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Tiffany Duo Band 0124

Tiffany Duo Band 0124

Titel: Tiffany Duo Band 0124 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Wind Barbara Ankrum Diane Pershing
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dich sah …”, er kicherte, “wusste er nicht, wie ihm geschah.”
    Carly fühlte sich gefangen, das Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie zwang sich, ruhig zu bleiben. Sie durfte keine Panik zeigen.
    Er riss ihr das Klebeband vom Mund, und sie unterdrückte einen Schmerzensschrei. Als das Brennen etwas nachgelassen hatte, flüsterte sie: “Danke.”
    Er starrte sie verblüfft an. “Gerade eben hast du dich genau wie Amanda angehört.”
    Das ist es, dachte Carly. So konnte sie sich am Leben halten. “Wir sind Schwestern”, sagte sie schnell, bemüht, ihre Stimme ganz ruhig klingen zu lassen. “Wir ähneln uns in vielem. Erzählen Sie mir mehr. Erzählen Sie mir von Amanda.”
    “Wo, zum Teufel, ist er?”, fragte Nick.
    “Sie werden ihn schon kriegen”, antwortete Dom und bog in rasender Geschwindigkeit auf den Santa Monica Freeway ein. “Es ist nur eine Frage der Zeit.”
    Dom wollte Nick geruhigen, doch er selbst war inzwischen fast ebenso besorgt wie sein Freund. Wenn sie nur einen Anhaltspunkt hätten, wo sie nach Monk suchen sollten. Eine Grotte, hatte der Informant gesagt. Aber wo?
    “Bist du sicher, dass es in Monks Wohnung keinerlei Hinweise gab?” Nick hatte große Angst um Carly.
    “Hab ich dir doch schon gesagt. Wir haben uns gewaltsam Zugang verschafft, aber die Bude war leer. Es gab keinerlei Hinweise.”
    “Ich muss mich einfach persönlich überzeugen.”
    Nick schien so verzweifelt, dass Dom sich dem Freund nicht widersetzte, sondern zu Monks Wohnung fuhr, so schnell es bei dem Verkehr möglich war.
    Die beiden kämmten die kleine Wohnung, die alle Anzeichen dafür aufwies, dass der Mieter es eilig gehabt hatte wegzukommen, sorgfältig durch. Schubladen standen offen, die Bettwäsche war abgezogen, und der Kühlschrank stank schon nach saurer Milch. Im Schlafzimmer fanden sie einen großen Plastikmüllsack.
    Obwohl Nick wusste, dass die Kollegen schon alles gründlich durchsucht hatten, fing er an, in den Papierfetzen, alten Socken und alten Zeitungen herumzustöbern. Da stieß er auf etwas Scharfes — ein Metallviereck. Er zog es hervor. Es war ein Bilderrahmen mit dem Foto eines großen Haus im spanischen Stil. In die Ecke war eine Einladung zu einer Party geklemmt, die vor Jahren Mr und Mrs Pete Demeter gegeben hatten.
    Nick betrachtete das Foto sinnend. Das musste die Villa am Silver Lake sein, die durch das Erdbeben zerstört worden war. Plötzlich war er sich ganz sicher, dass die Grotte nur da sein konnte. Natürlich! Das wäre das perfekte Versteck, um eine Geisel festzuhalten.
    “Los, fahren wir”, meinte Nick kurz angebunden.
    “Er hat sie umgebracht”, erzählte Eddie. “Demeter. Er fuhr den Wagen. Er hat überlebt, hat nur ein paar kleine Kratzer abbekommen. Aber sie, sie war tot.”
    Carly stand immer noch neben Ninas Foto. Ihr zitterten die Knie. Sie bemühte sich nach Kräften, freundlich und interessiert zu erscheinen. Verständnisvoll nickte sie. “Deswegen musste er bestraft werden.”
    Monk belohnte sie mit einem arroganten und gleichzeitig verschlagenen Grinsen. “Genau. Aber nur sterben wäre zu einfach gewesen für ihn. Er sollte leiden!” Sein Gesicht verzerrte sich plötzlich hasserfüllt. “Sein Sterben sollte für ihn eine einzige Qual werden.”
    “Sie hatten also einen Plan.” Unter allen Umständen musste Carly dafür sorgen, dass er ruhig blieb. Solange er sprach, war sie außer Gefahr.
    Stolz erzählte er ihr alles. Seit Amandas Tod war Demeter ein gebrochener Mann. Er bildete sich ein, dass ihr Geist zurückgekommen sei, um ihn zu quälen. Von Amanda wusste Eddie, dass sie eine jüngere Schwester hatte, die ihr sehr ähnlich sah. Also spürte er Carly auf und stieß dabei auf Richard, erfuhr von dessen Spielleidenschaft und -schulden, und sein Plan war perfekt. Eddie kaufte Richards Schuldscheine auf und setzte ihn unter Druck, um seinen Plan in die Tat umzusetzen.
    Und der sah folgendermaßen aus: Carly sollte, als Amanda zurechtgemacht, auf Pete Demeters Jacht gebracht werden, während Demeter unter Deck war. Am Samstagmorgen dann, sobald er aufgestanden war, sollte er sie da vorfinden und glauben, dass seine tote Frau wieder auferstanden sei. Eddie wollte sich verstecken. Demeter würde beginnen, seine “Frau” zärtlich zu umwerben, und schließlich mit ihr schlafen wollen. Erst kurz vor dem Höhepunkt wollte sich Eddie dann zeigen und Demeter überwältigen. Er wollte ihn fesseln und zwingen zuzusehen, wie er, Eddie, “Amanda” nahm.

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