Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tiffany Duo 40

Tiffany Duo 40

Titel: Tiffany Duo 40 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
Vom Netzwerk:
spöttisch.
    Oliver schloss den Backofen und richtete sich auf. Sein Blick war plötzlich ernst. »Zu einer guten Ehe gehört mehr, als Kochen zu können.« Er füllte zwei Gläser mit Wein
    und stellte sie auf den Tisch.
    Herausfordernd schaute Claire ihn an. »Wirklich? Was denn
    noch?« Amüsiert trank sie einen Schluck.
    Was soll ich antworten? fragte Oliver sich. Um Zeit zu gewinnen, begann er, den
    Salat zu putzen. »Man muss sich nach einem Heim sehnen, vermute ich. Und dazu
    geschaffen sein, von neun bis fünf zu arbeiten und einen ruhigen Feierabend zu
    Hause genießen zu können.«
    Claire lachte. »Bei dir klingt die Ehe langweilig. So muss es nicht sein.«
    Er schnitt den Sellerie in kleine Stücke. »Bist du eine Expertin auf diesem Gebiet?«
    fragte er trocken. Claire antwortete nicht, und er redete weiter. »Ehrlich gesagt,
    darüber habe ich noch nicht viel nachgedacht.« Das war untertrieben. Er hatte sich
    noch nie damit beschäftigt, bis vor ein paar Tagen. Das hatte ihn irritiert. Wenn es eine Frau gab, die ihn dazu bringen könnte, sich irgendwo niederzulassen, dann
    Claire. Doch wenn sie herausfinden würde, dass ihre Beziehung auf Lügen aufgebaut
    war, würde sie bestimmt nie wieder in seine Nähe kommen wollen, geschweige
    denn ihn heiraten. Ein Gespräch über die Ehe war jedenfalls ein ziemlich heikles
    Thema. »Wie schmeckt dir der Wein?« fragte er.
    Claire merkte, dass er absichtlich das Thema wechselte, und ein Anflug von
    Traurigkeit trübte ihre Zufriedenheit. Das machte sie ärgerlich auf sich selbst. Oliver hatte nie vorgegeben, eine langfristige Beziehung zu wollen, und dass sie ihn liebte, war ihr Problem. Reite bloß nicht darauf herum! ermahnte sie sich. Am besten, du
    verdrängst es einfach. Sie trank noch einen Schluck. »Er ist gut. Wo hast du ihn
    gefunden?«
    »In einem kleinen Laden um die Ecke.« Er legte das Messer hin und drehte sich um.
    Claire wollte nicht, dass er merkte, wie sehr seine ablehnende Haltung der Ehe
    gegenüber sie getroffen hatte, hob eine zusammengefaltete Zeitung vom Boden auf
    und begann, sie durchzublättern.
    Es war die »Jerusalem Post«, wie Oliver mit einem raschen Seitenblick bemerkte,
    und er fragte sich, ob es wohl die
    heutige Ausgabe war. »Möchtest du noch Wein?«
    »Gern.«
    Er stellte das Essen auf den Tisch, füllte ihre Gläser neu und beugte sich dann zu
    Claire herüber, um sie zu küssen.
    »Hmm«, machte sie und faßte seinen Hinterkopf, um den Kuss zu verlängern.
    Als Oliver den Kopf wieder hob, war ihr Blick weich und verträumt. Er setzte sich ihr gegenüber hin, nahm ihre Hände und küsste erst die eine, dann die andere
    Handfläche.
    Sein ernster Gesichtsausdruck verblüffte sie. Sie nahm ihre Gabel und sagte mit
    unsicherer Stimme: »Mal sehen, wie gut du kochen kannst.« Sie probierte das Huhn.
    »Es schmeckt, Oliver.«
    Er schaute sie an. »Tu nicht so verdammt überrascht!«
    Sie griff nach dem Weinglas und schob dabei die Zeitung vom Tisch. Stimrunzelnd
    warf sie einen Blick darauf. »In der heutigen Ausgabe ist ein Artikel über meine
    Firma«, sagte sie dann nachdenklich und schaute Oliver an.
    Er bemühte sich um einen unverbindlichen Ton. »Ja?«
    »Wir werden von einigen Leuten verklagt, die eins unserer Medikamente
    genommen haben.«
    Oliver strich Butter auf sein Brötchen. »Was für ein Medikament?«
    »Es ist gegen Asthma und heißt Wiamcyn. Du hast sicher noch nicht davon gehört. In
    den Vereinigten Staaten ist es noch nicht auf dem Markt.«
    Er heuchelte Interesse und schaute sie an. »Behaupten Sie, dass es ihre
    Beschwerden verschlimmert hätte, oder was?«
    »Drei Patienten sind an Wiamcyn gestorben. Vier weitere machen das Medikament
    dafür verantwortlich, dass sie gelähmt sind.« Sie griff nach der Butter. »Vielleicht wären die drei Toten auch ohne Wiamcyn gestorben, aber wenn das mit der
    Lähmung stimmt, kann man es nicht so leicht wegerklären.«
    »Wiley sollte gar nicht erst versuchen, es ,wegzuerklären'«, sagte Oliver kurz und
    fügte hastig hinzu: »Wenn das Medika-
    ment wirklich schuld ist.«
    Sie schaute ihn scharf an. »Das habe ich auch nicht gemeint. Wiley testet seine
    Medikamente sehr sorgfältig, bevor es sie auf den Markt bringt. Und es ist
    unwahrscheinlich, dass sich so ernsthafte Nebenwirkungen bei den Tests nicht
    gezeigt hätten.«
    »Also lügen diese Leute? Das willst du doch damit sagen, oder?« Er wusste, dass er
    das Thema nicht weiterverfolgen sollte, aber er konnte

Weitere Kostenlose Bücher