Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)
angekommen, kniete sie sich nieder, legte Holz nach und stellte den Krug hinein. Sie öffnete einen Beutel, den sie um die Hüfte hängen hatte, und streute getrocknete Blätter in das Wasser, als wäre sie allein.
Gray vernahm nur das Knacken des Feuers und das Rauschen in den Kiefern. Sein Mund fühlte sich trocken an. Die Frau hätte Audreys Schwester sein können. Dieselbe feine, fast durchscheinende Haut. Ausdrucksvolle dunkle Augen. Nur ihr Haar war schwarz.
“Wer sind Sie?”, wiederholte er etwas lauter.
Sie nahm einen Stock und lockerte damit die Glut auf.
“Wo kommen Sie her?” Wie war es möglich, dass er sie sah, aber sie ihn nicht?
Audrey regte sich unter seinem Arm. Beruhigend drückte Gray ihre Schulter, bevor er sich aufsetzte.
“Woher kommen Sie?”, fragte er wieder. “Wer sind Sie?” Er trat auf sie zu. “Was machen Sie hier? Geht es Ihnen gut?” Mit einer Hand winkte er vor ihrem Gesicht.
Als sich die Frau erhob, stolperte sie leicht, und Gray streckte eine Hand aus, um sie zu stützen.
Er griff ins Leere.
Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Die Indianerin ging durch ihn hindurch, als wäre Gray nicht vorhanden, genau wie an dem Tag, als er sie mit den Reitern gesehen hatte. Und plötzlich war sie wieder verschwunden. Selbst der Krug, der kurz zuvor im Feuer gestanden hatte, war weg.
Gray kehrte zu Audrey zurück. “Ich habe sie gesehen”, flüsterte sie. Sie zitterte stark und schlang die Arme um sich. “Oh Gott. Das muss ein Traum sein.”
“Dann träumen wir das Gleiche”, gab er heiser zurück.
“Ich habe gesehen, wie du …” Sie schauderte und konnte nicht weitersprechen. Gray legte einen Arm um sie und zog sie an sich. “Ich träume nicht”, sagte sie mehr zu sich selbst als zu Gray. “Aber ich glaube auch nicht an Geister.” Ihre Stimme bebte.
Bislang war ihr Leben ganz normal verlaufen, Gespenster kamen darin nicht vor. Doch seit sie nach
Puma’s Lair
gekommen war, war ihre Welt auf den Kopf gestellt, und das hier war das neueste in einer Serie unerklärlicher Ereignisse. Gray war ihre einzige Stütze in dieser fremden Welt.
“Wo ist sie hingegangen?”, fragte sie zitternd.
“Ich habe keine Ahnung.”
“Halt mich ganz fest.” Sie klammerte sich an Gray.
Er zog sie noch enger an sich, und Audrey packte ihn fester, als erwartete sie, dass er auch verschwand. Tränen stiegen ihr in die Augen. “Oh Gray …”
“Alles ist gut. Ich bin da.”
Heftige Gefühle brachen aus den Tiefen ihrer Seele hervor, und sie hob ihm ihr Gesicht entgegen. Seine Wange fühlte sich rau an, als sie ihn küsste. Überrascht hielt er unter ihrer Liebkosung still.
Heißes Begehren leitete sie. Aufreizend strich sie mit den Lippen über Grays und genoss die Empfindung. Dann berührte sie seinen Mund kurz mit der Zungenspitze und zog sich zurück. Einmal, zweimal wiederholte sie das und sehnte sich so sehr, wild und leidenschaftlich von ihm geküsst zu werden.
Grays Erregung wuchs, während er erforschte, was sie ihm anbot. Jemand stöhnte, sie wusste nicht, ob er oder sie selbst, aber es war egal. Sie wollte mehr.
Die Hände ließ sie durch sein Haar gleiten, und Gray erschauerte. Ihr Kuss wurde noch kühner, als sich von ihrer Mitte ein schmerzhaftes Verlangen ausbreitete. Grays Reaktion ermunterte Audrey, und sie hatte das Gefühl, als wäre sie nach einer langen, ermüdenden Reise endlich heimgekehrt.
Er schob ein Bein zwischen ihre, und sie schlang eines um ihn und drehte sich auf die Seite. Der Druck seines Knies gegen ihr Becken ließ sie rascher atmen, aber es war nicht genug. Heißes Verlangen loderte in ihr auf, und als sie sich gegen ihn drängte, wollte sie viel mehr.
Gray fuhr mit der Hand die Linie ihres Schlüsselbeins entlang und hinterließ eine brennende Spur. Während Audrey seinen Nacken liebkoste, küsste sie ihn leidenschaftlich.
Aufreizend ließ sie die Finger über seine breite Brust, dann über den Rücken gleiten. Warme Haut, nicht Stoff, war, was sie brauchte. Sie fand einen Weg zu der warmen, glatten Haut seines Rückens. Ihn so zu berühren war erregend, frustrierend und befriedigend zugleich. Er fühlte sich wundervoll an, doch sie sehnte sich nach mehr.
Jetzt rollte er sie auf den Rücken und hielt ihre Hände über dem Kopf fest. Schwer atmend blickte er auf sie herab. Sie hob den Kopf, um seinen Hals zu küssen, weil sie seine Lippen nicht erreichen konnte.
Er erschauerte vor Lust. “Sag mir, was du willst,
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