auf die Mächtigen, die da ihre kleinen Spielchen treiben.«
    »Glauben Sie mir, das ist keine Bagatelle.«
    Pitts Gesicht bekam einen harten Ausdruck. »Das lassen Sie uns mal beurteilen, wenn wir die Jacht finden, nicht wahr?«
    »Glauben Sie mir, Sie wollen gar nicht sehen, was sich eventuell im Inneren des Wracks befindet.«
    Im selben Augenblick, da er die Worte aussprach, wußte Sandecker, daß er gleichsam einen Elefantenbullen gereizt hatte.
    Sobald Pitt erst einmal unter die Oberfläche des Flusses getaucht war, würde er ungehindert seinem eigenen Willen folgen…
29
    Sechs Stunden später und zwanzig Kilometer flußabwärts kroch Ziel Nummer Siebzehn über den Aufzeichnungsschirm des Hochauflösungssonars. Es lag in 33 Meter Wassertiefe zwischen den Persimmon und Mathias Points direkt gegenüber dem Popes Creek und drei Kilometer oberhalb der Potomacbrücke.
    »Ausmaße?« fragte Pitt den Mann am Sonargerät.
    »Ungefähr sechsunddreißig Meter lang und sieben Meter breit.«
    »Welche Größe hat das Schiff, das wir suchen?« fragte Giordino.
    »Die
Eagle
hat eine Gesamtlänge von einhundertzehn Fuß mit einer Breite von zwanzig Fuß«, antwortete Pitt.
    »Das kommt hin«, meinte Giordino, der im Kopf die Meter in Fuß umrechnete.
    »Ich glaube, wir haben sie gefunden«, stellte Pitt fest, während er die vom Seitentastsonar dargestellte Bauweise scharf musterte. »Machen wir noch einen Versuch – diesmal etwa zwanzig Meter nach Steuerbord – und setzen wir eine Boje aus.«
    Sandecker, der draußen auf dem Achterdeck stand und das Sensorkabel im Auge behielt, beugte sich ins Ruderhaus.
    »Etwas gefunden?«
    Pitt nickte. »Wir haben einen ersten Kontakt.«
    »Werden Sie das Objekt untersuchen?«
    »Zuerst setzen wir eine Boje aus, dann tauchen Al und ich hinunter und sehen es uns an.«
    Sandecker starrte schweigend auf das verwitterte Deck. Dann drehte er sich um und ging zum Heck, wo er Giordino half, ein fünfzig Pfund schweres Bleigewicht, das an einer grell orangefarbenen Boje befestigt war, auf die Reling der
Hoki Jamoki
zu heben.
    Pitt übernahm das Ruder und wendete das Boot. Als das Ziel auf dem Echolot auftauc hte, schrie er: »Jetzt!«
    Die Boje wurde über Bord geworfen, während das Boot seine Fahrt verlangsamte. Einer der Ingenieure ging zum Bug und ließ den Anker fallen. Die
Hoki Jamoki
blieb mit dem Heck stromabwärts liegen.
    »Schade, daß Sie keine Unterwasser-Fernsehkamera eingebaut haben«, bedauerte Sandecker, während er Pitt in seine Taucherausrüstung half. »Sie hätten sich dann den Ausflug sparen können.«
    »Vergebliche Liebesmüh«, meinte Pitt. »Die Sicht dort unten beträgt sowieso nur ein paar Zentimeter.«
    »Die Strömung macht ungefähr zwei Knoten«, schätzte Sandecker. »Wenn wir beginnen aufzutauchen, wird sie uns achteraus ; treiben. Am besten werfen Sie eine hundert Meter lange Rettungsleine an einer Schwimmboje aus, um uns an Bord zu ziehen.«
    Giordino zog seinen Gürtel mit den Bleigewichten straff und grinste breit. »Ich bin soweit, wenn du es auch bist.«
    Sandecker faßte Pitt an der Schulter. »Denken Sie daran, was ich Ihnen über das Betreten des Wracks gesagt habe.«
    »Ich werde versuchen, nicht allzu gründlich nachzuschauen«, beruhigte ihn Pitt.
    Ehe der Admiral noch antworten konnte, zog Pitt die Gesichtsmaske über seine Augen zurecht und ließ sich rücklings ins Wasser fallen.
    Das Wasser schloß sich über ihm, und die Sonne verschwamm zu einem grünlichorangefarbenen Fleck. Die Strömung zerrte an seinem Körper, und er mußte diagonal dagegen anschwimmen, bis er die Boje fand. Er streckte die Hand aus,

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