Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)
Nacht bleibe ich hier.”
“Wirklich? Aber das ist doch nicht nö…”
““Serena! Ich möchte darüber nicht mehr diskutieren. Ob es dir gefällt oder nicht, ich bleibe.” Dann ging er zum Telefon und rief das Präsidium an, um für Serena um Polizeischutz zu bitten.
Sie beobachtete ihn dabei und wünschte, er wäre vor elf Jahren auch so verlässlich gewesen.
Glücklicherweise konnte die Alarmanlage schon am Nachmittag eingebaut werden. Sieben Experten arbeiteten stundenlang, bis um halb sieben alles installiert war. Cameron kehrte gerade mit zwei Pizzas und einer Flasche Wein zurück.
“Hast du die Codes?”, fragte er Serena.
Sie nickte. “Ja, und sie haben mir auch ganz genau erklärt, wie alles funktioniert.”
Nun, da er wusste, dass Serena in Sicherheit war, ging es Cameron schon viel besser. Trotzdem würde er nicht eher ruhen, bis Eddas Mörder gefangen genommen war.
“Was ist das?”, fragte Serena neugierig und wies auf die Plastiktüte in seiner Hand.
“Also dann bis später, Ms. McKee”, sagte der Vorarbeiter in diesem Moment zu ihr. “Falls es irgendwelche Probleme gibt, können Sie uns jederzeit anrufen.”
“Und was ist mit der Rechnung?”, fragte sie verblüfft.
“Ist schon beglichen”, erwiderte der Mann.
“Wieso? Von wem?”
Er zeigte mit dem Daumen auf Cameron, der ihn wütend ansah.
“Ich weiß sowieso nie, was ich mit meinem Geld machen soll”, erwiderte er wegwerfend. “Und das hier”, er hob die Tüte hoch, “ist etwas zu essen für uns.”
“Oh, das ist eine gute Idee.”
Serena holte zwei Gläser und Teller aus der Küche. Dann stellte sie alles auf dem kleinen Tisch vor dem Kamin ab. Plötzlich musste sie wieder an ihre Mutter denken. Sie hatte zwar viel glamourösere Dinnerpartys gegeben, aber besonders fröhlich war es dabei nie zugegangen.
Mit Cameron vor einem gedeckten Tisch zu sitzen, war hingegen ein ausgesprochenes Vergnügen. Mit glänzenden Augen sah Serena in das flackernde Kaminfeuer.
Nachdem Cameron den Wein eingeschenkt hatte, kämpfte er kurz mit sich. Doch dies war eine Gelegenheit, die sich vielleicht nie wieder ergeben würde.
“Serena? Darf ich dich etwas fragen?”
“Natürlich.”
“Warum hast du damals nie meine Briefe beantwortet?”
Sie setzte das Glas, das sie schon zum Munde geführt hatte, wieder ab. “Welche Briefe?”
Cameron stürzte sein Glas in einem Zug herunter.
“Die Briefe, die ich dir geschrieben habe.”
Serena hätte um ein Haar ihr Glas umgeworfen. Cameron konnte es noch im letzten Moment fangen.
“Du hast mir geschrieben?” Sie sah ihn ungläubig an.
Cameron nickte. “Ja, jeden Tag.” Er wusste noch genau, wie es damals für ihn gewesen war. Jeden Tag hatte er einen Brief abgeschickt, weil er Serena so schrecklich vermisst hatte. “Dein Anwalt wollte mir zwar deine Adresse nicht geben, aber er hat versprochen, die Briefe an dich weiterzuleiten.”
Serena konnte es immer noch nicht glauben. “Du hast mir jeden Tag einen Brief geschickt?”
“Natürlich. Warum erstaunt dich das so?”
“Weil ich diese Briefe nie bekommen habe, Cameron. Ich habe keine Briefe und auch keine Antwort auf die Briefe bekommen, die ich dir geschrieben habe.”
“Aber ich habe nie etwas von dir gehört!” Jeden Tag war er voller Hoffnung zum Briefkasten gegangen, und jedes Mal war er enttäuscht wieder zurückgekehrt.
“Und ob ich dir geschrieben habe”, entgegnete Serena mit flammenden Augen. “Am Anfang waren es mehrere Seiten, aber im Grunde ging es immer nur um eins: Dass ich dich schrecklich vermisse! Dann wurden die Briefe kürzer, und es kam immer noch keine Antwort. Schließlich habe ich mit dem Schreiben aufgehört und habe mir gesagt, dass das alles keinen Sinn hat und du dich wahrscheinlich wie alle anderen von mir abgewandt hast.”
Er starrte sie an. Wie konnte sie das nur glauben? Sie wusste doch, was er für sie empfand. Er gehörte nicht zu den Menschen, die leicht aufgaben. Und als er vernahm, dass sie die Stadt verlassen hatte, war er vor lauter Sorge fast verrückt geworden.
“Niemand wusste, wo du warst. Dein Anwalt hat sich strikt geweigert, irgendjemandem zu sagen, wohin deine Tante dich gebracht hat. Er hat sich sogar um das verdammte Haus gekümmert.”
Serena war das nicht neu. Ihre Tante hatte ihr alles erzählt. “Aber was ist mit deinen Briefen passiert?”
“Wahrscheinlich hat der Anwalt sie einfach nicht weitergeleitet”, erwiderte Cameron bitter.
“Oder Tante Helen
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