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Tiere verstehen mit allen Sinnen - Anleitung zur telepathischen Kommunikation zwischen Mensch und Tier

Tiere verstehen mit allen Sinnen - Anleitung zur telepathischen Kommunikation zwischen Mensch und Tier

Titel: Tiere verstehen mit allen Sinnen - Anleitung zur telepathischen Kommunikation zwischen Mensch und Tier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Fabits
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beschwichtigende Züngeln und Lecken der Nase, das ich hier meine, ist oftmals sehr kurz und für Ungeübte kaum wahrnehmbar. Auch ich war mir dessen bei meiner Hündin wenig bewusst und lernte mit der Zeit dieses Signal aber sehr gut kennen. Hunde zeigen es oft, wenn sich andere Hunde oder auch Menschen nähern. Auch Gähnen kann ein solches Signal sein. Viele kleine Hunde gähnen, wenn sie bedrängt oder auf den Arm genommen werden.
    Auf Spaziergängen kann man oft beobachten, dass die Tiere einen Bogen laufen, wenn andere Hunde nahen, auch bei Menschen passiert das. Sie weichen also aus und wollen einem möglichen Konflikt entgehen.
    Bei meiner Hündin habe ich auch beobachtet, dass sie sich schüttelt, bevor und nachdem wir eine Straße überquert haben. Schütteln kann ein Zeichen von Stress sein. Dieses Schütteln ist für mich unmissverständlich, da sich Jeggy an der Straße auf sehr vieles konzentrieren muss. Auf mich, auf die Leine, das Kommando und die vorbeifahrenden Autos, die nicht nur laut sind, sondern auch noch grässlich riechen. Letztlich durch ihr Schütteln hat sie mir eines Tages bewusst gemacht, dass ich in solchen Momenten umso mehr Klarheit und Führung vorgeben muss. Ich versuche daher immer, möglichst ruhig über die Straße zu gehen.
    Wenn du gern mehr über die Körpersprache von Hun den und auch Katzen erfahren möchtest, empfehle ich dir die Bücher von Desmond Morris »Dogwatching« und »Catwatching«.
    Mir persönlich wurde die Körpersprache meiner Hündin besonders klar, als ich mit ihr einige wenige Jahre lang Agility machte. Agility ist eine Hundesportart, bei der die Tiere unter Anleitung des Halters möglichst rasch einen Hindernisparcour durchqueren. Eine Teamsportart zwischen Tier und Mensch mit enormem Spaßfaktor, aber auch hohen Anforderungen an beide. Während der Hund durch und über die Hindernisse geht, ist der Halter immerwährend an der Seite des Parcours in Bewegung. Er führt ihn durch Hand- und Lautzeichen. Die Beziehung zwischen Hund und Halter wird sehr stark und die Verständigung sehr fein. Ich konnte mich selbst während der Trainings intensiv beobachten und meine Art, Jeggy zu führen, korrigieren, da sie mir über ihre Körpersprache und »Fehler«, die sie machte, unmiss verständlich zeigte, wenn ich mich unklar ausgedrückt hatte. Und genau das hat so viel Spaß gemacht: den Fehler bei mir zu suchen und nicht beim Hund. Wenn ich mich korrigiert hatte, klappte alles sofort wie ge wünscht.
    Ein Signal der Verunsicherung kann bei Hunden auch das Kratzen sein – fast, wie sich ein Mensch hinterm Ohr kratzt, wenn er nicht so recht weiterweiß. Jeggy hatte dieses Signal während des Agilitytrainings oftmals gezeigt, und ich konnte es auch schon oft bei anderen Hunden beobachten, wenn ich an Agilitytournieren als Zuschauerin dabei war.
    So wie Hunde und Katzen haben auch Kaninchen ihre spezielle Körper- und Lautsprache. Gerade das Männchenmachen dient dem Kaninchen dazu, seine Umgebung zu sichern, sie auszukundschaften. Meist machen Kaninchen dann Männchen, wenn ihre Aufmerksamkeit erregt ist. Sie können dadurch nicht nur einen Überblick erhalten, sondern auch vermehrt Duftstoffe aufnehmen. Manche Kaninchen stupsen auch die Hand ihresTierhalters weg oder den Kopf eines anderen Kaninchens. Hiermit machen die Tiere darauf aufmerksam, dass sie ihre Ruhe haben möchten. Beachtet man das nicht, können sie schnell zu einem Knurren übergehen. Ja, auch Kaninchen können knurren. Eines meiner Kaninchen hat oftmals mächtig geknurrt oder auch mit dem Hinterlauf geklopft, wenn es ihm zu viel wurde. Wenn diese Signale kamen, wusste ich, dass heute gar nicht gut Kirschen essen ist mit meinem Kaninchen. Sie können einen echt fies angreifen und stark beißen, wenn ihre Signale missachtet werden.
    Weil wir gerade dabei sind: Viele halten sich Meerschweinchen und Kaninchen als Gefährten zusammen. Beide stammen allerdings von zwei völlig unterschiedlichen Tierarten ab und kommunizieren daher in ihrer Körpersprache und in ihrem Instinktverhalten ganz un terschiedlich. So können Meerschweinchen in Gemischt haltung mit Kaninchen durch Missverständnisse in der Körpersprache von Kaninchen arg verletzt werden. Beide fiepen auch in einer hohen Intensität, was aber bei Ka ninchen eher der Warnung von Artgenossen dient, bei Meerschweinchen dem Betteln nach Futter.
    Es lohnt sich unbedingt, wenn du die Eigenheiten und die Sprache deines Tiergefährten genau beobachtest

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