Tiffany Duo 134
großen Party?" erkundigte sich Todd bei Renee.
„Äh ... ja", antwortete Renee. Sie sah Emorys Ankündigung nicht gerade mit Freuden entgegen. Vor allem, weil sie schon früher bemerkt hatte, dass Stacy und Todd ihr vertrauensvolles Verhältnis zu Emory misstrauisch beäugten. Die Aufzugtüren öffneten sich, und alle stiegen ein. Während der Lift nach unten fuhr, herrschte angespanntes Schweigen.
„Bis Samstag dann", rief Todd, als sie sich vor dem Gebäude trennten. „Nicht, dass ich mich darauf freuen würde", brummte Hawk in sich hinein.
Renee konnte es ihm nachfühlen.
3. KAPITEL
Hawk lag mit einem Arm über den Augen auf Renees Couch und versuchte an den Fall zu denken, den er im Auftrag der Houstoner Polize vor Gericht vertrat. Vielleicht gelang es ihm ja einzuschlafen, wenn er an etwas derart Zähes dachte. Die Couch war viel zu kurz, und Renees Wohnung war schlicht zu klein für zwei Leute. Sie waren sich den ganzen Abend ständig vor den Füßen herumgelaufen.
In der vergangenen Woche hatte die Welt eine surreale Gestalt angenommen. Renee war Emorys Tochter. Sie war mit seinem, Hawks, Kind schwanger, und sie würden in ein paar Tagen heiraten.
Zuerst hatte Hawk Emorys Idee für einen Scherz gehalten. Er hatte schon immer den Verdacht gehabt, dass Emory sich wünschte, zwischen ihm und Renee würde sich etwas entwickeln. Als Emory Hawk versichert hatte, dass es ihm ernst war, und warum er wollte, dass Hawk Renee heiratete, war Hawk die ganze Angelegenheit entglitten.
Er wollte immer noch nichts mit der Leidenschaft zu tun haben, die Renee in ihm entfachte. Sowohl seine Mutter wie seine Exfrau waren warnende Beispiele dafür, dass man seinen Gefühlen nicht nachgeben durfte. Gefühle brachten einem nur Scherereien.
Aber jetzt war noch ein ganz neues Problem aufgetaucht. Als er sich einverstanden erklärt hatte, Renee zu heiraten, hatte er von ihrer Schwangerschaft, nichts gewusst. Er war fest, davon ausgegangen, dass sich ihre Wege wieder trennen würden, sobald die Gefahr vorüber war. Doch mit dem Kind konnte er nicht einfach weggehen, Aber was würde mit seiner Sexualität passieren, wenn er bei ihr blieb? Er hatte nicht vor, ein Mönch zu werden. Und bei der Anziehungskraft, die zwischen ihnen bestand, wäre es mehr als weltfremd anzunehmen, dass sie ihre Finger voneinander lassen könnten.
Das Geräusch von Schritten, die sich der Küche näherten, riss ihn aus seinen Gedanken. Renee konnte offenbar auch nicht schlafen.
Er stand auf, schlüpfte in seine Jeans und ging zu ihr in die Küche. Renee stand mit einem Glas Eistee in der einen und einem selbst gebackenen Schokoladenplätzchen in der anderen Hand am Tresen. Sie wirkte verführerisch in dem alten Bademantel und barfuß, mit zerwühlten Haaren, die ihr offen über die Schultern fielen. Alles Dinge, die er nicht brauchte.
„Ich konnte nicht schlafen", erklärte sie überflüssigerweise. Hawk auch nicht. „Sieht lecker aus." Er deutete mit dem Kopf auf das Plätzchen. „Gibt es noch mehr davon?"
Sie schob ihm die Keksdose hin. „Bedien dich."
Nachdem er abgebissen hatte, fragte er: „Bist du nervös wegen Samstag?"
„Ich komme mir vor wie ein Reh am ersten Tag der Jagdsaison." Er biss wieder von dem Plätzchen ab. „Wer hat die gebacken?"
„Ich."
Er zog eine Augenbraue hoch. „Ich wusste gar nicht, dass du backen kannst."
„Es gibt eine Menge, was du nicht weißt."
Vom ersten Tag ihrer Begegnung an hatte Hawk sich alle erdenkliche Mühe gegeben, so wenig Persönliches wie nur möglich von ihr zu erfahren. Aber am letzten St. Patrick's Day hatte er sie gefragt, ob sie nicht Lust hätte, mit ihm zum Polizeiball zu gehen. In dieser Nacht hatte er der Versuchung nicht länger widerstehen können und sie geküsst. Es war der Anfang einer stürmischen Affäre gewesen, in deren Verlauf ihm keine Zeit geblieben war, sich mit so banalen Fragen, ob Renee kochen konnte oder nicht, zu beschäftigen. Jetzt kam ihm das Picknick wieder in den Sinn und der Kokoskuchen, den sie damals mitgebracht hatte. Er hatte ihr die Kokosraspeln von ihrer schönen Unterlippe geleckt...
Er hatte sich nie gefragt, ob sie ihn selbst gebacken hatte. Aber worüber redeten sie hier eigentlich? In ein paar Tagen war die Hochzeit. „Was macht dich denn so nervös?" fragte er und klaubte sich noch ein Plätzchen aus der Keksdose.
Sie lachte bitter auf. „Alles. Die Reaktion der Familie und der Leute ... der oberen Zehntausend in dieser Stadt. Und
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