Tiffany Duo 134
zurück.
Sie schaute ihn aus zusammengekniffenen Augen an. „Ich verstehe. Du hättest es ertragen."
In seinem Kiefer zuckte ein Muskel. „Wir können spekulieren so viel wir wollen, aber das ändert nichts an den Tatsachen. Wir werden Eltern, und das sollte unsere Hauptsorge sein ... und deine Sicherheit natürlich."
Er nahm ihre Hand. Die elektrische Spannung war da, wie immer.
„Renee, ich weiß, dass du dir das alles anders vorgestellt hast. Du sehnst dich nach Romantik, nach einer kirchlichen Hochzeit mit allem Drum und Dran. Aber das kann ich dir nicht bieten. Ich wünschte, ich könnte es."
„Ich will dein Mitleid nicht, Hawk."
Er legte ihr die Hand unters Kinn und schüttelte den Kopf. „Es ist kein Mitleid, Renee. Es ist Bedauern."
Na toll, genau das, was ein zukünftiger Bräutigam nicht sagen sollte. Er bedauerte die Situation. Es tröstete sie nicht.
Hawk wartete gegen die Beifahrertür gelehnt darauf, dass Renee aus dem Haus kam. Schwanger. Renee würde sein Kind kauf die Welt bringen. Die Vorstellung erschütterte ihn dermaßen, dass Risse in der Mauer entstanden, die er um sein Herz errichtet hatte. Seine Eltern hatten heiraten müssen, als seine Mutter mit ihm schwanger gewesen war. Dieses Argument hatte sie bei jedem Streit mit seinem Vater wie einen Schlagstock eingesetzt. Er hörte heute noch, wie sie seinen Vater anschrie, dass er ihr Leben ruiniert hätte. Hawk schob seine Erinnerungen entschlossen beiseite.
Stattdessen dachte er an Emory. Würde Emory sich freuen, dass er Großvater wurde? Natürlich würde er entzückt sein, aber Hawk wusste auch, dass er aus der Familie der Einzige sein würde. Was es noch wichtiger machte, Renee zu beschützen.
Hätte sie ihm unter anderen Umständen jemals von dem Kind erzählt?
Frag nicht so blöd, sagte eine innere Stimme. Immerhin hatte zwischen ihnen zwei Monate lang Funkstille geherrscht. Warum hätte sie ihm etwas von ihrem Verdacht, dass sie schwanger sein könnte, sagen sollen? Aber jetzt würde es bald kein Geheimnis mehr sein.
Als er die Haustür ins Schloss fallen hörte, schaute er auf und beobachtete, wie sie auf ihn zukam. Renee Michelle Girouard war eine schöne Frau mit tiefblauen Augen und lang auf die Schulter fallendem kastanienbraunem Haar, das in der Sonne glänzte. Er dachte an die Flut seidenweicher Haare, die ihn zu gewissen Gelegenheiten eingehüllt hatte.
Er unterbrach diesen Gedankengang abrupt. Er war in den vergangenen zwei Monaten unglücklich genug gewesen; es war nicht nötig, dass er sich jetzt auch noch in seinem Leid suhlte, indem er die Vergangenheit heraufbeschwor. Und ihr Leid hatte er einfach ignoriert. Seine Exfrau hatte ihn gut erzogen. Die wenigen Beziehungen, die er seit seiner Scheidung vor fünf Jahren gehabt hatte, hatten ihn sämtlich in seiner Überzeugung bestärkt, dass er nie die richtige Frau finden würde.
„Bist du bereit?" fragte er und löste sich von der Beifahrertür. Sie beabsichtigten ins Krankenhaus zu fahren, um Emory ihr Geheimnis zu enthüllen.
Sie schaute ihn an. Sie hatte sich in seinen Armen immer so gut angefühlt.
„So bereit wie ich nur sein kann."
Nachdem er die Beifahrertür hinter ihr zugeschlagen hatte, ging er um das Auto herum. Er würde bald Ehemann und Vater sein. Dieser Gedanke hatte etwas Beunruhigendes. Noch mehr allerdings beunruhigte ihn die Möglichkeit, dass es diese Frau schaffen könnte, sich hinter die Mauer zu schleichen, die er um sein Herz errichtet hatte.
„Ich fürchte nur, dass die anderen Familienmitglieder am Samstag nicht so entzückt sein werden wie Emory", bemerkte Hawk auf dem Weg vom Krankenhaus zu Renees Büro. Emory war in der Tat überglücklich gewesen.
Renee wandte sich zu ihm um. „Versuchst du mir Angst einzujagen?"
„Ja."
„Immerhin bist du offen. Obwohl es dir an Offenheit bisher ja nie gemangelt hat." Es war ein Schlag unter die Gürtellinie, aber die Worte waren ihr aus Versehen so herausgerutscht.
Obwohl sich sein Gesicht verfinsterte, verzichtete er darauf, sich zu verteidigen, während er einen dahinschleichenden Truck überholte. „Wir sollten uns Gedanken darüber machen, wie wir die Dinge nach der Hochzeit gestalten."
„Was für Dinge?"
„Wo wollen wir wohnen? Bei mir oder bei dir, oder sollen wir uns eine andere Wohnung nehmen?" Er klang so desinteressiert, als ob ihre Lebensumstände für ihn nicht die geringste Rolle spielten.
Er hatte einen wichtigen Punkt angesprochen, aber sie fühlte sich
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