Tiefseeperle
– er roch so unfassbar gut!
„Küss mich!“, flehte sie leise. Ein intensiver Kuss, zuckende Körper und plötzlich spürte sie, wie er mit einem lauten Stöhnen abspritzte.
Ja und sie schaute ihn an! Sie mochte seinen Gesichtsausdruck genau in diesem so intimen Moment. Es war ein wahnsinniges Gefühl, als auch sie endlich kam. Zitternd, mit schnellem Puls, verharrten beide noch eine gefühlte Ewigkeit ineinander. Liebevoll berührten Maximilians Lippen ihre schweißnasse Stirn, seine Zärtlichkeiten wollten kein Ende nehmen.
„Perfekte Einweihung meiner neuen Wohnung“, flüsterte er mit einem Grinsen. Plötzlich wehte das Lied „Sweet Dreams“ von den Eurythmics durch die geöffnete Loggiatür. Seufzend umarmte sie diesen Fremden, der ihr gerade so nah war wie schon lange niemand.
Kapitel 3
„Los erzähl …!“, neugierig und ungeduldig drängelte Catharina, Victorias beste und langjährige Freundin, nachdem sie sich bei ihrem Spanier um die Ecke niedergelassen hatten.
„Vic, mach es nicht so spannend!“
„Quengelliese!“ Victoria grinste verschlagen.
„Hallo?“ Gespielte Empörung der Freundin.
„Du machst die heißesten Andeutungen, hast noch den Blick einer gut durchgevögelten Frau … und da soll ich ruhig bleiben? Ich platze vor Neugier!“
„Pedro – bitte zwei Rioja, den 2005er“, rief Victoria ihrem Kellner zu, dieser nickte. „Biest!“
„Ja … aber glaube mir, es ist unfassbar, was ich die letzten Tage erlebt habe.“
„Das glaube ich ungeprüft, wenn ich dich so ansehe.“
Catharina freute sich für ihre Freundin, die schon so lange allein war und offensichtlich nun jemanden getroffen hatte, der ihr Herz berührte. Sie würde es ihr so sehr gönnen. Die beiden Frauen verband eine sehr intensive Freundschaft, und auch wenn sich ihre Leben unterschiedlich entwickelten, hatten sie sich nie verloren.
Catharina hatte während ihres Studiums als Domina in dem gleichen Studio wie Victoria gearbeitet. Sie stand somit dem Thema „SM“ in allen Facetten offen gegenüber, hatte die Stiefel nach Abschluss ihres Studiums allerdings ausgezogen, an den berühmten Nagel gehängt und sich ihrem studierten Beruf als Rechtsanwältin zugewandt. Die Zeit als Domina war eine verrückte Anekdote in ihrem Leben und zum Glück nie nach außen gedrungen. Dies wäre für ihre Karriere möglicherweise eher suboptimal gewesen.
Heute war sie Juniorpartnerin in einer renommierten Kanzlei und lebte in einer festen Beziehung mit einem ebenfalls erfolgreichen Anwalt. In einer perfekten Beziehung, wie Victoria befand. Man gestand sich Freiräume zu, beruflich und privat – ein perfektes Rezept für eine langfristige und gut funktionierende Beziehung. Victoria und er hatten ein gutes Verhältnis, er ging gelassen mit ihrem speziellen Broterwerb um und wusste auch um diese ausgefallene Episode in der Vergangenheit seiner Partnerin.
Pedro servierte den Wein, und die beiden Frauen stießen an. Victoria seufzte.
„Wenn es ja nur ein Erlebnis gewesen wäre …“, begann sie.
„Erst habe ich ewig keinen Sex, und nun mit zwei unterschiedlichen Männern.“
„Du bist ein verrücktes Huhn.“
„Ja, wohl wahr.“ Die Frauen kicherten wie Teenager.
„Aber es ist etwas kompliziert, also zumindest in dem einen Fall.“
Wieder machte sie eine Pause. Catharina rutschte unruhig auf ihrem Stuhl hin und her.
„Spann mich doch nicht so auf die Folter.“
„Ich bin auf den Adel gekommen.“
„Hä?“
„Maximilian von Bredow und der Graf, der unbekannte Mann, das Phantom …“
„… der Oper? … Ich versteh‘ gar nichts, aber ich gehe mal davon aus, dass du mich gleich einweihst.“
„Du hältst mich bestimmt für verrückt …“
„Nein, ich kenne dich doch, und du bist meine Freundin!“
„Also, … ich war wieder auf dieser Fetischparty, mit Johannes …“, Victoria begann, die Ereignisse dieser Nacht zu schildern.
„Wow!“
Mehr fiel Catharina dazu nicht ein.
„Wieso das auf einmal?“, fragte sie neugierig nach.
„Wenn ich das wüsste, dann wäre ich auch ein bisschen schlauer“, sinnierte Vic.
„Vielleicht hat er sich nicht getraut?“
„So ein Quark, dieser Mann ist so was von souverän!“
„Manchmal werden auch solche Männer unsicher“, entgegnete die Freundin. Doch Victoria ging nicht weiter darauf ein und fuhr fort:
„… naja und ich sitze dann vor drei Tagen im Café, träume von dem Grafen und seinen geilen Leckspielchen, bin ganz wuschig …“, sie
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