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Tiere im Rampenlicht - aus meinem Leben als Filmtiertrainer

Tiere im Rampenlicht - aus meinem Leben als Filmtiertrainer

Titel: Tiere im Rampenlicht - aus meinem Leben als Filmtiertrainer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Kappel
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zu viel« stand Hund Fredy nach der Erfahrung als Welpe auf Ibiza am Anfang seiner Karriere zusammen mit dem sympathischen Elmar Wepper und einer Grande Dame des deutschsprachigen Filmes, Christiane Hörbiger, vor der Kamera. Was noch niemand ahnte: Im wunderschönen Tegernseer Tal bahnte sich eine Katastrophe an. Aber lassen Sie mich von Anfang an erzählen: Alle Jahre wieder
heißt es bei Serien, sich mit dem gleichen Ensemble zu treffen und die Fortsetzung der Fortsetzung von der Fortsetzung zu drehen – ein vertrautes Hand-in-Hand-Arbeiten, das meistens mit Erfolg belohnt wird.
    Auch diese Produktion lief seit Jahren schon erfolgreich. Die ersten Jahre war Paula, eine Cousine von Fredy, der Hundestar. Als sie leider mit fünfzehn Jahren taub wurde, übernahm Fredy die Rolle des Dr. Katz. Der unwiderstehliche Rüde spielte seinen Part mit Engagement und viel Freude. In diesem Mehrteiler gewann Fredy an Routine und sammelte für seine zukünftige Karriere jede Menge an Erfahrung.
    Frau Hörbiger ist Hunden gegenüber etwas unsicher, ob das mit dem Dobermann für »Alma Mitterteich«, mit Paula und Fredy im Tegernseer Tal oder mit einem Rottweiler in »Der Besuch der alten Dame« nach Dürrenmatt war. Zu Recht fragen Sie sich vielleicht, ob das wirklich sein kann, da sie doch in Dürrenmatts »Alter Dame« gefühlte zwei Drittel des Filmes einen riesigen, stattlichen Rottweiler an der Leine hat. Christiane Hörbiger ist eine Schauspielerin mit Leib und Seele und wenn sie den leibhaftigen Teufel an der Leine führen müsste, sie würde es perfekt machen.
    Nun kam der Kanutag, der Schicksalstag der Dreharbeiten in den bayerischen Bergen: Das Drehbuch schrieb für Elmar Wepper eine Kanuszene am Tegernsee vor. Verkleidet als Old Shatterhand sollte er in See stechen und fleißig paddeln. Die Aufnahmen wurden von einem Helikopter aus gefilmt. Da möglicherweise gefährliche Szenen gedoubelt werden, saß nicht Elmar Wepper im Kanu, sondern sein Double. Das Kanu kenterte, niemand weiß bis heute warum, der Stuntman stürzte dabei ins Wasser und versank vor aller Augen langsam in den Fluten des eiskalten Sees. Später stellte sich heraus, dass er einen Herzinfarkt erlitten hatte und sofort tot war. Die Dreharbeiten wurden unterbrochen und auf unbestimmte Zeit verschoben.
Eine ungeheuer tragische Wendung für eine so unterhaltsame Serie.

Wer stiehlt wem die Show?
    Schmunzelnd erinnere ich mich an die Tänzchen, die der Schauspieler Sebastian Koch im bayerischen Alpendrama »Tauerngold« mit der lustigen Maulesel-Dame Dana vollführte. Er konnte zu Dana kein Vertrauen fassen und ihr daher auch keines zur Verfügung stellen. Da ist der Hund schon eine etwas einfachere Aufgabe, die von fast allen Schauspielern mit Freude und Engagement gemeistert wird. Aber die Rollen haben oft etwas anderes zu bieten. Der Komiker und Schauspieler Tom Gerhardt beispielsweise staunte nicht schlecht, als ich mit Karim, einem beeindruckenden Kamelhengst, mitten in Schwabing für die Filmaufnahmen zu »Hausmeister Krause« auftauchte. Der zurückhaltende, etwas schüchterne Tom hatte unglaublich viel Spaß mit Karim, sollte ihm doch nach einem feucht-fröhlichen Abend im Dackelclub eine Fata Morgana in Form eines Kamels erscheinen, und das direkt vor seiner Tür auf dem Hausflur. Angeheitert wie er war, versuchte er, einmal unter und einmal über Karim zu klettern. Eine Szene, zum Brüllen komisch.
    Mit dem Bullen von Tölz, wie immer »gewaltig« besetzt mit Ottfried Fischer, veranstaltete ich am Catering ein Wettessen, Ratte Dumbo saß auf meiner Schulter. Was meinen Sie, wer von uns dreien hat diesen Wettkampf wohl gewonnen? Also Dumbo war es nicht. Die fröhliche Heike Makatsch konnte in »Dr. Hope« mit meinem Kater Cash regelrecht um die Wette schnurren, und rührend war es zu beobachten, wie liebevoll Jan Fedder, den alle aus dem »Großstadtrevier« kennen, meinen kleinen Katzenbabys die Flasche gab. Selbst in der Drehpause
ließ er es sich nicht nehmen, sich weiter um die drolligen Katzenkinder zu kümmern, er ließ sie nicht mehr aus den Augen und ich hatte einen Helfer mehr bei den Dreharbeiten zur »Göttlichen Sophie«.
    Helen, Fred und Ted
    Auch Schauspieler sind neugierig, ganz besonders auf ihre tierischen Filmpartner. Es kommt vor, während mir der Aufnahmeleiter einen Parkplatz am Set zuweist, dass schon ein Schauspieler erwartungsfreudig vor dem Wagen steht und neugierig durch das Autofenster schaut, wie denn wohl sein

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