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Tiffany Duo 48

Tiffany Duo 48

Titel: Tiffany Duo 48 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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geduldig wirkenden Nicholas zu.
    "Kommen Sie, wir gehen in die Küche." Ohne nachzudenken, nahm sie seine Hand, um ihn aus dem überfüllten Raum mit dem lauten Stimmgewirr zu lotsen. Sofort
    merkte sie, daß sie einen Fehler beging, sie war es nicht mehr gewöhnt, einen Mann
    zu berühren, und seine Hand fühlte sich kühl und kräftig an. Um nichts in der Welt
    jedoch hätte sie jetzt einen Rückzieher gemacht. Sie zog ihn mit in die
    hochmoderne,
    blitzsaubere Küche, schloß die Tür hinter sich und lehnte sich mit einem
    erleichterten Seufzen an die verchromte Anrichte.
    "Das sind alles ganz bezaubernde Menschen", erklärte sie und steckte eine Strähne zurück, die sich aus ihrer Frisur gelöst hatte. "Aber wenn sie in Massen auftreten, sind sie, nun ja, etwas überwältigend."
    "Warum verstecken wir uns in der Küche?" fragte Nicholas. "Haben Sie plötzlich Geschmack an meiner Gesellschaft gefunden?"
    Er sah noch immer etwas mitgenommen aus von der Kälte, und Sybil versuchte gar
    nicht mehr, ihr schlechtes Gewissen zu unterdrücken. "Ich dachte, Sie würden sich vielleicht gern erst ein wenig aufwärmen, ehe Sie sich den 'Nach Erleuchtung
    Suchenden von Danbury' stellen."
    "Liebe Güte!" Nicholas stöhnte. "Wer hat sich denn diesen bombastischen Namen ausgedacht?"
    "Ich. Und außerdem ist da noch jemand, den Sie unbedingt kennenlernen müssen.
    Sie müßte eigentlich bald hier aufkreuzen, sie landet immer irgendwann in der
    Küche." Sie lächelte und war äußerst zufrieden mit sich. "Ich glaube, Sie passen ganz ausgezeichnet zueinander."
    Das erstaunte ihn so, daß er kurzfristig seine schlechte Laune vergaß. "Wollen Sie mich etwa verkuppeln?"
    "Warum nicht? Ich fände das sehr amüsant."
    "Und Sie meinen, meine Traumfrau sei eine, die immer irgendwann in der Küche
    landet? Wahrscheinlich wiegt sie zwei Zentner!"
    Sybil lächelte noch immer. "Sie sind doch ein großer, starker Mann, Nicholas. Sie werden schon damit fertig!"
    Doch nun war sie offenbar zu weit gegangen. "Hören Sie, ich brauche keine
    Kuppeleien, ich brauche 'Die nach Erleuchtung Suchenden von Danbury' nicht, und
    Ihre tröstliche Anteilnahme ebenfalls nicht! Was ich brauche, ist... "
    In dem Moment ging die Tür auf, und Dulcy trat ein. "Hallo, Sybil!" rief sie mit aufrichtiger Wärme. "Ich wunderte mich schon, wo du dich versteckt hältst! Ich
    habe bereits von deinem Beitrag zu unserer kleinen Versammlung gehört. Ist das
    etwa der sogenannte Spielverderber?" Sie wies auf den plötzlich sehr still
    dastehenden Nicholas.
    Sybil nickte. "Nicholas Fitzsimmons - Dulcy Badenham. Sorg dafür, daß er sich etwas heimelig fühlt, Dulcy." Und ehe sie noch jemand aufhalten konnte, war sie zur Tür hinaus.
    Nicholas sah ihr mit gemischten Gefühlen nach. Nein, keine gemischten Gefühle,
    sondern nur ein einziges, nämlich Bedauern. E- wandte sich wieder der Schönheit
    zu, die eben die Küche betreten hatte, und gestattete sich einen ausgiebigen,
    prüfenden Blick, den Dulcy mit einem feinen Lächeln quittierte.
    Sie war schon wirklich ein Anblick, das mußte man Sybil lassen. Dulcy war sehr groß
    und gertenschlank, mit trotzdem sehr weiblichen Rundungen. Ihr dichtes
    weißblondes Haar reichte ihr glänzend und ohne Locken bis fast zu den Hüften. Sie
    hatte große Augen von geradezu unwahrscheinlichem Blau, einen fast
    durchscheinenden zarten Teint und einen sinnlichen Mund, der an eine
    Rosenknospe erinnerte. Alles in allem eine makellose Schönheit, aus deren Blick
    sogar große Intelligenz und viel Humor sprach. Und sie beeindruckte ihn ganz und
    gar nicht.
    Sybil hatte ihre Freundin so vorgestellt, als überreiche sie ihm ein ganz besonderes
    Geschenk. Der Ausdruck ihres leicht gebräunten, offenen Gesichts war dabei
    ausgesprochen verschmitzt und zufrieden gewesen, so als sei sie vom Erfolg ihres
    Kuppelversuchs bereits vollkommen überzeugt. Aber alles, was Nicholas sich im
    Moment wünschte, war, ihr nachzueilen und sich noch etwas mit ihr
    weiterzustreiten.
    "Nun, haben Sie sich sattgegessen?" Dulcys Stimme paßte zu ihrem perfekten
    Äußeren, sie war tief und wohlklingend.
    Nicholas zwang sich, nicht mehr an Sybils zweifelhaften Charme zu denken und sich
    statt dessen Dulcy zuzuwenden.
    "Sehr nett", meinte er abwesend. "Wo ist Sybil hingegangen?"
    "Wahrscheinlich, um etwas zu essen zu holen. Willkommen in Danbury, Nicholas
    Fitzsimmons. Werden Sie sich in Ihrem nächsten Buch wieder über uns lustig
    machen?" Das klang nicht spöttisch,

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