Tiffany Duo 134
konzentrieren. Schwerer, Nora nicht an sich zu ziehen. Und am schwersten, sich daran zu erinnern, dass sie, umringt von hundert anderen Paaren, in einer mit bunten Papierblumen geschmückten Sporthalle tanzten und nicht an einem menschenleeren Strand. Allein unter einem klaren schwarzen, mit unzähligen funkelnden Sternen übersäten Nachthimmel.
Als Elvis Love Me Tender zu singen begann, konnte er nicht länger widerstehen und zog sie enger an sich ... und sie ließ es zu.
Nicht dass er sie eng an sich gepresst hatte. Nein, sie war nur nah genug, dass ihr Körper beim Tanzen seinen streifte.
„Da wäre noch etwas.“ Er versuchte es leicht dahinzusagen, aber seine Stimme verriet ihn und wurde heiser. „Als ich dich fragte, ob du mit mir zum Abschlussball gehst, hatte ich eine ganz spezielle Bitte.“
Sie legte den Kopf in den Nacken und schaute ihm in die Augen. Er entdeckte Träume ... und Verlangen. „Was für eine denn?“
„Ich bat dich, dass du für mich dein Haar offen trägst.“ Sein Blick ließ ihren nicht los, während sie sich weiterhin - wenn auch mittlerweile sehr langsam - im Rhythmus der Musik bewegten.
Er nahm seine Linke von ihrer Taille, holte ihren Zopf nach vorn und schob ganz langsam das Gummiband nach unten. Er ließ sich Zeit und kostete den Moment, die Frau und das Gefühl, wie ihr kühles Haar durch seine Finger glitt, bis zur Neige aus, während er den Zopf aufmachte.
Seine Hand begann zu zittern und sein Herz pochte. Er fühlte sich plötzlich so unerfahren und nervös wie der Junge, der zu sein er vorgab. Und so erregt wie der Mann, der er war.
„So“, flüsterte er, als ihr Haar wie ein Wasserfall aus Seide, der so schwarz war wie die Nacht um sie herum, über ihre Schultern floss. „So habe ich dich gebeten, dein Haar zu tragen. Für mich.“
Kein Junge und auch kein Mann hätte dem widerstehen können, was er jetzt in ihren Augen sah. Alex versuchte es erst gar nicht. Er schob seine Finger in ihr Haar, legte die Hände um ihren Hinterkopf. Und zog ihren Kopf sacht zu sich herunter.
Sie wehrte sich nicht. Oh, Nora, du solltest es, dachte er, als sich ihre Augen schlossen. Du solltest wegrennen, so weit und so schnell du kannst. Aber sie presste sich an ihn, ihre Lippen öffneten sich und begrüßten freudig seine. Leidenschaft flammte auf, als er ihren Mund mit seinem streifte, ein Mal, dann ein zweites Mal. Es war schwer, sich zurückzuziehen, aber er schaffte es. Dabei machte er jedoch noch einen Fehler. Statt die Situation mit einer leicht hingeworfenen Bemerkung zu überspielen, schaute er ihr in die Augen.
Dort entdeckte er Zustimmung und Wärme. Und noch etwas anderes. Etwas, das bewirkte, dass ihm die Brust eng und sein Kopf leer wurde, während sich seine Lippen in einer Erwiderung auf ihr Lächeln ebenfalls zu einem Lächeln verzogen.
Alex erinnerte sich daran, dass er nicht vorhatte, sie zu verführen. So weit würde er es nicht treiben.
Dann küsste er sie wieder.
7. KAPITEL
Das war richtig. Die Sterne, die Musik ... der Mann. Als Alex Lippen an ihren knabberten, als er sie näher und noch näher an sich zog, verwandelte sich Noras Blut in Champagner. Winzige Bläschen stiegen auf und zerplatzten in ihrem Kopf wie unzählige kleine Überraschungen, die alle auf einmal passierten. Ihr Keuchen war zu gleichen Teilen Lust und maßloses Erstaunen.
Er nutzte es aus, dass sie ihren Mund öffnete. Seine Zunge schlüpfte hinein, was zur Folge hatte, dass noch mehr Bläschen in ihr aufstiegen - aber diesmal zerplatzten sie überall in ihrem Körper.
Sie hätte es sich nie träumen lassen, dass ihr erstes Liebeserlebnis an einem Strand stattfinden könnte. Tausende von Meilen von allem, was sie kannte, entfernt. Ein romantischer Rahmen, ja - aber nur in einem Film. In Wirklichkeit war da überall nur Sand. Ihre praktische Seite war sich nur allzu gut bewusst, dass Sand die unangenehme Eigenschaft hatte, in die unmöglichsten Stellen einzudringen.
Es war ihr egal. Was machte es schon aus, wenn sich Wonne mit einem bisschen Sand vermischte? Nachdem sie ein Leben lang gewartet hatte, hatte sie endlich den richtigen Mann gefunden. Ihr Herz und ihr Körper klatschten Beifall, auch wenn ihr Verstand umnebelt war und seine Tätigkeit verlangsamte.
Nora hatte immer von Zärtlichkeit geträumt. Jetzt wurde sie Wirklichkeit, in der Art, wie seine Hände sie liebkosten und umschmeichelten und dabei gleichzeitig ihr Verlangen sanft immer weiter anfachten. Er ging
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