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Tiffany Duo Band 0124

Tiffany Duo Band 0124

Titel: Tiffany Duo Band 0124 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Wind Barbara Ankrum Diane Pershing
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und würde einen reichen Mann finden, der sie heiratet und für sie sorgt.”
    Alejandro machte eine kurze Pause und fuhr dann fort: “Sie dürfen raten, was mit ihr passiert ist.” Der schöne Mund presste sich zusammen. “Sie arbeitete für drei Dollar die Stunde als Zimmermädchen in einem großen Hotel in Texas. Das war okay, verstehen Sie? Sie war fürs Erste glücklich. Manchmal schickte sie uns Geld.”
    Molly lächelte. “Und wo ist sie jetzt?”
    “Sie heiratete. Nicht reich, aber immerhin hatte sie einen Geschirrspüler.” Ein wehmütiges Lächeln. “Und sie hatte Josefina. Sie war amerikanische Staatsbürgerin. Aber es stellte sich heraus, dass ihr Mann nicht gut für sie war. Als sie ihn verließ, war Josefina erst zwei. Es war hart für sie, doch sie wollte in Amerika bleiben, damit Josefina es später einmal besser hat als sie.”
    Er holte tief Atem und wischte seine Finger an der Serviette ab. “Vor zwei Jahren wurde meine Schwester bei einem Autounfall getötet. Josefina war bei einem Babysitter.”
    Wieder verschleierten sich seine Augen vor Sorge. “Meine Schwester hatte mich schon lange Zeit vorher gefragt, ob ich nach Amerika kommen und für ihre Tochter sorgen würde, falls ihr etwas zustoßen sollte.” Er hob eine Schulter. “So kam ich dann also. In einem Kleinbus, mitten in der Nacht. Und hier bin ich noch immer.”
    Molly trank einen Schluck von ihrem Kaffee, ließ seine Geschichte erst einmal sacken. Sie spürte Bewunderung für diesen Mann in sich aufsteigen, der sich an ein einmal gegebenes Versprechen hielt, obwohl es mit so vielen persönlichen Schwierigkeiten verbunden war. “Warum beantragen Sie nicht die amerikanische Staatsbürgerschaft?”
    Sein Lächeln war bitter und wissend. Er machte sich nicht die Mühe einer Erwiderung, sondern schüttelte nur den Kopf.
    Molly wusste ein bisschen über die Probleme Bescheid, die mexikanische Staatsbürger hatten, wenn sie die amerikanische Staatsbürgerschaft erlangen wollten. Es war oft Thema in den Nachrichten. “Ich nehme an, dass Sie nicht gerade ein wissenschaftlicher Nobelpreisträger sind, hm?”, scherzte sie.
    Er belohnte sie mit einem Lächeln. Und diesmal war es nicht nur ein schnelles Verziehen der Lippen. Ein Halbmond aus weißen Zähnen blitzte auf. “Nein.” Er hielt die Hände mit den Handflächen nach außen hoch. “Nur ein Pferdezüchter und Farmer. Davon gibt es hier schon genug.”
    “Das tut mir leid”, sagte Molly impulsiv.
    Er zuckte nur schweigend die Schultern und schüttelte den Kopf.
    Molly sah plötzlich, dass er immer noch schwitzte und sich mit der Linken die Seite hielt. “Ich denke, es ist das Beste, wenn Sie Ihre Medikamente nehmen und dann wieder ins Bett gehen.”
    “Sehr viel lieber wäre es mir, wenn ich ein Bad nehmen könnte,
Señora
.” Er neigte bescheiden den Kopf und begegnete ihrem Blick. “Aber ich glaube nicht, dass ich das allein schaffe.”
    “Ich helfe Ihnen”, sagte sie ganz selbstverständlich. “Entschuldigen Sie, dass ich nicht von allein daran gedacht habe.” Sie stand auf und streckte ihm eine Hand hin. “Anschließend werden Sie sich bestimmt besser fühlen.”
    Seine “heilige Molly” lieh ihm wieder ihre starke Schulter und half ihm über den Flur. Es ging viel leichter so, zumindest was seine Schmerzen anbelangte. In anderer Hinsicht war es nicht leichter. Er schaute auf ihr schimmerndes Haar und die Schwellung ihrer Brüste. Er versuchte woanders hinzusehen, aber es klappte nur sehr vorübergehend, dann wurde sein Blick wieder magisch angezogen. Nichts auf der Welt hätte ihn in seinem gegenwärtigen Zustand wirklich erregen können, doch wenn es anders gewesen wäre, hätte diese glatte weiße Haut, die der Ausschnitt ihres T-Shirts preisgab, mit Sicherheit eine ganze Menge dazu beigetragen.
    Sie duftete nach Wind und Salbei und Seife. Ihr Atem strömte einen schwachen Zimtgeruch aus. Ihr Zopf fiel über seinen Arm, seidig und schwer, und er fragte sich, wie ihr Haar wohl offen aussehen mochte.
    Sie führte ihn in ein Bad, in dem er noch nicht gewesen war. Es war groß, fast so groß wie sein Schlafzimmer auf der Farm in Mexiko, und ganz anders als alle Bäder, die er bisher gesehen hatte. Die Wände waren mit hellem Kiefernholz verschalt. In einer Ecke stand eine riesige altmodische Badewanne mit Löwenklauenfüßen. Es gab Wandschränke, ebenfalls aus Kiefernholz, und überall standen Grünpflanzen. “Sehr hübsch”, sagte er.
    “Der ganze Stolz

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