Tiefseeperle
klang rau. Mit sanften und kreisenden Bewegungen ritt sie ihn, sein Becken hob und senkte sich im gleichen Rhythmus. Wohlig seufzend wäre sie am liebsten in ihn hineingekrochen, als die süßesten Orgasmuswellen unaufhörlich durch ihren Körper strömten. Leise, sanft und genussvoll, kam auch er.
Als sie zwei Stunden später wieder Berlin erreichten und vor der Tür hielten, wollte sie ihn nicht gehen lassen. Es wäre ein zu jähes Ende eines so wundervollen Tages.
„Hast du noch Lust, mit hochzukommen?“, fragte sie leise. „ich würde mich freuen …“
Wieder spürte sie diese Unsicherheit.
„Sehr gern!“
Sie vermutete ein leuchten seiner Augen unter der dunklen Sonnenbrille. Das wiederum fühlte sich sehr gut an. So suchte er einen Parkplatz und schloss das Verdeck, seine Bewegungen waren ruhig und souverän. Wie die von …
… nun fiel ihr auf, dass sie das erste Mal seit Stunden wieder an ihn dachte: an den Grafen!
Es war für Victoria ein besonderer Schritt, einen Mann so nah an sich heranzulassen, ihn in ihre Welt, in ihre Wohnung zu bitten. Es war ihr Zufluchtsort, ein Refugium bestehend aus zwei Zimmern, Küche, Bad … Doch sie bereute es nicht. Maximilian entpuppte sich auch hier als sehr feinfühlig und versuchte ihre Bedenken zu zerstreuen. Die Frau, die er auf den Clips gesehen hatte, war eine völlig andere, als die, die ihm nun auf dem kleinen Küchenbalkon gegenübersaß und mit leicht geröteten Wangen ein Glas Rotwein einschenkte.
Sie war einfach nur eine gute Schauspielerin. Spielte die Rolle einer Domina, einer gestrengen Herrin, es war die Rolle ihres Lebens, aber nicht ihr Leben! Er musste sich eingestehen, dass er sich in diese Frau verliebt hatte, und zwar mit einer Intensität, die er vorher so noch nicht gekannt hatte.
„Was?“, fragte sie, als ihr auffiel, dass er mit seinen Gedanken weit weg war.
„Ich habe diesen wunderbaren Tag gerade noch einmal Revue passieren lassen!“, erwiderte er, denn um seine Gefühle zu kommunizieren, war es definitiv zu früh.
„Es war außergewöhnlich schön, und ich möchte mich dafür bedanken!“
„Du musst dich nicht bedanken“, Victoria klang fast ein wenig überrascht.
„Doch, es war mir ein Bedürfnis, und ich weiß das zu schätzen“, damit prostete er ihr zu. Es war ihm in diesem Augenblick klar, dass er ganz behutsam einen langen Weg gehen musste, um ihr Herz endlich vollends für sich gewinnen zu können.
Victoria war ihrerseits auch von diesem Tag eingenommen und innerlich aufgewühlt, als sie Stunden später an ihrem Laptop saß, um schnell noch ihre Mails zu checken. Maximilian war gerade gegangen, er wollte nicht bleiben, da er morgen früh Termine wahrnehmen musste. Erstaunlicherweise fühlte sie eine gewisse Enttäuschung, denn sie hätte nichts dagegen gehabt, ihn die ganze Nacht zu spüren. Seine Anwesenheit tat ihr gut, die Gespräche waren anregend und kurzweilig, sein Einfühlungsvermögen schon außergewöhnlich. Auch der Sex auf der Wiese – so unglaublich intensiv. Dieses zärtliche Liebesspiel hatte sie in eine solch süße Welt katapultiert.
Doch irgendetwas fehlte. Was, konnte sie nicht genau definieren. Doch in dem Moment, als sie die Mail mit dem Wort „Einladung“ im Betreff öffnete und überflog, kam die Erkenntnis, was es war. Ihre Hände zitterten, als sie die Zeilen las. Ein Kloß im Hals setzte sich fest, schnitt ihr fast die Luft ab. Der Graf hatte sie auf seine Party eingeladen!
Kapitel 6
„Sie beehren uns heute das erste Mal?“, hörte sie die Stimme aus dem Lautsprecher, der an einer Säule neben dem geschlossenen Eingangstor versteckt angebracht war.
„Ja, sozusagen. Mein Name ist Vic.“
„Wie lautet das Kennwort?“
„Tiefseeperle“, gab Vic an.
„Gut, ich öffne Ihnen, parken Sie das Fahrzeug auf dem Parkplatz hinter dem Haupthaus, der Weg ist ausgeleuchtet.“
„Vielen Dank!“
Wie von Geisterhand öffnete sich das große schmiedeeiserne Tor und gab den Weg für den schwarzen Golf frei.
„Du bist total durchgeknallt, kehr um, jetzt ist noch Zeit“, murmelte sie, als der Wagen im Schritttempo über den knirschenden Kies rollte. Doch sie hatte sich entschieden und war fest entschlossen, sich dem zu stellen, was sie heute Abend erwarten würde, was immer dies auch sein mochte. Sie vertraute diesem geheimnisvollen Mann, der es verstand, ihre geheimsten Gelüste an die Oberfläche zu katapultieren.
Die Vorbereitungen fanden ihren Fokus insbesondere
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