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Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Titel: Tiffany Duo Band 0119 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella , Sharon Mignerey , Kathleen Creighton
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bewegte. Es überraschte ihn nicht sonderlich, dass sein Kuss begann, ein Eigenleben zu entfalten. Genauso wenig überraschte es ihn, dass er kein Handtuch mehr umhatte, als er den Kuss schließlich beendete.
    Das Einzige, was ihn wirklich überraschte, war die Angst, die er in Charlys Augen zu entdecken glaubte, nachdem er sich von ihr gelöst hatte. Es war das erste Mal, seit er sie kannte.
    Sein Herz geriet ins Stolpern. “Du musst dich aber zu nichts verpflichtet fühlen, wenn ich bleibe.” Seine Stimme, selbst seine Atmung, erschien ihm holprig und fremd.
    Es folgte eine Pause … eine lange Pause. Und dann holte sie ihre zur Faust geballte Hand aus den Falten des Bettüberwurfs hervor und hielt sie ihm hin, während sich ihre Finger wie Blütenblätter langsam entfalteten und den Blick auf einen in Plastik eingeschweißten Gegenstand freigaben.
    “Ich habe es in deiner Tasche gefunden”, sagte sie heiser. “Als ich nach dem Zimmerschlüssel suchte.”
    Wieder trat dieser warme Glanz in ihre Augen. Troy lachte auf und beugte sich zu ihr, um sie zu küssen. In diesem Augenblick fiel es ihm leicht, sich einzureden, dass er sich die Angst in ihren Augen nur eingebildet hatte.

6. KAPITEL
    4./5. Juli 1977
    Liebes Tagebuch
,
    es ist fast Morgen. So viel ist passiert, aber ich möchte nichts darüber schreiben. Ich kann es im Moment einfach nicht. Vielleicht morgen. Im Augenblick kann ich keinen einzigen klaren Gedanken fassen.
    Gedanke des Tages: Meiner Ansicht nach wird der Verstand total überschätzt.
    Als Troy am nächsten Morgen aufwachte, war ihm rätselhaft, wie er sich so prächtig fühlen konnte, obwohl er sich derart danebenbenommen hatte.
    Da lag er nun hier in einem schmuddeligen Motelzimmer in Alabama, hörte nebenan die Dusche rauschen und eine Frau mit Gegenständen um sich werfen; eine Frau, die er kaum kannte, und doch war er ihretwegen gestern den ganzen Weg von Georgia heraufgefahren, um sie aus dem Gefängnis zu holen, was damit geendet hatte, dass er wahrscheinlich die beste – nein,
mit Sicherheit
die beste – Nacht seines Lebens in Gesellschaft eben jener Frau verbracht hatte. Wenn das kein ehrenrühriges Verhalten war, wusste er nicht, was sonst.
    Er hatte sich eben entschlossen, mit Bubba kurz vor die Tür zu gehen, als das Wasser in der Dusche abgestellt wurde. Wenig später ging die Badezimmertür auf, und Charly stand auf der Schwelle. Sie hatte sich ein Handtuch um die Hüften geschlungen, während sie sich ein zweites vor die Brust hielt, mit dessen Enden sie das Wasser auffing, das ihr aus den Haaren tropfte. Auch über die Schultern, die Arme und die Vorderseite ihrer Schenkel rannen ihr Wassertropfen. Er hatte es letzte Nacht nicht wirklich gesehen, aber jetzt fiel ihm auf, wie lang und muskulös ihre Beine waren, als ob sie viel laufen oder regelmäßig Sport treiben würde. Der Anblick war schlicht atemberaubend.
    “Na wunderbar”, schnappte sie, “du bist ja auf. Ich hatte schon angefangen, mir wegen dem Hund Gedanken zu machen. Ich hatte vor, mit ihm rauszugehen, aber ich dachte mir, eine nackte Frau mit einem Bären an der Leine könnte dieses Nest wahrscheinlich nicht verkraften.” In ihrer rauen Stimme schwang beißende Ironie mit.
    Er ging grinsend auf sie zu, wobei er sich ausmalte, wie toll es wäre, sie jetzt zu küssen, wo sie nach Seife duftete und noch ganz nass war vom Duschen. Doch der Blick, mit dem sie ihn bedachte, ließ ihn von dieser Idee schnell wieder Abstand nehmen. Er konnte alles Mögliche in ihren Augen lesen, aber letztendlich lief es nur auf eins hinaus: Die Charly Phelps, die heute Morgen neben ihm aufgewacht war, hatte beschlossen, den lüsternen Fremden, der sich letzte Nacht an ihrem Körper delektiert hatte, so schnell wie möglich zu vergessen. Was ihn nicht wirklich überraschte. Wenn er mehr darüber nachgedacht hätte, wäre er höchstwahrscheinlich von allein darauf gekommen.
    Sie deutete mit dem Kopf auf seine Tasche, die neben der Frisierkommode stand. “Ich nehme nicht an, dass du irgendetwas zum Anziehen dabeihast, was du mir leihen könntest?”
    Er zog den Reißverschluss der Tasche auf und hielt sie ihr hin. “Bedien dich. Wie wär’s mit Boxershorts und einem T-Shirt?”
    “Es wäre immerhin ein Anfang.” Sie spähte wachsam in die Tasche, als ob sie erwartete, irgendeine unerfreuliche Überraschung darin zu entdecken, dann griff sie danach und zog sich damit ins Bad zurück.
    Troy starrte auf die Stelle, wo sie eben noch

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