Tiffany Duo Band 0124
Danach erst wollte er Demeter töten. Das letzte Bild, was Pete mit in den Tod nehmen sollte, wäre, wie Eddie und “Amanda” gemeinsam den Höhepunkt erreichten. So sah Monks perfekte Rache aus.
Er hatte sogar Vorbereitungen getroffen für den Fall, dass Carly nicht willig wäre. Stolz erzählte er ihr von seinem Drogencocktail, der auch das unwilligste Opfer zu einer Sexfurie machen würde. “Und alles hätte prima geklappt, wenn Richard sich nicht eingemischt hätte.” Monk starrte Carly anklagend an. “Er sollte verschwinden, bis alles vorbei war. Stattdessen saß er mir im Nacken. ‘Tu ihr nichts! Das ist gegen unsere Abmachung! Du wolltest dich nur an Demeter rächen! Du hast es versprochen!’ Was für ein Waschlappen, dieser Richard.”
“Wie bin ich eigentlich nach L. A. gekommen?”, fragte Carly vorsichtig.
“In Demeters Privatjet. Im Flugzeug haben wir dich dann so zurechtgemacht, ich und dein idiotischer Exmann, dass du wie Amanda aussiehst. Wir haben dir die Haare gebleicht, sie verlängert, dir Make-up aufgelegt, dich in Parfum gehüllt und dir ihr Kleid angezogen. Ich kenn mich da aus, war schließlich mal selbst in dem Geschäft”, brüstete er sich stolz.
Es hätte alles klappen sollen, denn Demeter verließ nie die Jacht. Doch als sie ankamen, war er nicht da. Carly wurden weitere Drogen verabreicht, und sie warteten ungeduldig. Carly war bewusstlos, und Richard wurde allmählich zur Plage.
Als Demeter dann endlich mit seinen beiden Leibwächtern zurückkam, wurde er von Eddie empfangen. “Ich hab ‘ne Überraschung für dich, Pete! Unten in der Kabine.”
“Die beiden Leibwächter waren kein Problem für mich”, erklärte Monk, “die hatten mich noch nie für voll genommen. Und nachdem ich die ins Land der Träume befördert hatte, schlich ich Demeter nach und hab zugesehen. Du hast da auf diesem Sessel gesessen wie eine Königin, und du hast genau wie Amanda ausgesehen.” Monk leckte sich aufgeregt die Lippen, und Carly musste sich zusammennehmen, um ihren Ekel nicht zu zeigen. “Alles lief perfekt”, fuhr Eddie fort und wurde mit einem Schlag wieder giftig. “Nur, dass du allmählich wieder zu dir kamst.”
Pete Demeter hatte “Amanda” gerade entdeckt, als Carly aufwachte und anfing, sich zu beschweren. Eddie war gezwungen, Demeter fast sofort zu töten. Und dann wollte Eddie Carly den Mord in die Schuhe schieben, hatte aber die Rechnung ohne Richard gemacht. So kam es dann, dass Carly entkommen konnte, während Richard und Eddie um die Pistole rangen.
Monk erschoss Richard und setzte Carly nach. Er folgte ihr bis zur Bar, dann bis zu Nicks Wohnung, erwischte sie fast am Flughafen am darauf folgenden Tag, beschattete sie erneut, ließ es später so aussehen, als wäre er nach Boston abgereist, und hoffte danach auf eine Chance, sie vor Nicks Wohnung abzufangen.
“Und jetzt bist du hier. Ende der Fahnenstange.”
Er wollte sie töten. Entsetzen stieg in Carly auf, aber sie zwang sich zur Ruhe. “Aber Eddie, ich dachte, du wolltest noch mit mir zusammen sein, ehe du Pete ins Jenseits befördertest. Das hat zwar nicht geklappt, aber meinst du nicht, dass wir das jetzt nachholen könnten?”
Sie setzte alles auf eine Karte. Sie musste ihn unbedingt ablenken. Sie wollte nicht sterben.
Monk musterte sie abschätzend und grinste dann fies. “Ja. Ich habe diese andere Pille, die ich ausprobieren wollte. Soll Frauen derart auf Touren bringen, dass sie’s gar nicht mehr erwarten können.” Er kramte in der Schublade und fand zwei kleine blaue Kapseln. “Hier, nimm die. Wasser hab ich nicht.”
Als Carly sich weigerte, stieß er ihr zwei Finger in den Mund und versuchte, ihn ihr mit Gewalt zu öffnen. Carly biss zu.
Eddie brüllte auf und versetzte ihr, außer sich vor Wut, eine schallende Ohrfeige.
“Ich hatte mal einen Hund”, zischte er giftig, “der seine Medizin auch nie nehmen wollte. Ich hab ihm also gewaltsam das Maul geöffnet und ihm das Medikament mit den Fingern reingeschoben, ganz nach hinten, sodass er schlucken musste.” Er schob ihr den Pistolenlauf zwischen die Lippen. “Los jetzt! Nimm deine Medizin!”
12. KAPITEL
Der kalte Lauf der Pistole drückte gegen ihre Schneidezähne und tat ihren Lippen weh. Eddie Monks Gesicht zeigte wilde Konzentration und Entschlossenheit. Entsetzt erkannte Carly das Ausmaß seines Wahnsinns. Sie wollte sich verkriechen, wusste nicht, wohin. Und da tönte aus der tiefsten Tiefe ihres Innern eine Stimme.
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