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Tieraerzte koennen die Gesundheit Ihres Tieres gefaehrden

Tieraerzte koennen die Gesundheit Ihres Tieres gefaehrden

Titel: Tieraerzte koennen die Gesundheit Ihres Tieres gefaehrden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ziegler
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Zusammensetzung gestört werden und damit sogar anfälliger für Infektionen werden. Die Verabreichung von Antibiotika, gerade im Anfangsstadium dieser Erkrankung, ist demnach nicht sehr sinnvoll.
    Diese Blasenentzündungen sind ein Beispiel dafür, wie in der Schulmedizin nach auslösenden Keimen gesucht wird und andere mögliche Ursachen erst gar nicht in Betracht gezogen werden. Es muss ein »Schuldiger« gefunden werden. Auch Viren hatte man schon in Verdacht … Vielleicht findet irgendein Forscher ein Genbruchstück eines Virus und entwickelt einen Impfstoff dagegen. Ein sicher sehr lukratives Geschäft, es gibt ja auch eine sehr hohe Anzahl dieser Blasenerkrankungen bei Katzen.
    Der folgende Fall des Katers Oskar zeigt, wie schwer es aber sein kann, Katzen mit solchen Erkrankungen zu behandeln. Ich habe hier ganz bewusst einen »schwierigen Fall« gewählt, der aber keinesfalls selten vorkommt.
    Perserkater Oskar, 13 Jahre, kastriert, kämpft schon seit seinem ersten Lebensjahr mit immer wiederkehrenden Struvitsteinbildungen und damit verbundenen Blasenentzündungen. Perserkatzen sind sicherlich genetisch bedingt besonders anfällig für diese Erkrankung. Ich kenne Oskar seit Beginn seiner Beschwerden. Circa einmal jährlich bekommt er einen Schub. Oskars Frauchen kennt die ersten Anzeichen und weiß mittlerweile, wie sie zu reagieren hat. Damit kann sie auch immer das Schlimmste, einen Harnröhrenverschluss, verhindern. Oskar zeigt seine Beschwerden sofort an, indem er häufiger sein Katzenklo aufsucht, längere Zeit als üblich darauf sitzen bleibt und beim Urinieren Schmerzlaute von sich gibt. Seit 12 Jahren wiederholt sich das in regelmäßigen Abständen.
    Wir haben fütterungstechnisch alles probiert. Oskar verweigert jedes Frischfutter. Ohne Trockenfutter verhungert er lieber. Sein Frauchen hat so ziemlich alles versucht, um ihn umzugewöhnen. Letztendlich hat sie kapituliert und weicht ihm sein Trockenfutter etwas ein, damit er wenigstens genug Flüssigkeit aufnimmt. Kurmäßig bekommt er regelmäßig sein Blasenpulver sowie seine homöopathischen Globuli. Sobald wieder Beschwerden auftreten: Sanumtherapie und Cranberrykapseln.
    Oskar lässt sich Gott sei Dank auch alles brav eingeben, dadurch haben wir die Krankheit ganz gut im Griff. Trotzdem ist es außerordentlich unbefriedigend, wenn sein Frauchen mit Oskar mit immer wieder dem gleichen Problem einmal jährlich in meiner Praxis steht.
    Auffällig bei Oskar ist das Akutwerden seiner Beschwerden, wenn er Stress hat. Aufgrund der beruflichen Situation seines Frauchens (Außendienst, viel unterwegs) leidet er sehr unter der längeren Abwesenheit seiner Bezugsperson. Fast immer zur gleichen Zeit im oder gegen Ende des Frühjahrs (Frauchen ist im Frühjahr besonders viel unterwegs) kommt es zum Rückfall. Auch Stress kann also, wie oben schon erwähnt, dazu beitragen, dieses Krankheitsbild immer wieder auszulösen. Wir haben versucht, mit homöopathischen Mitteln und mit Bachblüten diesen psychischen Stress bei Oskar zu lindern, einen durchschlagenden Erfolg konnten wir leider nicht verzeichnen.
    Oskar gehört zu den Katzenpatienten, die sich konsequent jeder Futterumstellung widersetzen, auf die Therapien nur zeitweise ansprechen und einfach nicht völlig gesund werden wollen. Die akute Situation bekommen wir aber immer wieder in den Griff (ohne Antibiotika). Das hält dann auch meist ein Jahr lang an, bis im nächsten Jahr sein Frauchen wieder auf Achse geht. Dann beginnt alles wieder von vorn.
    Bisher haben wir eine Schädigung der Nieren verhindern können, Oskar wird dahingehend regelmäßig überprüft. Oft folgt auf eine immer wiederkehrende Blasenerkrankung eine Beteiligung der Nieren, weswegen die Katzen dann meist infolge eines Nierenversagens eingeschläfert werden müssen.
    Trockenfutter ist natürlich das ungeeignetste Futter, gerade für so einen anfälligen Kater. Ohne das Trockenfutter hätten wir die Rückfälle vielleicht vermeiden können. Katzen trinken meist zu wenig, es kommt zur Konzentrierung des Harnes in der Blase und damit zu pH-Verschiebungen. Grieß-und Steinbildungen werden gefördert.
    Der pH-Wert im Urin einer gesunden Katze sollte nüchtern zwischen 6,2 und 6,8 liegen. Liegt er darüber, kann es zu Struvitsteinen (Ammonium, Magnesium und Phosphat) kommen, liegt er darunter, können Oxalatsteine (Kalziumoxalat) auftreten. Bei Struvitsteinen ist der Urin zu alkalisch und muss angesäuert werden, bei Oxalatsteinen ist er

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