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Tiffamy Duo Band 29

Titel: Tiffamy Duo Band 29 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell , BEVERLY BIRD
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auch Andenken?"
    „Andenkenladen, Telefonzentrale, Apotheke, Büro — wir sind alles in einem. Brauchen Sie irgend etwas?"
    „Haben Sie vielleicht Prospekte, die mehr über diesen Ort verraten?" fragte sie.
    „Hier", sagte das Mädchen und reichte ihr eine verblichene Broschüre. „Aus den Postkarten können Sie auch einiges ersehen, aber am meisten erfahren Sie aus den Büchern."
    Mandy schaute von der Broschüre auf, die mit „Lady Elliot Island, das unberührte Paradies", beschrieben war. Ihr Blick fiel auf ein kleines Regal hinter dem Ladentisch, auf dem eine Reihe angestaubter Bände stand.
    „Welches Buch darf ich Ihnen zeigen?" fragte das Mädchen.
    „Alle", erwiderte Mandy.
    Bei den drei Büchern handelte es sich um die üblichen Bildbände, zwei weitere waren eher wissenschaftlich orientiert. Alle beschrieben den Pazifik, aber vor allem das große Barrierriff. Ein Band handelte nur von der Lady-Elliot-Insel, andere enthielten detaillierte Abbildungen und Beschreibungen der unzähligen Korallenarten und der Ökologie der Korallenriffe. Schon nach kurzer Zeit wusste Mandy, dass es ihr in diesem Urlaub an Lesestoff nicht mangeln würde.
    „Ich nehme sie alle", erklärte sie und zog eine Handvoll zerknüllter Geldnoten aus der Hosentasche. „So ein Mist", murmelte sie, nachdem sie die Scheine gezählt hatte, „es reicht nicht. Ich muss noch mal zum Zelt zurück."
    „Das ist nicht nötig", meinte das Mädchen und schrieb ihr eine Quittung für den angezahlten Betrag aus. „Sie können mir den Rest jederzeit bringen." Auf Mandys erstaunten Blick hin meinte es lachend: „Davonlaufen können Sie hier auf der Insel schlecht, oder?"
    „Das stimmt allerdings." Mandy zögerte. „Sie haben nicht zufällig eine Lampe?"
    „Ist Ihre kaputtgegangen?"
    „In meinem Zelt gab es keine. Nur eine kleine Taschenlampe."
    „Oh, dann gehören Sie zu dem Yankee, der auf die letzte Minute untergebracht werden musste. Haben Sie inzwischen ausgeschlafen?"
    „Ich hoffe."
    Das Mädchen lachte. „Gut. Ich habe eine sehr starke Taschenlampe, die ich Ihnen ausleihen kann." Es verschwand durch eine Seitentür und kam nach wenigen Minuten mit einer großen Lampe zurück. „Sie müssen sie nur jeden Morgen zum Aufladen vorbeibringen."
    Mandy bedankte sich, nahm die Bücher und die Taschenlampe und ging zum Zelt zurück. Stundenlang las sie an diesem Abend. Nur weil sie befürchtete, Daniel könnte sie dabei überraschen, packte sie irgendwann die Bücher weg. Es wäre ihr äußerst peinlich gewesen, wenn er sah, dass sie sich in ihr Zelt verkroch und Bücher über das Riff las, anstatt es selbst zu erforschen.
    Hastig zog sie das kurze schwarze Spitzennachthemd mit dem dazu passenden Höschen an, das Adela ihr für die Nächte im Zelt zugedacht hatte. Seit Sonnenuntergang hatte der Wind ständig nachgelassen. Warm und feucht und mit dem Geruch von Salz und Korallen breitete sich die Nacht über die Insel. Eigentlich war es zu warm, um unter einem Laken zu schlafen, doch Mandy deckte sich trotzdem zu. Der Gedanke, Daniel könnte sie in ihrem provozierenden hüftlangen Spitzenhemd sehen, beunruhigte sie zu sehr.
    Mandy zog das Laken bis unters Kinn, schloss die Augen und versuchte, nicht daran zu denken, wie Daniel vorhin in der Badehose ausgesehen hatte. Sie hatte befürchtet, nicht einschlafen zu können, doch ihre Sorge war unberechtigt gewesen. Das monotone Rauschen der Brandung hatte sie in kürzester Zeit in den Schlaf gewiegt.
    Als Daniel etwas später ins Zelt kam, schlief Mandy tief und fest. Das Laken zurückgeschoben, lag sie in einer Pose anmutiger Hingabe da. Bei ihrem Anblick spürte Daniel brennendes Verlangen, so dass er zunächst nicht einschlafen konnte. Erst nach geraumer Zeit und einer Serie lautloser Verwünschungen, die Frauen als solche und insbesondere seine Tante betrafen, fand er Ruhe und schlief ein.
    ★
    In den folgenden drei Tagen gelang es Mandy und Daniel, sich aus dem Weg zu gehen. Wenn einer von ihnen zum Essen ging, mied der andere die Cafeteria. War der eine wach, schlief der andere. Ging der eine tauchen, saß der andere im Zelt und las und wurde dabei immer unruhiger.
    Je mehr sie über den wunderbaren, komplizierten Aufbau des Korallenriffs las, desto mehr sehnte sich Mandy danach, wieder tauchen zu gehen. Ihr Spezialgebiet auf der Universität war die Ökologie der Korallenriffe gewesen. Doch ihr Wissen beschränkte sich auf die Theorie. Noch nie hatte sie die Möglichkeit gehabt, an

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