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Tiefseeperle

Tiefseeperle

Titel: Tiefseeperle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabea S. Mainberg
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in der vor Lust schäumenden Vagina versenkte. Sie erinnerte sich, wie er sie so genommen hatte. Am liebsten hätte sie geschrien …
    Plötzlich und augenscheinlich ungeplant öffnete er seine Hose, sein steifes Glied kam zum Vorschein. Victoria hielt den Atem an, sie wollte es nicht sehen … sie war doch diejenige … Doch er drang in seine Slavin ein, packte sie an den Hüften und nahm sie mit schnellen, harten Stößen, kam mit einem inbrünstigen lauten Stöhnen.
    Gleichermaßen fasziniert und geschockt beobachtete Victoria diese Szene. Erneut flackerte dieser seltsame Schmerz des Begehrens und des nicht teilen Wollens in ihr auf. Auch die Frauen wanden sich, schrien ohne jegliche Hemmungen ihre Höhepunkte hinaus.
    Dann wurde es ruhig. Die Fackelträger löschten das Feuer, der Schauplatz wurde abgedunkelt. Nach dieser Ekstase löste er seine Gespielin sanft aus ihrer hilflosen Position. Es mutete fast liebevoll an, wie er sie aus den Fesseln befreite. Vic litt bei diesem Anblick. Das Gros der Voyeuristen hatte sich zerstreut. Es fanden sich nun Paare und kleine Gruppen zusammen, die ihre angestaute Geilheit zu befriedigen gedachten. Doch Victoria stand wie angewurzelt da.
    Endlich kreuzten sich ihre Blicke. Nur für einen Wimpernschlag. Dann drehte sie sich abrupt um, spürte, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten. In was für eine dämliche Lage war sie da nur geraten? Warum war sie der dummen Annahme verfallen, dass dieser Meister der Lust ausschließlich sie begehrte?
    Hastig rannte sie zum Ausgang, an dem Vogelmann vorbei, hinaus, nur weg. Sie kam sich so lächerlich vor mit ihrer blonden Perücke und dem gemieteten Auto. Sie riss die Maske und die blonden Kunsthaare vom Kopf und rannte Richtung Parkplatz. Ihr Herz raste. Doch ihre Panik zwang sie, eine kurze Pause einzulegen, da sie befürchten musste, dass ihr die Beine wegsackten. Sie lehnte sich an eine der vielen Säulen, die den Weg so kunstvoll säumten. Den Oberkörper leicht nach vorn gebeugt, rang sie nach Luft.
    Was hatte sie sich nicht alles von dieser Einladung versprochen? Eine bizarre Verführung durch den geheimnisvollen Grafen … der sich
nur
für sie interessierte. Sie konnte es nicht ertragen, dass er eine andere gefickt, mit ihr ein sinnliches Lustspiel zelebriert hatte. Es tat einfach nur weh, es war ein gemeiner Schmerz, der ihren ganzen Körper durchzog. Sie fühlte sich verraten und wusste dennoch, dass sie keinen Anspruch darauf anmelden konnte. Es stand ihr nicht zu.
    „Warum willst du schon fahren?“, hörte sie plötzlich seine Stimme. Sie schreckte hoch, drehte sich ohne Maskierung um. Aber es war ihr egal – er wusste doch sowieso um ihre Identität.
    „Ich kann nicht …“, stammelte sie. Da stand er vor ihr, geheimnisvoll und maskiert, nahm ihre Hand, küsste sie. Die starre Maske ließ nicht zu, dass man erkennen konnte, was er wirklich fühlte. Dieses ausdruckslose Gesicht wirkte schrecklich unheimlich, doch seine Stimme kompensierte die fehlende Mimik.
    „Das ist ein Teil des Spiels“, flüsterte er. „Die Sehnsucht, die Begehrlichkeit … zu sehen, was sein könnte, wenn man es zulässt.“
    „Das ist grausam!“
    „Ja – dies kann schlimmer sein als der körperliche Schmerz.“
    „Warum tun Sie das?“
    “Weil ich herausfinden möchte, wie hoch deine Leidensfähigkeit ist.“
    Plötzlich waren sie in einem Dialog zwischen einem Meister und seiner Sub.
    „Ich wollte sie sein …“, entfuhr es Victoria.
    „Ich weiß“, in seiner Stimme klang ein Lächeln mit. „Aber ich weiß auch, dass du noch nicht so weit bist.“
    Sie seufzte. „Willst du fahren?“, seine Stimme klang ernst.
    „Eigentlich nicht … aber ich möchte nicht zurück auf diese Party und mich wieder diesen Blicken ausliefern.“
    „Das musst du nicht … Ich würde mich freuen, wenn du bleibst, aber nur wenn du es wirklich willst!“
    „Ich fühle mich Ihnen so ergeben, ich kann es nicht erklären.“ Eine Träne löste sich und rann über ihr Gesicht.
    „Dann soll es so sein. Vertrau mir!“ Seine in Lederhandschuhen verborgenen Hände strichen die Träne sanft hinweg.
    „Es gibt da einen kleinen Pavillon am See, da sind wir ungestört.“
    „Ja, ich möchte Sie begleiten“, seufzte sie leise. „Ich weiß zwar nicht warum …“
    Er unterbrach sie. „Sei ruhig!“ Demütig verstummte sie.
    Er zog einen Seidenschal aus seiner Hosentasche hervor und verband ihr die Augen. „Rede mich ab jetzt nun nur noch mit ‚Sir’

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