Tierische Lust: Erotische Stories (German Edition)
einen Haufen kleiner Jungs, die sofort um mich ‘rumkriechen und dauernd ›Herrin, bitte kannst du …‹ jammern.«
»Hab’s schon begriffen.«
»Und wenn ich mir auch nur noch einziges Mal Erklärungen anhören muss, wie eine Reitpeitsche verwendet wird oder ein einfacher Seilharness zu knüpfen ist, nur um jemanden kennen zu lernen, dann kriege ich die Vollkrise. Ich schwöre dir, wer mir demnächst noch mal so kommt, sollte um sein Leben betteln.«
Ich kippte den Rest meines Glases ein wenig zittrig herunter und mixte mir ein neues, als auf dem Bildschirm
Mojo Jojo
anfing,
Townsville
in Schutt und Asche zu legen und der Bürgermeister der Stadt panisch zum roten Telefon griff. Verdammt, manchmal wünschte ich mir, ich hätte auch so ein rotes Telefon. Dann könnte ich die
Powerpuff Girls
anrufen, sie mögen doch bitte mein Sexleben retten, bevor ich ins Bett musste.
Tja, das sind halt die Nachteile davon, als Domina zu arbeiten. Ich war sehr gefragt, muss ich gestehen, und obwohl die Hälfte meines Einkommens an mein Studio ging blieb immer noch ordentlich was für mich übrig. Ich war
Lady Kaja
, die geheimnisvolle westafrikanische Göttin, die feierlich mit goldenem Dress herumstolzierte und von ihren großen, sinnlichen Lippen böse und erniedrigende Worte über die Würmer von Sklaven zu ihren Füßen spuckte. Was für ein schlechter Witz! Meistens wurde ich nämlich dafür gebucht, verbale Erniedrigungen und Gemeinheiten über meine Kunden auszukotzen, vor allem in Szenen, die mit Sklaverei- oder Rassethemen spielten. Doch ich wusste natürlich auch Peitsche, Reitgerte, Rohrstock, Paddel oder einen Pranger sicher zu handhaben.
Aber so war es nun mal, und eigentlich war das auch irgendwie lustig. Meine Hauptkunden waren stinkreiche Manager, die sich in der Mittagspause den Luxus gönnten, sich gegen ein ordentliches Sümmchen als nichtsnutzige Schweine beschimpfen zu lassen, bevor sie dann erfrischt wieder hinausgingen und weiter kleine Firmen in den Bankrott trieben oder die Abholzung von Amazonaswäldern veranlassten. Oder auch schlaksige weiße Jungs aus wohlhabendem Hause, die wissen wollten, wie es sich anfühlt ein Sklave zu sein. Sie tragen Papas Dollars zu mir, um dadurch irgendwie dieses diffuse Gefühl von Schuld zu sühnen, dass ein Ur-Urgroßvater von ihnen mal ein Negermädchen gefickt hatte. Sie drücken mir mal so eben 250 Dollar in die Hand, damit ich sie für eine Stunde wie den Dreck behandle, als der sie sich fühlen, und ich gebe ihnen den sicheren Raum, den sie brauchen, um sich fallen zu lassen … Nun, es ist für die meisten von ihnen wohl trotzdem billiger, mal für eine Stunde der Besitz einer afrikanischen Königin zu sein als zu einem Therapeuten zu gehen, wo sie sich ihren wirklichen Problemen zuwenden müssten.
Das alles ist nicht nur bitter komisch, es ist auch irgendwie frustrierend. Als professionelle Domina arbeitest du oft zu unmöglichen Zeiten und musst dich zudem mit Kunden herumärgern, die ihre bestellten Sessions auf den letzten Drücker absagen oder gar nicht erst auftauchen. Du brauchst ohne Ende Zeit (und Geld!), um dich aufzudonnern, und das alles dann womöglich nur dafür, dass dein Kunde dich drei Minuten sieht, bevor er »unbedingt« eine Augenbinde braucht … Und dann diese Unmengen E-Mails an mich, mit »Oh verehrte Herrin Kaja« hier und »Verehrte Göttin, dein ergebener Untertan blablabla …« da. Das meiste davon kannst du direkt in die Tonne treten, pure Scheiße. Ja, als ich noch regelmäßig gearbeitet hatte kam gut Geld herein, manchmal sogar richtig gut, und ich hatte Sklaven, von denen ich mich überall hin mitnehmen und mir das Land zeigen ließ, doch auf die Dauer war das doch sehr unbefriedigend. Ich musste die ganze Zeit über »gut drauf« sein, also in meiner Rolle, und das hielt ich auf Dauer nicht durch.
Ich war nämlich auch Switcher, oder zumindest schätzte ich mich so ein. Aber jetzt war es schon fast ein Jahr lang her, dass ich mich auf der anderen Seite der Peitsche gefühlt hatte. Dafür war einfach das
Paddles
nicht der passende Ort, um auszugehen. Klar, dort wäre es überhaupt kein Problem eine nette ältere Lesbe zu finden, die mir »meinen Wunsch erfüllen« würde. Doch mir war eher nach einem Ort wie dem
Hellfire
, wo ich mich einfach unter der Peitsche irgendeines Sadisten vergessen konnte. Ich wollte mich für einen Moment verlieren, einfach loslassen … Nicht um jemandem einen Gefallen zu tun oder »weil mir
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