Tiffany Duo 134
nach dem, was gestern Abend passiert ist ..." Sie schluckte den Rest ihres Satzes hinunter und berührte den Verband an ihrer Schläfe. Dann drehte sie ihm den Rücken zu und ließ die Schultern hängen.
Er hörte, wie sie schluckte. Er konnte nicht anders und legte ihr eine Hand auf den Rücken.
„Es wird schon alles gut werden, Renee."
Sie warf ihm einen Blick über die Schulter zu. „Ich wünschte nur, ich wäre mir da so sicher wie du."
Unwillkürlich fing er mit der Fingerspitze eine Träne auf, die ihr über die Wange rollte. Wie glatt ihre Haut war. „Genau deshalb wollte Emory, dass wir heiraten. Er weiß, dass er sich auf mich verlassen kann."
Sie drehte sich wieder um und lehnte sich gegen den Tresen. „Dann hast du also nur etwas gegen die Ehe, wenn die Frau heiraten will? Aber wenn du Emory damit einen Gefallen tun kannst, ist es für dich in Ordnung zu heiraten?"
Das geschah ihm recht.
„Jetzt sag schon endlich, warum warst du dazu bereit?" bohrte Renee.
„Diese Frage habe ich bereits beantwortet."
„Ich schätze, ich muss es noch einmal hören." In ihren Augen standen tausend Fragen. „Ich meine, es kommt mir wie ein verdammt großes Opfer vor, jemanden zu heiraten, den man nicht liebt und den man eigentlich gar nicht heiraten wollte."
Die Lady stellte ihm Fragen, mit denen er sich selbst schon oft genug herumgeschlagen hatte. Warum tat sie das? „Abgesehen von dem Baby bin ich es Emory schuldig." Das hatte er sich selbst auch schon gesagt. Es war genug. Er wollte seine Motive gar nicht allzu genau erforschen. Warum bist du es ihm schuldig?"
Über den Grund schwieg er sich aus.
„Versuch doch mal meine Situation zu sehen", fuhr sie fort, nachdem von ihm nichts kam. „Ich heirate einen Mann, der nichts mit mir zu tun haben wollte, bis mein eben erst entdeckter Vater ihn bittet, mich zu heiraten. Ich finde, dass ich ein Recht habe zu erfahren, warum du bereit bist, Emory dieses Opfer zu bringen."
Wenn sie wütend gewesen wäre und herumgeschrien hätte, hätte er sie ignorieren können. Aber sie stellte eine ganz vernünftige Frage - eine, die er nicht ignorieren konnte. Er sah keine andere Möglichkeit, als ein bisschen weiter auszuholen.
„Wusstest du, dass mein Dad für Emory gearbeitet hat?"
„Nein."
„Nun, Dad war Emorys Gärtner." Hawk atmete tief durch. „Und obwohl mein Dad nur Gärtner war, ging ich mit den Kindern der Reichen zur Schule. Das Problem war, dass ich, wenn die anderen mit ihren Vätern prahlten, nichts sagen konnte." Er schaute sie forschend an.
„Heute sehe ich natürlich, dass mein Verhalten unmöglich war. Mein Dad war ein ehrenwerter Mann, aber wenn du elf bist und nur sagen kannst du solltest mal die Azaleen sehen, die mein Vater gepflanzt hat. .. na ja, ich war jedenfalls nicht sehr stolz auf ihn. Und als meine Mutter an einem Herzinfarkt starb, war dies der Anfang vom Ende der Beziehung zwischen meinem Vater und mir. Ich fing an verrückt zu spielen. Mit fünfzehn klaute ich ein Auto und bretterte damit durch die Gegend. Natürlich schnappte mich die Polizei sofort, und es war Emory, der mich aus dem Schlamassel, den ich mir eingebrockt hatte, herauspaukte. Statt einer Jugendstrafe wurde ich dazu verdonnert, für Emory zu arbeiten. Er ließ mich schuften, bis meine Finger wund waren und mein Kopf wieder klar war."
Er forschte in Renees Gesicht nach einer Reaktion. Alles was er entdeckte, war Besorgnis.
„Nachdem mein Dad gestorben war, ermunterte mich Emory aufs College zu gehen, und ich folgte seinem Rat. Anschließend arbeitete ich ein paar Jahre bei der Polizei und erwog schließlich, Jura zu studieren. Wieder war es Emory, der mich tatkräftig unterstützte, indem er mir Geld lieh, damit ich die Studiengebühren bezahlen konnte. In all den Jahren hat er nie verlangt, dass ich mich für seine Hilfe revanchiere, bis..."
"Jetzt."
„Ja."
„Es tut mir Leid, dass es dann gleich ein so hoher Preis sein muss. Sie biss sich auf die Unterlippe und machte die Keksdose zu.
Ihre Worte schnitten ihm ins Herz. Er sollte ihr sagen, dass ... was? Er wusste nicht, wie er sich mit dieser Heirat, dem Baby, ihrer Beziehung fühlte. Er wusste nur, dass er sie beschützen musste.
„Ich war froh, das für Emory tun zu können. Seit dem Tod seines Sohnes ist er nicht mehr derselbe. Er schwieg, während er sich an diese dunkle Zeit erinnerte. Emorys Frau hatte sich von dem Schlag nie erholt und starb ein Jahr später bei einem Brand, bei dem auch
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