Tiffany Duo 48
fragend die Schultern. "Was ist denn los, Flannery?"
Aber Kaylie konnte es sich denken. Es war die Kassette mit Teds Anrufen. Dachte
Don etwa, daß Alan dahintersteckte? Das konnte nicht sein.
"Auf dem Band ist die Stimme eines gewissen Ted", antwortete Don ruhig. "Seinen Nachnamen kenne ich nicht, aber vielleicht können Sie mir da weiterhelfen."
"Ich?" Alan riß die Augen weit auf.
Don legte die Kassette in Kaylies Radiorecorder ein.
"Don, ich glaube nicht, daß..." setzte Kaylie an, doch sie wurde von Teds Stimme unterbrochen.
Alan blickte den Recorder an, als könne er nicht glauben, was er da hörte. Don
setzte sich auf die Tischkante von Kaylies Schreibtisch. "Es ist die Stimme einer Frau, und ich bin überzeugt, Sie kennen den Namen dieser Frau"
"Das ist eine Frau? Aber..."
"Sie hat die Stimme verstellt, aber bestimmt kennen Sie sie."
"Haben Sie jetzt vollkommen den Verstand verloren?" regte Alan sich auf.
"Ich glaube, nicht." Don machte eine kurze Pause, bevor er fortfuhr: "Ich habe bei der Telefongesellschaft angerufen. Wußten Sie, daß dort alle Femgespräche der
letzten Wochen gespeichert werden? Von Ihrem Anschluß hier im Sender aus wurde
die Polizei in Carmel in der Nacht angerufen, als Kaylie angegriffen wurde. Dann
haben Sie noch ein paar Zeitschriften und Klatschblätter angerufen. Leider gibt es
keinen Anruf von Ihnen zu meinem Büro, aber wir kennen die Gegend, aus der Teds
Anrufe kamen. Wahrscheinlich steckt eine Freundin von Ihnen dahinter. Meine
Leute gehen dieser Spur gerade nach."
"Das ist lächerlich." Alan blickte Don haßerfüllt an.
Kaylie traute ihren Ohren nicht. Alan würde doch nicht ihr Leben aufs Spiel setzen.
"Es ergibt schon einen Sinn, Bently", fuhr Don fort und spielte das Band noch einmal ab. Alans Gesicht war schweißnaß. "Sie sehnen sich seit anderthalb Jahren nach
mehr
Ruhm. Deshalb haben Sie Gerüchte über sich und meine Frau in die Welt gesetzt.
Gleichzeitig haben Sie mit Dr. Henshaw Kontakt aufgenommen und von ihm
erfahren, daß Johnston möglicherweise entlassen werden könnte. Seine Flucht
konnten sie nicht vorhersehen, aber auch die haben Sie sofort ausgenutzt."
"Sie irren sich, Flannery."
"Wirklich?" Don wandte sich an Kaylie. "Warum, glaubst du, ist Dr. Henshaw hier in die Show gekommen?"
"Wegen seines Buchs", antwortete sie.
Don nickte. "Und wegen der Filmrechte, die mit dem Buch zusammenhängen. Dafür
wird er Alans, deine und auch meine Zustimmung brauchen. Weil wir in der ganzen
Geschichte mit drinhängen."
Alan wurde blaß. "Sie lassen Ihrer Phantasie ziemlich freien Lauf."
"Finden Sie?" Don blickte Alan durchdringend an. "Um ehrlich zu sein, ich habe mich mit dem Doktor bereits eingehend unterhalten. Er hat sich an die Gespräche mit
Ihnen erinnert. Unter anderem hat er Sie in der Nacht von Johnstons Flucht
angerufen. Damit Sie aus der Geschichte Ihren Nutzen ziehen konnten."
"Wirklich lachhaft!"
"Zuerst dachte ich, daß Henshaw Johnston bei der Flucht geholfen hätte, aber er hat mich vom Gegenteil überzeugt. Als er erfuhr, daß Sie hinter diesen Anrufen von
'Ted' stecken und damit seine vertraulichen Informationen weitergeleitet haben, hat
er mir alles erzählt. Und im Moment", Don beugte sich näher zu Alan, "erzählt er der Polizei, daß Sie und er die Situation von Johnstons Flucht ausgenutzt haben. Er rief
sie in jener Nacht hier an, und Sie haben die Polizei in Carmel alarmiert. Warum?"
"Das habe ich nicht."
"Ich weiß es von der Telefongesellschaft, Bently."
Kaylie war am ganzen Körper verspannt. Alan konnte doch nicht ihr Leben in Gefahr
gebracht haben!
Alan wandte sich ihr zu. Schlagartig wirkte er vollkommen verstört. Er schlug die
Hände vor das Gesicht und sank in sich zusammen. "Ich wollte niemanden in Gefahr bringen", flüsterte er.
"Oh, Alan. Nein!" Tränen der Wut stiegen in ihr hoch. "Sag, daß du das nicht getan hast!"
"Doch", gab er zu. Seine Worte waren kaum zu hören. "In jener Nacht rief Johnston mich hier im Sender an und hat nach dir gefragt. Ich wußte nicht, wer er war, aber
ich habe es vermutet. Kurz darauf rief Henshaw an und hat mir die Neuigkeiten
erzählt."
"Warum nur?" brachte Kaylie ungläubig hervor.
"Sie haben Johnston Kaylies Adresse in Carmel gegeben", drängte Don unnachgiebig weiter.
"Aber ich habe fast sofort danach die Polizei angerufen." Flehend blickte er zu Kaylie. "Ich wußte doch nicht, daß er schon auf halbem Weg zu dir war. Er muß per Anhalter gefahren
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