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Tiefsee

Tiefsee

Titel: Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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eine Menge Leute als nationale Schande. Der Präsident ist entschieden der Ansicht, daß wir in der Handelsmarine genauso wie in der Kriegsmarine präsent sein sollten. Er verlangt vom Kongreß Budgetmittel in der Höhe von neunzig Millionen Dollar, um das Dampfschiff
United States
wieder flottzumachen, die in Norfolk zwanzig Jahre lang stillgelegt war, und sie wieder in Dienst zu stellen, um auf diese Weise mit den ausländischen Kreuzfahrtlinien konkurrieren zu können.«
    »Und du wirst die russischen Gepflogenheiten, ihre Passagiere mit Wodka und Kaviar zu bewirten, eingehend studieren.«
    Sie sah plötzlich offiziell aus. »Nicht nur das, sondern auch die Wirtschaftlichkeit ihres von der Regierung betriebenen Kreuzfahrtschiffes.«
    »Wann beginnt deine Reise?«
    »Übermorgen. Ich fliege nach Miami und gehe an Bord der
Leonid Andrejew
. In fünf Tagen bin ich wieder zurück. Was wirst du inzwischen beginnen?«
    »Der Admiral hat mir Urlaub gegeben, um die Nachforschungen über die
Pilottown
fortzusetzen.«
    »War etwas von meinen Informationen für dich zu gebrauchen?«
    »Jedes geringste Detail hilft mir.« Er war bemüht, sich auf einen Gedanken zu konzentrieren, der vorläufig nur ein ferner Schatten am Horizont war. Dann sah er sie an. »Hast du etwas Neues aus der Gerüchteküche im Kongreß gehört?«
    »Was meinst du, Klatsch? Zum Beispiel, wer es mit wem treibt?«
    »Etwas Schwerwiegenderes. Gerüchte über ein verschwundenes wichtiges Regierungsmitglied oder einen ausländischen Diplomaten.«
    Loren schüttelte den Kopf. »Nein, nichts so Dramatisches. Die Szene im Capitol gibt nicht viel her, während der Kongreß Ferien macht. Warum? Weißt du etwas von einem bevorstehenden Skandal, von dem ich noch nichts weiß?«
    »Es war nur so eine Frage.«
    Ihre Hand schob sich langsam über den Tisch und faßte die seine. »Ich habe keine Ahnung, worauf du dich einläßt, aber bitte, sei vorsichtig. Fu Mantschu könnte erfahren, daß du ihm auf die Schliche gekommen bist und bereits auf der Lauer liegst.«
    Pitt wandte sich ab und lachte. »Ich habe Sax Rohmer zum letzten Mal gelesen, als ich ein Schuljunge war: Fu Mantschu, die gelbe Gefahr. Wie bist du ausgerechnet auf ihn gekommen?«
    Sie zuckte leicht mit den Schultern. »Ich weiß es wirklich nicht. Eine freie Assoziation mit einem alten Peter Sellers-Film, der Sosan Trading Corporation und der koreanischen Besatzung der
Buras
, nehme ich an.«
    Pitts Augen blickten einen Moment lang verträumt, dann öffnete er sie weit. Der Gedanke am Horizont nahm feste Gestalt an. Er winkte dem Kellner und bezahlte die Rechnung mit seiner Kreditkarte.
    »Ich muß noch ein paar Anrufe erledigen«, erklärte er kurz. Er küßte sie leicht auf die Lippen und trat rasch unter die Menschenmassen auf dem Gehsteig hinaus.
32
    Pitt fuhr schnell zum NUMA-Gebäude und schloß sich in seinem Büro ein. Er ordnete geschwind die Reihenfolge seiner Anrufe und wählte auf seinem Privatanschluß eine Nummer in Los Angeles. Beim fünften Klingelzeichen meldete sich ein Mädchen, das den Buchstaben »R« nicht aussprechen konnte.
    »Casio und Company, Detektivfihma.«
    »Ich möchte bitte Mr. Casio sprechen.«
    »Wen dahf ich melden?«
    »Mein Name ist Pitt.«
    »Eh hat einen Kunden. Können Sie späteh anhufen?«
    »Nein!« knurrte Pitt drohend. »Ich rufe aus Washington an, und es ist dringend.«
    Die einigermaßen eingeschüchterte Sekretärin antwortete:
    »Einen Moment, bitte.« Casio meldete sich fast sofort.
    »Freut mich, von Ihnen zu hören, Mr. Pitt.«
    »Tut mir leid, Ihre Besprechung unterbrechen zu müssen, aber ich brauche einige Auskünfte.«
    »Ich werde mein Bestes tun.«
    »Was wissen Sie über die Besatzung der
San Marino

    »Nicht viel. Ich habe Nachforschungen über die Offiziere angestellt, aber nichts Ungewöhnliches gefunden. Sie waren alle Profis bei der Handelsmarine. Soweit ich mich erinnere, verfügte der Kapitän über einen hervorragenden Ruf.«
    »Keine Verbindung zu organisiertem Verbrechertum?«
    »In den Computern des Nationalen Informationszentrums über Verbrechen fand sich kein entsprechender Hinweis.«
    »Wie stand es mit der restlichen Besatzung?«
    »Dort gab es nicht viel Unterlagen. Nur einige wenige waren Mitglieder der Seeleutegewerkschaft.«
    »Nationalität?«
    »Nationalität?« wiederholte Casio, überlegte einen Moment, dann zählte er auf: »Eine bunte Mischung. Einige Griechen, einige Amerikaner, mehrere Koreaner.«
    »Koreaner?«

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