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Tiepolos Fehler: Kommissar Kilians erster Fall

Tiepolos Fehler: Kommissar Kilians erster Fall

Titel: Tiepolos Fehler: Kommissar Kilians erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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hervor. »Wie konnte ich nur so blöd sein?«
    »Schau mich nicht so entsetzt an«, sagte Ronald Furtwanger mit einer weitaus tieferen Stimme als der von Giovanna.
    »Verdammt, ich hätte früher genauer hinschauen müssen, dann wär mir das erspart geblieben. Es gibt gar keine Giovanna.«
    Furtwanger warf sich Kilian an den Hals. »Wichtig ist doch nur, dass wir uns lieben.«
    Doch Kilian befreite sich aus der Umarmung und warf Furtwanger aufs Bett zurück.
    »Du bist ein Mann. Ich bin ein Mann. Verstehst du das nicht? Ich bin keine gottverdammte Schwuchtel, du vielleicht, aber ich nicht!«
    Furtwanger kniete vor ihm auf dem Bett. »Aber ist das nicht egal, wenn man sich …«
    »Vergiss es. Ich hab mit Männern nichts am Hut. Ich steh auf
    Frauen. Blond, braun, rot, schwarz. Was weiß ich. Meinetwegen können sie auch Fehler haben. Aber das ist nicht entscheidend, weil sie nämlich alles Frauen sind und bleiben. Aber du? Du bist eine …«
    Kilian sprach es nicht aus. Er ekelte sich vor sich selbst.
    Diese Frau, diesen Mann hatte er noch vor fünf Minuten bewundert, angebetet, begehrt. Jetzt stellte sich alles als Farce heraus, als ein tuntiges Abenteuer. Dieser schmierige kleine Stricher hatte ihn verladen, vorgeführt, belogen und sich wahrscheinlich hinter seinem Rücken auch noch köstlich über ihn amüsiert.
    Furtwanger saß bewegungslos vor ihm. Er hatte sein Gesicht nach unten geneigt und weinte. Die Abscheu, die Kilian plötzlich für ihn empfand, schien ihn zu erdrücken. Er wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.
    »Es tut mir Leid, wenn ich dich enttäuscht habe. Ich habe dich nicht wirklich belogen. Bis auf etwas, was für dich offensichtlich sehr wichtig zu sein scheint. Für mich ist es das nicht. Für mich ist es egal, ob du Mann oder Frau bist. Wichtig, wirklich wichtig ist, dass ich mich in dich und nur in dich verliebt habe. Ich bedauere, dass ich dich verletzt habe. Das wollte ich nicht. Das wollte ich zu keiner Zeit. Ich dachte, dass es dir egal wäre, dass ich ein Mann … Aber das ist jetzt unwichtig geworden.«
    Er wollte Kilian umarmen, aber Kilian stieß ihn weg.
    »Lass das. Du kotzt mich an.«
    Furtwanger fiel zu Boden. Er brauchte eine Sekunde, um sich zu sammeln, die Abweisung und den Schlag zu verstehen. Dann stand er auf, lächelte Kilian noch einmal zu und verließ, um Haltung bemüht, den Raum.
    Ein widersprüchliches Gefühl regte sich in Kilian. Er kam sich beschmutzt und hintergangen vor, aber auch hart und mitleidslos, wie er sie oder ihn, diesen Menschen behandelt hatte. Dennoch, da gab es nichts, wofür er sich schämen musste, weswegen er sich Vorwürfe zu machen hatte. Sie, nein, er war es, der ihn verladen hatte, und nicht umgekehrt.
    Was sollte er jetzt tun? Die Sache abhaken, als wäre nichts passiert? Aber es war etwas passiert. Etwas ganz Entscheidendes. Kilian lief los. Im Kaisersaal holte er ihn ein.
    »Bleib stehen. Verdammt nochmal. Warte.«
    »Was willst du noch?«, fragte er kühl.
    »Ich wollte dir nur sagen, dass ich …«
    »Ja?«
    »Es wird … es kann keine Beziehung zwischen uns geben. Das ist ausgeschlossen.«
    »Ist das alles?«
    »So was ist mir noch nie passiert. Ich weiß gar nicht, wie ich mich … wie ich das ausdrücken soll.«
    »Was meinst du?«
    »Noch vor fünf Minuten hatte ich die begehrenswerteste Frau, die ich mir vorstellen kann, in den Armen, hab mir Wunder was ausgedacht, wie die Zukunft mit uns beiden ausschauen kann, und dann … innerhalb von einer Minute, peng, alles vorbei.«
    »Du hast es beendet, nicht ich.«
    »Ich bin nicht wie du, ich kann nicht mit Männern. Ich habe kein Interesse an ihnen.«
    »Du kannst nur Liebe für eine Frau entwickeln?«
    »Es kommt mir alles so verlogen vor, als wäre nichts real gewesen. Alles ein Traum, eine Illusion. Nichts Echtes.«
    »Nein, Kilian. Ich bin real. Keine Spur von einer Illusion. Fass mich an, und du spürst dieselbe Person wie noch vor fünf Minuten. Schau mir in die Augen, und du siehst dieselben als zuvor. Sprich mit mir, und dieselbe Person wird dir antworten.
    Ich habe mich nicht verändert. Du hast es.«
    Kilian schwieg. Er hatte sie bewundert, begehrt und sich … Nein, das konnte er sich nicht eingestehen. Denn da war noch ein anderer, ein Mann, den er nicht übergehen konnte. Und mit ihm wollte er nichts zu tun haben. Er wollte sie. Nur sie. Nicht ihn.
    »Ich weiß nicht, wie ich es dir sagen kann«, begann er, »ich weiß noch nicht einmal, wem ich es sage, aber eines ist

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