Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tiffany Duo 134

Titel: Tiffany Duo 134 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks , Merline Lovelace , Leanne Harris
Vom Netzwerk:
weil er wusste, dass die Unterschiede zwischen ihnen noch erheblich größer waren, als sie ahnte. Er verkörperte die Dunkelheit und die Lüge, er war müde und alt in einer Weise, die nichts mit seinem tatsächlichen Alter zu tun hatte. Sie hingegen verkörperte die Sonne, Träume und Unschuld. Er zuckte in Gedanken die Schultern und suchte nach einem neuen Gesprächsthema.
    Aber sie war noch nicht bereit. „Bestimmt warst du auf Privatschulen.“
    „Internaten. Manchmal. Zwischendurch habe ich die Botschafterschule in Kairo besucht. Da meine Eltern ständig unterwegs waren, war meine Schulzeit ziemlich chaotisch. Ich schätze, da sind deine High-School-Erfahrungen schon typischer heimlich zugesteckte Liebesbriefe, Footballspiele, Dates, der Abschlussball, alles was dazugehört eben.“
    „Footballspiele ja, aber den Abschlussball habe ich sausen lassen.“
    Das überraschte ihn. „Aber doch bestimmt nicht, weil du keinen Freund hattest. Warst du krank?“
    Ich litt an einem schlimmen Anfall von Stolz.“ Sie kicherte.
    „Niemand fühlt sich so leicht in seiner Würde verletzt wie ein Heranwachsender. Ich wollte nicht zum Abschlussball, weil ich kein neues Kleid bekommen konnte. Wir konnten es uns nicht leisten - zumindest nicht so ein Kleid, wie ich es mir erträumte. Deshalb ging ich nicht hin. Ziemlich albern, was?“
    Ihm kam es überhaupt nicht albern vor. Er wünschte sich plötzlich, dass er die Zeit zurückdrehen und ihr genau das Kleid kaufen könnte, das sie sich so sehnlich gewünscht hatte. Stolz, ja - sie war damals stolz gewesen und sie war es noch heute. Sie hatte genug Stolz für drei normale Leute. Sie hatte ihn zusammen mit diesem leidenschaftlichen Unabhängigkeitsstreben, das größer war als der Suezkanal, der dunkel zu ihrer Rechten glitzerte.
    „Hattest du dir denn schon ein Kleid ausgesucht?“ fragte er, behutsam, um diesen trotzigen Stolz nicht zu verletzen. „Etwas Glamouröses und Unpassendes?“
    Sie lachte wieder. „Wie hast du das erraten? Es war schwarz, mit Pailletten besetzt und hauteng. Nichts, was eine Siebzehnjährige tragen sollte und alles, was sie sich ersehnte. Meine Mom bot sich an, mir ein Kleid zu nähen, und meine Schwester - meine zweitälteste Schwester Mary - sagte, dass ich ihr Ballkleid anziehen könnte, doch ich wollte nur diesen glitzernden, unmöglichen Fummel. Aber ich wollte nicht, dass sie sich schlecht fühlen“, fügte sie hinzu, „deshalb gab ich vor, keine Lust zu haben.“
    „Bestimmt haben sie es dir nicht geglaubt.“
    „Oh, ich habe immer schrecklich viel gelernt. Ich war ernsthaft und wissbegierig. Mom hat sich schon manchmal Sorgen gemacht, weil ich ständig über meinen Schulbüchern hockte.“ Sie schüttelte lächelnd den Kopf. „Sie hat mich immer wieder daran erinnert, wie wichtig es ist, dass man sich ab und zu auch mal ein Vergnügen gönnt.“
    Ihre Worte schmerzten ihn. „Wenn ich dich damals schon gekannt hätte, hätte ich dich gefragt, ob du mit mir zum Abschlussball gehst. Und ein Nein als Antwort hätte ich nicht akzeptiert. Ich hätte dir ein riesiges Blumenbukett gekauft und dich in einer Limousine abgeholt.“
    „Einer langen weißen Limousine“, spann sie seinen Faden weiter. „Und dann wären wir erst in einem schrecklich vornehmen Restaurant essen gegangen. Obwohl ich wahrscheinlich vor lauter Angst, dass ich mein schönes Kleid bekleckere, nicht mehr als ein oder zwei Bissen herunterbekommen hätte.“
    „Und wenn ich dich dann genug beeindruckt hätte, wären wir zum Abschlussball gefahren. Wo fand er statt? In der Sporthalle der High School?“
    „Natürlich. Richtig toll aufgeputzt mit Stroboskoplichtern und Papierblumen und allem.“
    „Okay“, sagte er und bremste sacht ab. „Machen wir es.“ Sie schaute ihn überrascht an. „Was? Wovon sprichst du?“
    Der Sand neben der Straße war fest genug, dass er hineinfahren konnte. Er schaltete auf Parken und machte die Scheinwerfer aus, doch den Motor ließ er laufen. Dann wandte er den Kopf und schaute sie an. „Wir sind gerade bei der Sporthalle vorgefahren“, sagte er mit tiefer Stimme. „Du hast dein Paillettenkleid an und ich... was? Wäre ein Smoking übertrieben gewesen?“
    Sie lachte amüsiert auf. „Vielleicht nicht, wenn du den Kummerbund weggelassen hättest.“
    „Okay, ich habe einen Smoking an, aber ohne Kummerbund.“ Er öffnete seine Tür. „Aber ich trage eine dieser kleinen albernen Fliegen. Darauf bestehe ich.“
    „Was

Weitere Kostenlose Bücher