Tiffany Duo 40
bereitge-
stellt. Sie zwang sich, eine halbe Scheibe Brot und einen Teller Suppe
hinunterzuwürgen. Das alles erschien ihr so unwirklich. Sie war verheiratet und saß
in ihrem neuen Heim am Küchentisch.
Nach der Mahlzeit ging Ray nach oben und vertauschte den Nadelstreifenanzug mit
seiner Arbeitskleidung. Hochzeit hin, Hochzeit her - die Alltagspflichten mussten
erfüllt werden.
Madelyn machte in der Küche Ordnung, dann stieg sie die Treppe hinauf und
begann ihre neuen Sachen in den begehbaren Schrank zu räumen. Rays
Schlafzimmer war viel größer als der Raum, in dem sie damals übernachtet hatte,
und grenzte an ein großes Bad mit Wanne und Duschkabine. Das Schwindelgefühl
kehrte zurück, als sie sich vorstellte, dass sie bald mit ihrem Mann in diesem breiten Bett liegen würde. Es war schon ziemlich spät am Nachmittag.
Sie erwartete ihn in der Küche, und als er müde und schmutzig hereinkam, fragte
sie: »Bist du wieder hungrig? Ich könnte kochen, während du duschst.«
»Mach einfach nur ein paar Sandwiches. Ich habe keine Lust auf ein großes Dinner.«
Er lief nach oben und knöpfte dabei sein Hemd auf.
Während er später die belegten Brote verspeiste, saß Made-lyn bei ihm und trank
ein Glas Milch. Sie hatte nie überlegt, wie viele Kalorien ein hart arbeitender Mann brauchte. Aber sie würde sich bestimmt bald an die üppigen Mahlzeiten gewöhnen,
die sie in Zukunft zubereiten musste.
»Ich erledige noch meinen Papierkram«, erklärte er, als er den leeren Teller zur
Spüle trug. »Es dauert nicht lange.«
Madelyn brachte die Küche in Ordnung, dann ging sie nach oben und nahm ein Bad.
Noch erhitzt vom heißen Wasser, betrat sie das Schlafzimmer, und im selben
Moment kam Ray herein. Sie biss sich auf die Unterlippe. Sein Blick wanderte von
ihrem feuchten, zerzausten Haar bis zu den nackten Zehen, und sie wusste nur zu
gut, wie deutlich sich ihr Körper unter dem dünnen weißen Nachthemd abzeichnete.
Ohne sie aus den Augen zu lassen, setzte er sich auf das Bett und zog seine Stiefel
aus. Dann stand er auf und schlüpfte aus dem Hemd.
Schwarzes Kraushaar bedeckte seine gebräunte, muskulöse Brust. Die glatte Haut
seiner Schultern schimmerte.
Madelyn holte tief Atem, während er den Gürtel aufschnallte, und hob den Kopf.
»Ich muss dir was sagen.«
Er hielt inne und hob die Brauen. Das lange blonde Haar hing auf ihren Rücken
hinab, und das weite, ärmellose Hemd sah ganz anders aus als die Seidenkreationen,
die Alana getragen hatte. Aber Madelyn brauchte keine Seide, um verführerisch zu
wirken. Die Knospen ihrer Brüste, dunkle Schatten unter dem weißen Stoff,
genügten völlig, um ihn zu erregen. Was wollte sie ihm erzählen? Weshalb stand sie
unter einer so starken Anspannung?
»Verlang bloß nicht, dass ich noch ein paar Nächte warten soll!« warnte er sie.
»Dazu bin ich nicht bereit. Warum bist du so nervös?«
Sie zeigte auf das Bett. »Ich hab das noch nie gemacht.«
Hatte er sich verhört? Entgeistert starrte er sie an. »Du hattest nie zuvor Sex?«
»Noch nie, und um ehrlich zu sein - ich freue mich nicht darauf. Ich begehre dich
und möchte mit dir intim sein, aber ich bezweifle, dass ich das erste Mal genießen
werde.«
Ein seltsamer Zorn stieg in ihm auf. »Verdammt, Madelyn, warum hast du mir das
bisher verschwiegen?«
Kühl erwiderte sie seinen Blick. »Vor unserer Hochzeit ging es dich nichts an.
Außerdem härtest du mir nicht geglaubt. Jetzt musst du mir glauben, denn du wirst
die Wahrheit in wenigen Minuten feststellen.«
»Es wäre deine Pflicht gewesen, mich vor der Hochzeit darauf hinzuweisen.«
»Vielleicht härtest du mich dann nicht geheiratet.«
Ray wusste nicht, was er denken sollte. Einerseits freute er sich. Nie zuvor hatte sie sich einem Mann hingegeben, und es
beglückte ihn, dass er sich nun das Recht nehmen durfte, sie zur Frau zu machen.
Andererseits war er enttäuscht, denn diese Neuigkeit zwang ihn, auf die erhoffte
leidenschaftliche Nacht zu verzichten. Er musste behutsam mit Madelyn umgehen.
Doch vielleicht war es gut so. Wenn er sie ganz sanft behandelte, konnten seine
Gefühle nicht außer Kontrolle geraten. Er würde einfach nur die Ehe vollziehen,
möglichst rücksichtsvoll, und den Abstand wahren. Dem heißen Feuer, das in ihm
brannte, wollte er nicht nachgeben. Er würde nur sein Verlangen stillen und
Madelyn nicht an sich herankommen lassen. Denn er begehrte sie viel zu sehr, und
sie gefährdete
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