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Tiffamy Duo Band 29

Titel: Tiffamy Duo Band 29 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell , BEVERLY BIRD
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kleine Flugzeug verschlungen hatte.
    „Hallo. Sind Sie der Yankee, der so lange geschlafen hat?"
    Mandy fuhr zusammen. Erschrocken schaute sie auf. Vor ihr standen ein etwa siebenjähriger Junge und ein kleines, vielleicht fünf Jahre altes Mädchen. „Ja, das bin ich. Ich heiße Mandy."
    „Und ich bin Clint. Die Kleine hier ist meine Schwester Di. Mom taucht, und Dad schläft da drüben im Schatten."
    Mandy blickte zu den Casuarina-Bäumen hinüber, deren filigrane Blätter flüchtige Schatten auf den Strand warfen. Sie sah ein rotes Handtuch und einen muskulösen Körper, den außer einer tiefen Bräune kaum etwas bedeckte. Mandy schaute von dem schlafenden Mann zur Lagune zurück. Das Wasser war zwar nicht tief, aber kleinen Kindern konnte es trotzdem gefährlich werden, vor allem, wenn die Flut zurückkam. „Könnt ihr schwimmen?" fragte sie.
    Clint sah sie an, als sei sie nicht ganz richtig im Kopf. „Natürlich! Was glauben Sie denn?"
    Mandy lächelte belustigt. „Entschuldige bitte. Ich hätte natürlich sofort sehen müssen, dass Ihr schon als Babys schwimmen konntet."
    Clint blinzelte sie prüfend an. Dann lächelte er zurück. „So verschlafen sind Sie ja gar nicht. Wollen Sie mit uns Fische füttern?"
    „Gute Idee."
    „Okay, gehen wir. Aber wir müssen erst Brot holen."
    Worauf habe ich mich da bloß eingelassen? fragte sich Mandy, während sie den Kindern zur Cafeteria folgte. Die Cafeteria war geschlossen, aber vor der Tür stand eine Schüssel mit Brotresten, die vom Frühstück übrig geblieben waren. Clint nahm das Brot aus der Schüssel und verteilte es. Weil sie gesehen hatte, dass Di etwas zu kurz gekommen war, steckte Mandy ihr heimlich etwas von ihren Brotresten zu. Sie wurde mit einem strahlenden Lächeln dafür belohnt.
    Der „Fischteich", zu dem Clint sie führte, war eigentlich kein Teich, sondern eine etwa neun mal sechs Meter breite Lücke in den Korallenformationen auf dem Boden der Lagune. Bei Ebbe wurde diese Lücke zu einem natürlichen Käfig, der all die Fische in sich gefangen hielt, die nicht rechtzeitig mit der Flut hinausgeschwommen waren.
    Da die Fische in der Lagune schon jahrelang von den Besuchern der Insel gefüttert wurden, waren sie allmählich zahm geworden, flinke kleine Bettler, die einem die Brotrinden zwischen den ausgestreckten Fingern wegschnappten.
    Clint und Di wateten bis zur Taille ins Wasser. Mit der einen Hand hielten sie das Brot hoch, mit der anderen fütterten sie die Fische, die bald in Scharen um sie herumschwammen. Mandy wagte sich so weit vor, bis ihr das Wasser an die Waden reichte.
    Und dann passierte es. Sie trat auf eine Knollen-Koralle, verlor ihre Sandale und stolperte. Wilde Panik ergriff sie. Sie ruderte mit den Armen und versuchte, das Gleichgewicht zu halten. Das Brot fiel ihr aus der Hand und flog in alle Richtungen. Wären die Kinder nicht gewesen, hätte sie vor lauter Angst, ins Wasser zu fallen, laut aufgeschrien. Zitternd ging sie ein paar Schritte zurück. Ihre bunte Plastiksandale ließ sie liegen.
    Mach dich nicht lächerlich, schalt sie sich, als sie wieder im Trocknen stand. Geh zurück und hole deine Sandale, bevor du dich an den Korallen schneidest. Sie betrachtete den bunten Plastikschuh, der in höchstens dreißig Zentimeter tiefem Wasser lag. Sie brauchte sich nur zu bücken, ihre Hand ins Wasser zu stecken, die Sandale aufzuheben und ans Ufer zurückzugehen. Aber sie konnte es nicht.
    Die Hände zusammengepresst, beobachtete sie die lachenden Kinder, die von silbrig glitzernden Fischen umschwärmt im Wasser standen. Vor ihr schwammen die Brotkrusten, die sie weggeworfen hatte. Sie sogen sich mit Wasser voll und sanken auf den Grund der Lagune. Vom Camp her drangen Stimmen hinüber. Die Taucher trugen ihre Sauerstofflaschen und Taucheranzüge zu den Zelten, lachten und schwärmten begeistert von den Wundern des großen Riffs. Mandy hörte sie nicht. Regungslos, in ihrem Alptraum gefangen, stand sie da.
    Daniel sah Mandy am Rand der Lagune stehen, als er seine Taucherausrüstung zum Zelt brachte. Etwas an ihrer Haltung machte ihn stutzig. Sie wirkte wie versteinert, genauso wie neulich auf dem Flug zur Insel. Aber wovor fürchtete sie sich? Er konnte beim besten Willen keinen Grund für ihre Panik entdecken. Und doch war sie wie gelähmt vor Angst, daran bestand kein Zweifel.
    Daniel stellte seine Sauerstofflaschen ab und machte sich auf den Weg zu der nur wenige Meter entfernten Lagune. Ein paar Schritte hinter Mandy

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