Tiere im Garten
Weibchen unterscheiden.
Am einfachsten unterscheidet man die Geschlechter durch den schwarzen Halsschild des Männchens – ihren Namen verdankt die Art also dem Weibchen.
Gemeiner Ohrwurm Forficula auricularia
Länge: ca. 12 mm
verbreitet und unverkennbar
vorwiegend nachtaktiv
Der Gemeine Ohrwurm ist ein Insekt von unverdient schlechtem Ruf. Der Hauptgrund dafür ist vielleicht, dass er auf invasionsartige Weise Briefkästen und andere Schlupfwinkel füllt, an denen wir seine Anwesenheit nicht schätzen. Dass er, wie der Name „Ohrwurm“ andeutet, die Angewohnheit habe, einem ins Ohr zu kriechen, ist hingegen nur ein Ammenmärchen.
Der Ohrwurm ist in erster Linie ein Nachttier, und tagsüber sucht er enge und vorzugsweise leicht feuchte Plätze auf, an denen er große Gruppen bilden kann. Diese bestehen sowohl aus Männchen als auch aus Weibchen, und wenn man in einer solchen Gruppe einen weißen Ohrwurm sieht, ist dieser ein junges Exemplar, das sich soeben gehäutet hat. Wie die Baumwanzen und Kurzfühlerschrecken machen die Ohrwürmer eine unvollständige Entwicklung durch und werden als kleine Kopien ihrer Eltern geboren. Danach wechseln sie ihr Exoskelett, wie der Panzer der Insekten genannt wird, wenn sie wachsen und das alte zu eng wird.
Eine in der Welt der Insekten ziemlich ungewöhnliche Eigenheit der Ohrwürmer ist, dass das Weibchen dieser Art Brutpflege betreibt. Die 50 bis 90 Eier werden in einer Höhlung abgelegt, und das Weibchen wacht treu über diese, bis die Larven schlüpfen. Danach stirbt es und wird von den Larven aufgefressen.
Der Ohrwurm kann im Garten sowohl nützen als auch schaden. Er wird aber vielleicht in erster Linie als Plage betrachtet, wenn er örtlich in bestimmten Jahren in Massen auftritt.
Weibchen
Der Gemeine Ohrwurm kann fliegen, tut es aber sehr selten. Ein Grund dafür kann sein, dass er seine Flügel mithilfe der Zange erst entfalten muss, um starten zu können!
Männchen und Weibchen unterscheidet man am einfachsten an der Kneifzange. Die des Männchens ist gebogener und kräftiger; die des Weibchens hat geradere Backen.
Das Ohrwurmweibchen betreibt Brutpflege und wacht über seine Eier, bis die Larven schlüpfen. Danach stirbt es und wird von den Jungen aufgefressen.
Wiesenschaumzikade Philaenus spumarius
Länge: ca. 5 mm
hinterlässt kleine Schaumnester an Pflanzen
sehr weit verbreitet
Wer irgendwo in seinem Garten etwas höheres Gras stehen hat, kann fast sicher sein, dass dort die Wiesenschaumzikade zu finden ist. Sie ist sehr verbreitet, aber es ist die kleine Schaumhülle der Larve, auch „Kuckucksspeichel“ oder „Hexenspucke“ genannt, die ihre Anwesenheit verrät. Dieser Schaum entsteht dadurch, dass die Larve Luft in eine Flüssigkeit bläst, die sie als Exkrement ausscheidet. Die Wiesenschaumzikade durchläuft eine unvollständige Entwicklung und nimmt im Inneren der Schaumhülle nach und nach das Aussehen des erwachsenen Insekts an. Wenn sie diese dann verlässt, ist sie geschlechtsreif und bereit, sich fortzupflanzen. Das erwachsene Tier ist ein kleines rundliches, beigebraunes und geflügeltes Insekt, während die Larve grünlich ist. Da die Wiesenschaumzikade ein sogenannter Pflanzensauger ist (zu denen auch die Blattläuse gehören), kann sie an einzelnen Pflanzen im Garten gewisse Schäden verursachen.
Brauner Grashüpfer Chorthippus brunneus
Länge: ca. 15 mm
sehr häufige Kurzfühlerschrecke
in Gärten ziemlich verbreitet
In Mitteleuropa gibt es etwa 100 verschiedene Arten von Kurzfühlerschrecken, aber im Garten stößt man oft nur auf eine einzige. Wenn es trockene Partien mit halbhohem Gras gibt, kann man Besuch vom Braunen Grashüpfer erhalten. Er gehört einer der häufigsten Arten der Kurzfühlerschrecken an, kann aber in verwirrend vielen Farbvarianten vorkommen, die von grünlich bis braun oder grau reichen. Da Kurzfühlerschrecken eine unvollständige Entwicklung durchlaufen und als kleine Kopien ihrer Eltern geboren werden, kann man im Vorsommer kleine Larven sehen, die keine Flügel haben und nur halb so groß sind wie das erwachsene Tier. Sie wachsen jedoch schnell, und bis zum Spätsommer haben sie ihre Entwicklung abgeschlossen und können sich paaren und Eier legen. Das Weibchen legt die Eier in einem Loch im Boden ab, wo sie überwintern. Im folgenden Frühjahr schlüpfen dann die Larven. Die erwachsenen Grashüpfer sterben im Herbst.
Am einfachsten unterscheidet man Kurzfühlerschrecken und
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