Tiffany Duo 40
wie er versuchte, in sie einzudringen.
»Ich wünschte, es wäre schöner für dich«, erwiderte er, »aber ich bin froh, dass du
noch Jungfrau bist, dass dieses erste Mal mir gehört.« Und dann vereinte er sich mit ihr.
Sie konnte die Tränen nicht zurückhalten, die unter ihren Lidern brannten und die
Wangen hinabrannen. Obwohl er sich so sanft wie möglich bewegte, wurde sie von
stechenden Schmerzen gepeinigt. Nur die Gewißheit, dass es der geliebte Mann
war, den sie nun so intim spürte, linderte die Qual. Und dann erschien es ihr ganz
selbstverständlich, ihm mit ihrem Körper Erfüllung zu schenken. Eine wachsende
Wärme vertrieb den Schmerz und versprach noch intensivere Freuden.
5. KAPITEL
Um halb fünf klingelte der Wecker. Madelyn spürte, wie sich Ray neben ihr rekelte.
Er streckte eine Hand aus, das schrille Läuten verstummte. Gähnend setzte er sich
auf, knipste die Nachttischlampe an, und sie blinzelte ins grelle Licht.
Splitternackt und völlig ungeniert ging er ins Bad. Während sie die Dusche rauschen
hörte, schlüpfte sie in ihr Nachthemd, und wenig später kehrte er zurück. Der
Anblick seines muskulösen Körpers erschien ihr intim wie in der Hochzeitsnacht, und
ein warmes Glücksgefühl stieg in ihr auf, als sie erkannte, dass die Intimität viele Facetten hatte - nicht nur Sex, sondern auch Unbefangenheit im Umgang
miteinander, in der täglichen Routine des gemeinsamen Aus- und Ankleidens.
Sie sprang aus dem Bett, lief ins Bad und duschte hastig. Als sie wieder ins
Schlafzimmer kam, hatte Ray sich angezogen. Sie schlüpfte in ihren Slip, in Jeans und ein T-Shirt. Er half ihr, das Bett frisch zu beziehen.
»Beim nächsten mal wird es dir besser gefallen«, versicherte er, und sie schaute ihn so überzeugt an, dass er sie am liebsten in die Arme genommen hätte. Wäre sie
einverstanden gewesen, hätte er ihr auf andere Weise Vergnügen bereiten können.
Doch sie hatte ihm bedeutet, dafür sei sie noch nicht bereit. Würde es ihm gelingen, sich zu beherrschen, wenn sie ihm erlaubte, frei über ihren Körper zu verfügen?
Dieser kurze Liebesakt hatte seinen Hunger noch lange nicht gestillt, und darin lag
eine gewisse Gefahr.
Ray wandte sich zur Tür. »Ich habe im Stall zu tun. Mach doch inzwischen das
Frühstück.«
Madelyn nickte und rief ihm nach: »Magst du Pfannku-
chen?«
»O ja«, antwortete er. »Möglichst viele!«
Unsicher blieb Madelyn mitten in der Küche stehen. Wo sollte sie anfangen, wenn
sie nicht wusste, was an welcher Stelle zu finden war?
Zuerst Kaffee. Wenigstens gab es eine Kaffeemaschine, die Filterpackung lag
daneben. Bei ihrem Besuch auf der Ranch hatte sie bemerkt, dass Ray starken
Kaffee liebte. Und so verdoppelte sie die gewohnte Menge.
Sollte sie auch Speck und Würstchen braten? Da er sehr hart arbeitete, musste sie
seine Mahlzeiten großzügig bemessen. Während sich das Kaffeearoma mit dem Duft
des Bratfetts mischte, beschloss sie, Kochbücher zu kaufen. Über die Grundbegriffe
der Kochkunst war sie nie hinausgekommen.
Glücklicherweise besaß er einen Rührstab, und so war der Pfannkuchenteig bald
fertig. Sie suchte und fand das Glas mit Ahornsirup. Dann deckte sie den Tisch.
Als Ray mit einem Eimer voll frischer Milch in die Küche kam, stand bereits eine
Platte mit knusprig gebratenem Speck und Würstchen auf dem Tisch. Er stellte den
Eimer ab, wusch seine Hände über dem Spülbecken und goss sich Kaffee ein.
Währenddessen briet Madelyn die Pfannkuchen, die sie wenige Minuten später auf
einen Teller häufte. Er setzte sich und begann zu essen.
Inzwischen brutzelte die nächste Portion Pfannkuchen. Wie viele würde er wollen?
Schließlich begnügte er sich mit sechs Stück. Sie selbst verspeiste nur zwei. »Was
machst du heute?« fragte sie.
»Ich muss die Zäune auf der Westweide inspizieren, bevor ich die Herde hinbringe.«
»Kommst du zum Lunch nach Hause, oder soll ich dir Sandwiches einpacken?«
»Sandwiches.«
Das war die ganze Frühstückskonversation, dachte sie, als er eine halbe Stunde
später ein Pferd sattelte und davon ritt. Er
hatte sie nicht einmal geküsst. Natürlich war er sehr beschäftigt, aber ein Kuss auf die Wange hätte nicht allzu viel Zeit gekostet. Der erste Ehetag schien keinen guten Anfang zu nehmen.
Aber was hatte sie erwartet? Sie kannte Rays Einstellung -er wollte nicht, dass sie
einander näherkamen. Sicher würde sie lange brauchen, um diese Barrieren
niederzureißen. Am
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