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Tiffamy Duo Band 29

Titel: Tiffamy Duo Band 29 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell , BEVERLY BIRD
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weißt, dass Stony alle Schuld auf sich nehmen würde, bevor er den Mann verrät, dem er sein tägliches Brot verdankt."
    „Was geht uns das alles an. Jetzt werden die Unglücksfälle endlich aufhören." Colins Stimme klang ziemlich scharf.
    „Das ist es ja. Die werden nie aufhören. Er kann jemand anderen anheuern, denn er wird uns nicht in Ruhe lassen, Colin. Du weißt, dass ein Mann wie Durant nicht eher aufhört, als bis ,Westwind' ruiniert ist. Vielleicht braucht er auch niemanden anzuheuern. Stony wird höchstwahrscheinlich in einer Stunde wieder in seinem Raum sein, wenn er es nicht schon ist. Was können sie schon aus ihm herausbringen? Nur, dass er in ,Windys' Stall gesehen worden ist, bevor sie an den Start ging. Das reicht nicht, um ihn zu überführen. Ich möchte wissen, was er mit der Ampulle und der Spritze gemacht hat. Es müssen Fingerabdrücke darauf sein, es müssen ..."
    Plötzlich gab es ein ziemlich lautes Geräusch. Es klang so, als ob Colin mit seinen schweren Stiefeln auf den Boden gestampft hätte, um Justine zum Schweigen zu bringen. Dann vernahm Kendra, wie er ärgerlich sagte: „Ist dir niemals in den Sinn gekommen, dass ich es satt habe mir anzuhören, was Durant für ein Mann ist und was er als nächstes tun wird. Wenn du noch immer Feuer und Flamme für ihn bist, warum ..."
    Kendra wandte sich ab. Ihr wurde übel von dem Gerede. Benommen taumelte sie zu ihrem eigenen Zimmer. Ihre Hände zitterten so sehr, dass sie ein paarmal das Schlüsselloch verfehlte. Als sie endlich im Zimmer war, ließ sie sich aufs Bett fallen. Stony! Ein weiterer Beweis. Und wieder führte die Spur zu Raymond wie alle anderen auch.
    Wie leblos lag Kendra auf dem Bett. Beweise, dachte sie wieder und wieder. Warum? Sie wusste nicht mehr, was sie davon halten sollte. Aufstöhnend presste sie die Finger gegen die pochenden Schläfen und versuchte, sich zu konzentrieren. Raymond hatte recht. Sie hatte Angst davor, ihn zu lieben. Der Gedanke, dass er sie zurückweisen und wieder verlassen könnte, war unerträglich. Seit ihrem Gespräch mit Marcia war dieser Gedanke gar nicht mehr abwegig. Doch seit jenem Treffen glaubte sie aber auch daran, dass Raymond unschuldig war. Er hatte recht. Ohne diese Unglücksfälle, die sie als Schutzschild gegen ihn benutzt hatte, hätte sie sich schon längst von ihm losgesagt.
    Diese maßlose Angst war immer dann aufgetreten, wenn er ihrem Herzen zu nahe gekommen war. Ja, sie hatte Angst vor ihm, und sie fürchtete sich vor ihm, weil er ein Mann war. Aber war er wirklich so gefährlich?
    Stony war in „Windys" Stall gesehen worden. Das war Beweis genug, um ihn zu verhören. Aber sie glaubte nicht daran, dass Raymond dahintersteckte. War sie schon wieder dabei, Beweismittel zu suchen, weil sie sich vor ihm fürchtete und weil sie ihn nur so auf Distanz halten konnte? Seufzend barg sie ihren Kopf in den Kissen.

15. KAPITEL
    „Wie lange willst du wegbleiben?" fragte Justine.
    Kendra, die in der Handtasche kramte, um die Autoschlüssel zu suchen, hob kurz den Kopf und blickte Justine über den Küchentisch hinweg an. Ihre Augen wirkten eingefallen, und sie hatte tiefe Schatten darunter.
    So sieht sie schon seit vier Tagen aus, sorgte sich Justine. Seit wir aus Tucson zurück sind. War es der Kummer, dass Raymond hinter den Schwierigkeiten von „Westwind" steckte? Oder war die Gehirnerschütterung daran schuld? Justine vermutete, dass es das erstere war und fühlte Mitleid mit ihrer Schwester. Mit Männern, dachte sie, hatte Kendra bisher nicht gerade Erfolg gehabt.
    Kendra stand jetzt wie geistesabwesend in der Tür. Höchstwahrscheinlich wartete sie darauf, dass ihre Schwester fortfuhr. Daher sagte Justine: „So wichtig ist es nun auch nicht, wann du zurückkommst. Ich habe nur gefragt, weil ich mich hier ohne Auto ein bisschen verloren fühle." Die Limousine war in der Werkstatt, und Colin war mit dem Kombi in die Stadt gefahren.
    Kendra hob unschlüssig die Schultern. „Sehr lange werde ich nicht wegbleiben. Ich möchte nur ein bisschen Shopping gehen und vielleicht irgendwo zu Mittag essen." Sie machte eine Pause und blickte aus dem Fenster. Erst hinüber zur Koppel, dann in die Ferne, wo Raymonds Haus lag. „Ich kann im Moment nicht einmal den Anblick eines Pferdes ertragen", sagte sie traurig. Und auch nicht den Anblick eines alten Hauses im Südosten, fügte sie in Gedanken hinzu.
    Justine nickte. „Ein Tag Urlaub ist vielleicht das, was du brauchst", antwortete sie.

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