Tiffany Duo 48
sein oder so. Ich rief Henshaw zurück und sagte ihm, ich hätte
mich um alles gekümmert. Und dann schlug ich ihm einen gemeinsamen Film über
Johnstons Leben vor. Ich sagte ihm, daß die Öffentlichkeit sicher gespannt auf so
einen Film sei." Er tat so, als sei die Sensationslust des Pubükums eine ausreichende Entschuldigung.
"Deshalb war er bereit, in der Show aufzutreten", bohrte Don weiter.
"Ja. Er wollte sein Buch vorstellen und das öffentliche Interesse auf Johnston
lenken."
"Sie sollten lieber einen Anwalt anrufen, Bently", schlug Don verächtlich vor. "Sie brauchen einen guten, zumal die Polizei hier jeden Augenblick auftauchen kann. Ich
habe einen vollständigen Bericht abgegeben." Er griff über den Tisch hinweg nach Kaylies Hand. "Laß uns von hier verschwinden."
Ohne nachzudenken, nahm sie ihre Handtasche und stand auf. Aber mit einemmal
kam ihr die Situation völlig unwirklich vor. Alan, der Mann, mit dem sie seit Jahren
zusammenarbeitete, sollte sie hintergangen und ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben,
nur um seine Karriere zu fördern? Wie hatte sie so blind sein können?
"Kaylie", setzte Alan an. Seine Stimme war unsicher. "Es ... es tut mir leid."
"Mir auch", brachte sie mühsam heraus und ließ sich von Don hinausführen. Unten in der Halle standen bereits Polizeibeamte und zahlreiche Fotografen und Reporter.
Sofort wurden ihr Mikrofone vor das Gesicht gehalten, und die Kameras verfolgten
Don und sie, während sie sich einen Weg nach draußen bahnten.
Don drängte die Leute von der Presse zur Seite. Er kam sich wieder wie der
Leibwächter vor, der den Star an seiner Seite beschützen muß.
"Ich bin gespannt, wie sie den kleinen Mistkerl empfangen, wenn er das Gebäude
verläßt", sagte Don, als sie sich ins Auto setzten.
"Mit dem sogenannten Mistkerl arbeite ich seit Jahren zusammen."
"Du hast mein aufrichtiges Mitgefühl. Das sage ich dir als Ehemann, Leibwächter, Geliebter und Vater deiner ungeborenen Kinder."
Er berührte ihre Hand, und Tränen traten ihr in die Augen. Ja, er hat recht, dachte
sie. Er bedeutet mir alles. "Ich möchte am liebsten meine Hände um deinen Hals
legen und dich würgen", sagte sie schwach.
"Vielleicht läßt du deiner Phantasie ein bißchen mehr freien Lauf. Meine sämtlichen Körperteile stehen dir zur Verfügung." Verführerisch lächelte er ihr zu.
"Du weißt, was ich meine", entgegnete sie, konnte aber ein Schmunzeln nicht unterdrücken. "Du hast versprochen, mich mein eigenes Leben führen zu lassen."
"Aber ungeklärte Dinge wie diese Anrufe von Ted ertrage ich einfach nicht." Er bog in die Tiefgarage des Apartmentblocks ein. "Dann gab es da noch diesen Anruf bei der Polizei, die Gerüchte in den Zeitschriften und die Rolle von Dr. Henshaw.
Das alles mußte ich einfach klären."
***
Kaylie und Don fuhren im Fahrstuhl hinauf ins Apartment, wo Franklin sie begrüßte.
Während Don den Hund ausführte, durchstöberte Kaylie die Speisekammer und
fand eine Flasche Champagner.
Eigentlich sollte ich wütend auf ihn sein, überlegte sie. Statt dessen beruhigte es sie, daß jetzt alles aufgeklärt war. Was ihre Arbeit betraf, hatte er sich nicht
eingemischt, und sogar, als sie erwähnte, daß sie vielleicht wieder in einem Film
mitspielen werde, hatte er nichts erwidert. Er bemühte sich wirklich, sich zu
bessern.
Kaylie öffnete die Flasche und füllte zwei Sektflöten. Dann goß sie auch etwas in den Hundenapf. Als Don mit Franklin zurückkam, stellte sie dem Hund den Napf hin und
reichte Don das Sektglas.
"Gibt es einen Anlaß?" erkundigte Don sich.
"Laß uns feiern."
"Was denn?"
"Meine neue Unabhängigkeit." Noch während Kaylie sprach, fing Franklin an, den Napf leerzusaufen.
"Das klingt gefährlich", stellte Don fest und legte ihr einen Arm um die Taille. Kaylie lachte auf, und sie stießen miteinander an.
"Du mußt wissen", fuhr sie fort, "ich bin so unabhängig geworden, daß es mir überhaupt nichts mehr ausmacht, wenn mein Ehemann sich in meine
Angelegenheiten einmischt."
"Ich mische mich niemals ein", widersprach Don. Lachend schlang Kaylie die Arme um seinen Nacken. "Lügner", sagte sie leise. "Aber ich liebe dich trotzdem. Oder gerade deswegen."
"Ich habe dich immer geliebt", antwortete er sanft und küßte sie. "Und ich werde es immer tun."
-ENDE-
ANNE STUART
VERLIEBT, VERHEXT, VERHEIRATET
Entzückende Hexe, ich bin in deinem Bann. Gegen den geheimnisvollen Zauber der
hinreißenden Sybil kann sich
Weitere Kostenlose Bücher