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Tiffany Duo Band 0124

Tiffany Duo Band 0124

Titel: Tiffany Duo Band 0124 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Wind Barbara Ankrum Diane Pershing
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wieder barfuß und wieder ohne Geld. Aber sie hatte keine Zeit, sich mit ihrer Lage auseinanderzusetzen. Sie musste weg.
    Sie raste die sechs Stockwerke ins Erdgeschoss, und dort entschied sie sich blitzschnell, die Hintertür und nicht die Haustür zu nehmen. Sie wusste, dass Nick ihr dicht auf den Fersen war, und sie rechnete sich eine bessere Chance aus, wenn sie über den Parkplatz lief.
    Carly riss die Hintertür auf und wollte gerade losrennen, als sie am Arm gepackt wurde. Atemlos drehte sie sich um und starrte in die kalten, fast farblosen Augen von Eddie Monk.
    Seine leichenblasse Haut war von den Kratern alter Aknenarben gezeichnet. Seine Himmelfahrtsnase stand in absolutem Widerspruch zu seinem ansonsten miesepetrigen Gesicht mit den heruntergezogenen Mundwinkeln. Noch bevor sie Gelegenheit hatte, aufzuschreien, hatte er eine Pistole aus der Hosentasche gezogen. Carly starrte wie hypnotisiert darauf und fragte sich, ob das die Waffe war, mit der Demeter erschossen wurde.
    Eddie drückte Carly unsanft gegen die Wand und klebte ihr ein Stück Klebeband über den Mund. Dann bedrohte er sie mit der Pistole, packte sie wieder am Arm und zog sie mit sich hinaus in eine Gasse. Er war klein, aber kräftig.
    Carly blickte sich Hilfe suchend um. Wo war Nick? Die Gasse war menschenleer. Sie war Monk ausgeliefert. Er zerrte sie an den Mülltonnen am Ende der Gasse vorbei, und dort stand ein großer, rostfarbener, ziemlich verbeulter Wagen.
    Ohne ein Wort öffnete er den hinteren Schlag und stieß sie unsanft ins Wageninnere. Er fesselte ihr die Arme auf dem Rücken mit Handschellen, schlug die Tür zu, eilte um den Wagen herum und setzte sich hinters Steuer.
    Unter dem Klebeband stieß Carly einen rauen Schrei aus, der ihr in der Kehle stecken blieb. Der Wagen fuhr ruckartig an. Nackte Panik durchflutete Carly.
    Nick hielt sich an der Wohnungstür fest und biss die Zähne vor Schmerzen zusammen. Er hatte Carly sofort nachgesetzt, aber schon nach wenigen Schritten hatte ihm sein verletztes Knie einen Strich durch die Rechnung gemacht. Als der stechende Schmerz dann endlich nachließ und er wieder gehen konnte, war er ins Schlafzimmer gehumpelt, hatte sich seine geladene Pistole samt Halfter geschnappt und war nach unten gefahren.
    Er erreichte die Straße gerade rechtzeitig, um einen rostfarbenen, zwanzig Jahre alten Cadillac mit quietschenden Reifen die Straße in Richtung Osten rasen zu sehen. Er war schon zu weit weg, und Nick konnte das Kennzeichen nicht mehr erkennen. Fabrikat, Alter und Farbe aber stimmten.
    Eddie Monk hatte den richtigen Augenblick abgewartet, um Carly entführen zu können. Nick machte sich große Sorgen um sie. Wenn ihr irgendetwas zustoßen sollte, würde er sich das nie verzeihen. Schnell humpelte er rüber zu seinem Wagen. Aber Eddie Monk hatte vorausgeplant. Alle vier Reifen von Nicks Wagen waren durchstochen.
    Es war Carly gelungen, sich aufzusetzen. Auch wenn diese Position genauso unbequem war mit den auf den Rücken gefesselten Händen wie die vorige, fühlte sie sich doch nicht ganz so verletzlich. Sie musste sich unbedingt merken, in welche Richtung sie fuhren, aber es fiel ihr schwer, sich alle Straßennamen zu merken, denn die Stadt war ihr völlig fremd. Sie merkte jedoch, dass sie die Hügel immer höher hinauffuhren. Eddie fuhr rücksichtslos wie ein Mann, der nichts mehr zu verlieren hatte.
    Carly allerdings hatte alles zu verlieren, und das wusste sie auch. Deshalb zwang sie sich, ihre Furcht soweit wie möglich zu unterdrücken. Eddie hatte sie entführt, aber nicht getötet. Warum, das wusste sie nicht. Sie wusste nur, dass er sie offensichtlich lebend brauchte, zumindest im Augenblick. Und diesen Gedanken nährte sie.
    Als sie auf der Hochebene angekommen waren, vor einem großen dreistöckigen weißen Haus, das direkt am Abhang stand, hielt Monk an.
    “Los”, sagte er und zerrte Carly aus dem Wagen. Seine Stimme war dasselbe heisere Flüstern, das sie schon auf dem Flughafen gehört hatte und in ihren Träumen. Er zog sie mit sich durch eine schmale Öffnung im Zaun, rüber zum Haus, und schloss eine kleine Tür neben einer Holztreppe auf. Er bedeutete ihr, dass sie ins Haus gehen sollte. Es war dunkel, und sie zögerte, aber er gab ihr einen heftigen Stoß, sie stolperte hinein und landete auf dem Betonboden.
    Eddie Monk versetzte ihr einen Tritt. “Steh auf, und hör auf zu jammern”, befahl er.
    Es gelang Carly, auf die Knie zu kommen. Allmählich gewöhnten sich

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