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Tieraerzte koennen die Gesundheit Ihres Tieres gefaehrden

Tieraerzte koennen die Gesundheit Ihres Tieres gefaehrden

Titel: Tieraerzte koennen die Gesundheit Ihres Tieres gefaehrden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ziegler
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zahlreichen künstlichen Zusatzstoffe macht das Futter nicht hochwertiger, sondern bestätigt nur die Minderwertigkeit der verwendeten Rohstoffe.
    Natürlich gibt es auch nicht ernährungsbedingte Nierenerkrankungen wie beispielsweise das Auftreten von Nierenzysten bei der Katze, die bei manchen fehlgezüchteten Rassen genetisch bedingt sind.
    Beim Hund kann es ebenfalls Probleme mit der Niere geben. Auf die Ursachen werde ich weiter unten eingehen, vorerst noch etwas zur tierärztlichen Diagnostik:
    Hallo, Frau Dr. Ziegler! Seit ungefähr einem Jahr füttere ich meinen 4-jährigen Rottweilermischling Nikko roh. Vor einigen Tagen habe ich ein Blutbild machen lassen, um festzustellen, ob der Hund gesund ist. Nikko hat aber nun einen schlechten Kreatininwert, der ist zu hoch. Mein Hund zeigt sich aber bei bester Gesundheit. Mein Tierarzt rät, ich soll wieder auf Trockenfutter umstellen und Nierenmedikamente geben. Mein Hund habe jetzt schon einen beachtlichen Nierenschaden. Zu einem Drittel sei die Niere schon zerstört. Ich bin total verunsichert. Wenn Rohfütterung gesünder ist, warum hat der Hund dann einen schlechten Kreatininwert (136,9 Mikromol pro Liter)?
    Grüße, K. T.
    Abgesehen davon, dass mit Rohfleisch ernährte Hunde und Katzen andere Kreatininwerte aufweisen als Tiere, die mit Industriefutter ernährt werden, stellt der Kreatininwert nur einen sehr groben, unsensitiven Nierenparameter dar und ist nicht zur Frühdiagnostik geeignet. Fatale frühdiagnostische Fehleinschätzungen können wie in unserem Fall bei Nikko die Folge sein.
    Kreatinin ist ein physiologisches Endprodukt des Muskelstoffwechsels und wird über die Nieren ausgeschieden. Erhöhte Werte gibt es erst dann, wenn mindestens zwei Drittel der Nierenfunktion ausgefallen sind. Schon die einzelnen Referenzwerte der verschiedenen Labors weichen (nicht nur geringfügig) voneinander ab (tiefster Referenzwert war 106 Mikromol pro Liter, der höchste 130 Mikromol pro Liter beim Hund).
    Der Wert ist abhängig von der Muskelmasse des betreffenden Hundes und kann demnach bei großen, muskulösen Hunden zu fälschlich erhöhten Ergebnissen führen. Kleinhunde haben signifikant niedrigere Referenzwerte als große Hunde. Man kann nach der groben Faustregel 100 Mikromol pro Liter plus Körpergewicht (Kilogramm) vorgehen, erst darüber sind die Werte verdächtig.
    Zur weiteren Abklärung können nur weitere spezifische Tests (Insulin-Ausscheidungstest, Cystatin C im Serum et cetera) Auskunft darüber geben, ob wirklich eine eingeschränkte Nierenfunktion gegeben ist.
    Um einen aussagekräftigen Kreatininwert zu erhalten, sollte ein Hund bei der Blutabnahme mindestens 12 bis 18 Stunden nüchtern sein, und die Beurteilung des Kreatininwertes sollte abhängig gemacht werden von Größe und Muskelmasse des Hundes.
    Nikkos Gewicht beträgt über 40 Kilogramm, zusätzlich war er bei der Blutabnahme nicht nüchtern. Sein Kreatininwert ist demnach völlig normal. Hier werden aus »Unwissenheit« Hunde zu Patienten gemacht, dann wird medikamentös eingeschritten und den Tierbesitzern Nierendiätfuttermittel eingeredet. Besonders gerne beschuldigen Tierärzte auch »barfende Tierbesitzer« der Fehlernährung ihres Tieres, da diese Fütterungsart so gar nicht in das Weltbild eines »normalen« Tierarztes passt. Manche Tierärzte gehen sogar so weit, die Hundebesitzer als »Tierquäler« abzustempeln. Ich habe da in den letzten Jahren Erstaunliches zu hören bekommen. Ich kann es mir gut vorstellen, in welche Gewissenskonflikte manche Leute gebracht werden, wenn sie solchen Tierärzten begegnen. Viele Tierbesitzer beweisen hier aber Durchsetzungskraft und lassen sich nicht alles auf die Nase binden.
    Bei Katzen ist der Kreatininwert weit aussagekräftiger als beim Hund. Aber auch bei der Katze sollten noch zusätzliche Untersuchungen durchgeführt werden (UPC = Protein-Kreatinin-Verhältnis im Harn), um eine exakte Diagnose zu bekommen.
    Chronisches Nierenversagen ist gerade bei der Katze ein großes Thema. Statistisch tritt die chronische Niereninsuffizienz bei 50 Prozent aller Katzen auf, die 7 Jahre oder älter sind. 30 Prozent aller Katzen über 9 Jahre zeigen erhöhte Blutwerte. Meiner Erfahrung nach sind es aber noch viel mehr.
    Schulmedizinisch betrachtet, sind die Ursachen bei Hund und Katze vielfältig (beachten Sie bitte die Reihung): Infektionen, Vergiftungen, Autoimmunerkrankungen, Schwermetalle und Medikamente. Ernährungsfehler werden nicht einmal

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