Tiere im Garten
den alltäglichen Vögeln. Örtlich kann man aber trotzdem Stieglitze im Garten oder zumindest am Rand von Wohnvierteln mit Gärten antreffen. Dies geschieht vor allem im Winter, wo er sich auf der Suche nach Fruchtständen von Disteln und Kletten, für die er eine besondere Vorliebe hat, zu kleineren Schwärmen sammelt. Verschiedene Formen von unbewachsenen oder zur Bewirtschaftung ungeeigneten Flächen, zum Beispiel vegetationsarme Ruderalflächen ziehen deshalb oft Stieglitze an, und wenn man vorausschauend ist, lässt man im Garten einige große Disteln oder Kletten als Winterfutter für sie stehen. Wo ein gutes Angebot an solchen Winterfruchtständen vorhanden ist, können die Stieglitze länger bleiben, während sie die Fruchtstände systematisch nach Nahrung durchsuchen.
Zum Brüten bevorzugen sie laubreiche Umgebungen, in denen es Gehölze, Streuobstwiesen oder offene unkrautreiche Flächen gibt. Stieglitze brüten nicht selten in locker zusammenhängenden Kolonien, die aus mehreren Paaren bestehen. Sie können auch in größeren Gärten, Parks und variationsreichen Stadtumgebungen nisten, wenn es dort genügend Sträucher und Grasflächen gibt.
Im Flug macht der Stieglitz einen farbenfrohen Eindruck, mit kräftiggelben Flügelfeldern und einem leuchtendweißen Bürzel.
Der Stieglitz ist mit seinem bunten Gefieder unverkennbar. Männchen und Weibchen sehen gleich aus, aber die Jungvögel weisen im Sommer nicht die schönen Kopfzeichnungen der erwachsenen Vögel auf und sind eher braun mit weniger scharf konturierten dunkleren Streifen.
Man sieht den Stieglitz, der auch Distelfink genannt wird, oft dabei, wie er sich an Blüten- oder Fruchtständen von Disteln festklammert.
Das Nest wird oft hoch oben in einem Laubbaum platziert, und für Nestbau und Brüten ist vor allem das Weibchen zuständig. Es verwendet große Sorgfalt auf den Nestbau und flicht die Nestmulde mit Hilfe feiner Halme, die es mit Spinnenfäden durchsetzt. Ein Gelege besteht in der Regel aus fünf bis sechs Eiern, und der Stieglitz schafft es oft, zweimal im Jahr zu brüten.
Im Herbst sammeln sich die Stieglitze zu Familiengruppen oder größeren Schwärmen, die aus mehreren Familiengruppen bestehen, um gemeinsam auf Nahrungssuche zu gehen. Zum Teil schließen sich auch verschiedene verwandte Vogelarten zusammen.
Haussperling (Spatz) Passer domesticus
Länge: ca. 15 cm
fühlt sich in den meisten Umgebungen in unserer Nähe wohl
geht im ländlichen Raum sowie einigen Großstädten zahlenmäßig zurück
Der Haussperling oder Spatz ist ein Vogel, den wir oft als selbstverständlich betrachten. Nicht nur, weil er die unerreichte Fähigkeit hat, die ökologische Nische auszunutzen, die wir Menschen mit unseren Häusern, Gehöften, Parks und Stadtgebieten schaffen, sondern auch, weil er neben dem Buchfink zu den häufigsten Brutvogelarten Deutschlands gehört. Dennoch sind seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts deutliche Bestandsrückgänge zu verzeichnen, sodass der Haussperling, der 2002 zum Vogel des Jahres in Deutschland und Österreich gekürt wurde, mittlerweile auf der Roten Liste der bedrohten Arten geführt wird.
Diese negative Entwicklung geht wahrscheinlich auf Veränderungen in der Tierhaltung zurück sowie darauf, dass Futter und Getreide immer mehr in geschlossenen Systemen gehandhabt werden. Der Haussperling ernährt sich nämlich hauptsächlich von Samen, die bis zu 75 Prozent aus angebautem Getreide bestehen können. Wenn dieses nicht mehr so leicht zugänglich ist, trifft das den traditionell starken Haussperlingsbestand auf dem Land schwer.
Das Haussperlingsmännchen hat deutlich abgesetzte graue Wangen, einen grauen Scheitel und markante helle Flügelbinden.
Das Weibchen und die Jungvögel sind von blassem Braungrau und weisen nicht die klare Zeichnung des Männchens auf. Wie das Männchen haben sie jedoch graue Wangen, was sie vom Feldsperling unterscheidet.
In günstigen Umgebungen kann der Haussperling drei- und selten sogar viermal im Jahr brüten, aber dafür geht man davon aus, dass nur jeder fünfte Jungvogel auf dem Land das erste Jahr überlebt (in der Stadt sind die Überlebenschancen höher).
Feldsperling Passer montanus
Länge: ca. 14 cm
besucht im Winter gern Futterhäuschen
Während sich der Feldsperling in einigen Regionen des Mittelmeers und Asiens zum ausgesprochenen Stadtvogel entwickelt hat und dort anstelle des Haussperlings dominiert, ist er in Mitteleuropa in Dörfern und
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