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Tiffany Duo Band 0124

Tiffany Duo Band 0124

Titel: Tiffany Duo Band 0124 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Wind Barbara Ankrum Diane Pershing
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noch immer kein Wort heraus, aber er musste wohl eine zustimmende Bewegung gemacht haben, weil sich jetzt ein warmer starker Arm um ihn legte und ihn ganz sacht ein bisschen hochhob. Eine Pille landete in seinem Mund. Sie fühlte sich glatt an auf seiner Zunge. Die Frau hielt ihm ein Glas an die Lippen, und er trank. Dann noch eine Pille. Mehr Wasser.
    Wasser. Er schloss die Augen und stellte es sich als kühles flüssiges Silber vor, das sich über das orange auflodernde Feuer in seinem Hals ergoss. Dann war das Glas fort. Im Wegdriften kam ihm Josefina wieder in den Sinn. Er musste gesund werden. Um sie zu finden.
    Molly wagte es nicht, ihn allein zu lassen. Die Abreibungen mit kaltem Wasser und Alkohol hatten das Fieber ein bisschen heruntergebracht, und es konnte nicht mehr lange dauern, bis die Antibiotika ihre Wirkung taten. Im Augenblick fantasierte er noch und wälzte sich unruhig im Bett herum, manchmal streckte er die Hände aus, als wolle er nach etwas greifen, das außerhalb seiner Reichweite lag, und warf dabei panisch den Kopf von einer Seite auf die andere.
    Ihr wurde ganz flau im Magen, als sie feststellte, dass die Wunde rot und entzündet und seine Haut trotz der kühlenden Abreibungen heiß und trocken war. Sie würde wach bleiben müssen, bis sein Fieber gesunken war. In ein paar Stunden würde sie ihn wieder wecken, ihm noch mehr Antibiotika und Wasser geben und beten, dass er alles hinunterbekam.
    Er stöhnte und warf sich die Decke ab. Geduldig zog Molly sie wieder hoch und ging dann in die Küche, um Teewasser aufzusetzen. Sie machte sich einen großen Becher gesüßten schwarzen Tee mit Milch, dann suchte sie sich das Buch, das sie gerade las, und setzte sich neben sein Bett.
    Und während sie so in der Stille der Nacht in dem bequemen “Mamastuhl” saß, den sie irgendwann in der Hoffnung gekauft hatte, ein Baby zu haben, das dann nie gekommen war, stieg Zuversicht in ihr auf. Sie würde ihn wieder hinbekommen, er würde nicht sterben. Das würde sie nicht zulassen. Auch wenn das Fieber ihn noch immer fest im Griff hatte. Doch jetzt, nachdem das Schlimmste hinter ihm lag, spürte sie neben der Zuversicht noch etwas anderes … Erwartung.
    Erwartung worauf?
    Spielte es eine Rolle? Nein. Sie gönnte sich das Vergnügen, sein tiefschwarzes Haar zu bewundern, und stellte zu ihrer Verblüffung fest, dass es sie in den Fingerspitzen juckte, darin herumzuwühlen. Sie ließ mit Genuss ihren Blick über ein kupferfarbenes, dunkel behaartes Wadenbein wandern, das unter der Decke hervorlugte, und ergötzte sich an der Kraft, die es ausstrahlte. Sie genoss den Anblick seines schön geformten Fußes.
    Aber immer und immer wieder kehrte ihr Blick zu dem schmalen Gesicht mit den ausgeprägten Wangenknochen, der markanten Nase und dem energischen Kinn zurück.
    Sie nahm einen Schluck von ihrem Tee und schloss die Augen, wobei sie sich vage der Hitze bewusst wurde, die zwischen ihren Beinen zirkulierte.
Stopp
!
    Aber warum? Wie lange war es her, seit sie dieses aufregende Prickeln beim Anblick eines Mannes verspürt hatte? Eine Ewigkeit. Und länger. In ihrem Leben gab es seit vier Jahren keinen Mann mehr, und davor hatte ihr Mann sechs Jahre lang ihre Fantasie mit Beschlag belegt — und befriedigt.
    Das war alles, was sie sich heute Nacht gönnte: das schlichte Vergnügen, diese Stellen, von denen sie geglaubt hatte, dass sie mit ihrem Mann gestorben seien, wieder einmal zu spüren.
    Eine Fantasie, nicht mehr.
    Sie gab sich keinen Illusionen hin. Er war ein illegaler Einwanderer … was bedeutete, dass er wahrscheinlich arm und noch wahrscheinlicher ungebildet war. Er würde nichts von den Dingen wissen, die sie liebte — ihre Bücher und Poesie und Musik und Kunst. Sie hatte unzweifelhaft Intelligenz in seinen Augen entdeckt, aber die verwechselte sie nicht mit Bildung.
    Doch die Fantasie, nun … die Fantasie war etwas ganz anderes. Außer reiner Körperlichkeit spielte nichts darin eine Rolle. Jetzt, wo sie allein und unbeobachtet war, konnte sie sich eingestehen, dass es bestimmt sehr, sehr angenehm wäre, nackt ausgestreckt neben diesem schlanken, männlichen Körper zu liegen, ihn zu berühren und seine Hände und seinen Mund auf sich zu spüren. Oh, ja es würde ihr sehr gefallen.
    Aber sie würden nie etwas gemeinsam haben. In ein paar Tagen würde es ihm wieder gut genug gehen, dass er laufen konnte, dann würde er seine Josefina nehmen und weiterziehen, zur nächsten Ernte, zur nächsten

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