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Tierische Lust: Erotische Stories (German Edition)

Tierische Lust: Erotische Stories (German Edition)

Titel: Tierische Lust: Erotische Stories (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecilia Tan
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auf, und für einen kurzen Moment traf mein Blick seine Augen – oder war es umgekehrt? Er wirkte seltsam fremdartig in diesem Raum, in dem all die anderen in schwarzem Leder, Gummi oder PVC herumliefen. Er hingegen trug nur diese abgewetzten, zerrissenen Jeans. Ich schaute etwas verlegen weg und ging zurück zum Tresen, um ihm und seiner Partnerin Mineralwasser zu holen. Sie schien dringend etwas zu trinken zu brauchen. Ein breites Lächeln erleuchtete seine eindeutig asiatischen Gesichtszüge, als ich mit den beiden Gläsern zu ihnen kam, mich hinkniete und sie ihnen reichte …
    Es schüttelt mich immer noch. Dunkel. Sein Name – wieso fällt mir denn sein Name nicht mehr ein? Warum kann ich mich denn nicht … erinnern? Es ist nicht kalt, nein. Es ist einfach nur … Ich kann mich an nichts mehr erinnern. Mein Kopf ist völlig leer, ich bin jetzt einfach nur hier …
    Am Freitagabend darauf erzählte ich Lydia von der Begegnung. Wie ich ihnen die Gläser hinhielt und er mich einlud, mich zu ihnen zu setzen, während er seine Seile zusammensuchte. Er griff jeweils die beiden losen Enden mit den Fingerspitzen wie zwei aneinander geschmiegte Geliebte, danach wickelte er das Seil elegant über seine sehnigen Unterarme, bis er es dann mit einer letzten geschickten Bewegung wieder zusammengerollt in der Hand hielt. Ein Seil nach dem anderen wurde so zusammengelegt und zurück in seinen Schulterbeutel geworfen. Irgendein Zaubertrick musste dabei wohl im Spiel sein, denn wie konnte er nur solch eine Unmenge Seil aus diesem winzigen Umhängebeutel genommen haben, der kaum mehr Platz bot als ein Handtäschchen?
    »Was war das denn für eine besondere Handtasche?«, fragte Lydia etwas erstaunt, und dabei schimmerte Die »Tigerin« selbst jetzt ein wenig durch, wo sie ganz profan in einer weiten Yogahose und einem schlabberigen, fleckig ausgebleichten »Living in Leather«-T-Shirt vor mir saß.
    Ich saß schweigend weiter bei ihm, während er ein Seil nach dem anderen zusammenrollte. Zwischendurch stand ich mal auf und holte ihr noch ein weiteres Glas Wasser. Wie sich herausstellte, war das das erste Mal, dass sie miteinander gespielt hatten, und er freute sich, wie sehr sie das
Fliegen
genießen konnte. Fliegen. Ich konnte mir gut vorstellen, mal mit ihm zu fliegen.
    »Oooh nee, lass’ ma’ gut sein!«, bellte Lydia genervt und warf einen Film in den DVD-Player, den sie sich vorhin aus der Videothek mitgebracht hatte. Es war wieder mal eine dieser »die Liebe begegnete mir auf eine völlig unerwartete Weise«-Schmonzetten. Sie lehnte sich nun zurück und schaute wieder interessiert zu mir. »Nun alsooo – habt ihr denn miteinander gespielt?«, fragte sie, nun wieder etwas versöhnlicher.
    Nein, hatten wir nicht. Na ja, das traf es nicht ganz. Ich blieb nämlich den ganzen Abend bei den beiden, doch er hat mich nicht ein einziges Mal angefasst. Aber er strahlte mich an, und unsere Blicke blieben immer ein kleines Bisschen zu lange aneinander hängen. Er ließ mich ihm dann die Seile anreichen, als er seine südamerikanische Schöne erst an einem Pfahl festband, dann zog er sie nach unten und verschnürte sie zu einer Kugel. Danach wechselte er zu einer Fesselung, bei der ihre Hände und Füße miteinander verzurrt wurden, und er zog weitere Seile immer fester und fester um sie herum. Mit dicken Lagen Jute und Hanf, die er um ihren Kopf wickelte, nahm er ihr die Sicht. Da war so ein seltsamer Geruch, der mir in der Nase kitzelte, während ich ihm beim Arbeiten zusah und dabei abwechselnd weiches und raues Seil um meine Finger spielen ließ, bevor ich es ihm jeweils auf seinen Wink hin anreichte.
    Im Laufe des Abends war sie etliche Male gekommen, ja eigentlich so oft, dass ich gar nicht mehr sagen kann, wie oft ich ihren Körper erbeben sah. Interessant fand ich, wie sehr er sich an ihren kleinen Seufzern erfreute, als er die Seile enger und enger anzog; sie schienen ihn mehr zu begeistern als ihr Stöhnen der Lust und Leidenschaft. Seine Augen starrten gebannt auf die Schweißperlen, die an ihr herabtropften, auf die Zuckungen ihrer angespannten Muskeln und auf das Blut, das ihre hervortretenden Adern rhythmisch pulsieren ließ und sich in ihren stramm abgebundenen Brüsten sammelte, die sich purpurrot verfärbten. Es schien mir, als ob seine Augen ihre sich zitternd hebende und senkende Brust, ihre zuckenden Oberschenkel und ihren schönen, schmalen Hals regelrecht aufsogen. Dann leckte er sich die Lippen und trank von

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