Tiffany Duo Band 0124
“Schluss! Schluss jetzt mit Tod! Schluss jetzt mit der Angst! Schluss damit, unter Drogen gesetzt und von allen benutzt und herumkommandiert zu werden! Und lass endlich Schluss sein damit, stets das brave kleine Mädchen zu sein!”
Ja, hatte sie denn umsonst an einem Kurs für Selbstverteidigung teilgenommen? Hatte sie im vergangenen Jahr denn nichts dazugelernt? Doch, natürlich. Sie konnte beißen, kratzen oder ihn dorthin treten, wo es einen Mann am meisten schmerzt.
Eddie stand praktisch über ihr, die Beine gespreizt, ganz konzentriert darauf, ihr seine Pillen zu verabreichen. Carly stieß mit den zusammengedrückten Knien mit aller Kraft hoch und rollte sich dann geschwind seitlich vom Stuhl.
Monks Schmerzensschrei zerriss die Stille. Er stürzte hintenüber zu Boden, rollte sich wie ein Ball zusammen, die Knie an die Brust gezogen, die Hände mit der Waffe zwischen den Beinen.
Mehr brauchte Carly nicht. Sie rappelte sich mühsam auf und fing an, ihn an den Kopf, in die Rippen und überall, wo sie ihn treffen konnte, zu treten. Dabei hallte ihr empörter Schrei durch den Raum. Schließlich lag Monk absolut still zu ihren Füßen.
Sie rang nach Atem, zitterte am ganzen Körper. Hatte sie ihn etwa umgebracht? In diesem Augenblick war ihr das völlig egal. Sie musste weg von diesem Ort. Schnell. Sie stürzte zur Tür, es gelang ihr, mit den auf dem Rücken gefesselten Händen den Türknauf zu drehen, die Tür öffnete sich, und sie war draußen. So schnell sie konnte, lief sie hin zur Straße, rollte sich ungeschickt unter der Eisenkette, die das Grundstück von ihr trennte, hindurch, stand mühsam wieder auf und hörte das Geräusch von quietschenden Reifen. Ein Wagen! Ohne Brille sah sie zwar nur verschwommen, konnte auch nicht erkennen, wer da im Wagen saß, aber das war ihr völlig egal.
“Hilfe!”, schrie sie, während sie auf den Wagen zurannte. “Helfen Sie mir!”
“Das ist Carly, Dom”, sagte Nick erleichtert, als die Frauengestalt auf sie zulief. Ihr Gesicht war schmutzig, zeigte blaue Flecken und war zerkratzt, sie trug keine Brille, die Hände hielt sie auf dem Rücken, und sie trug auch keine Schuhe, aber es war eindeutig Carly. Unendliche Erleichterung durchflutete Nick. Carly lebte!
Dom bremste, Nick riss die Tür auf und war mit einem Satz auf der Straße.
“Nick! Gott sei Dank!” Er sah die Freude auf ihrem Gesicht, als sie ihn erkannte, riss sie an sich. Sie rang nach Atem.
“Sag mir, dass es dir gut geht”, bat er.
“Ja”, stieß sie hervor.
“Wo ist Monk?”
“Im Haus. Im Keller. OhNick, ich habe ihn getreten und getreten, und …”
“Schlampe!!!”
Eddie Monk kam durch die Öffnung im Zaum gestolpert, eine Hand immer noch zwischen den Beinen, in der anderen die Pistole. “Ich kriege dich!”
“Stehen bleiben”, befahl Nick, die eigene Pistole auf Eddie gerichtet.
Aber der ließ sich nicht beirren, sondern lief weiter auf Nick und Carly zu.
Nick zielte auf Eddie Monks Kopf, feuerte, Eddie wurde zurückgeworfen, stolperte nach links auf den Klippenrand zu, schien sich zu fangen, drehte sich mit blutüberströmtem Gesicht zu Nick um und kam weiter auf ihn und Carly zu. Nick schoss noch einmal, diesmal zielte er auf Monks Brust. Wieder wurde der zurückgeworfen, war aber immer noch nicht aufzuhalten.
Dann schoss Dom, und Eddie wurde von der Kraft des Kugeleinschlags über den Klippenrand hinausgetragen, stürzte in die Tiefe und blieb dann tief unten am Boden bewegungslos liegen.
Nachdem sich Dom und Nick davon überzeugt hatten, dass Eddie Monk tatsächlich tot war und keinen Schaden mehr anrichten konnte, kümmerte sich Nick um Carly, die am Boden hockte und mit ihren auf dem Rücken gefesselten Händen aussah wie eine Gefangene, die gleich hingerichtet werden sollte.
“Ist es vorbei?”, fragte sie.
“Ja, es ist vorbei.”
“Gut.” Sie weinte nicht, schien nur das Bedürfnis zu haben, sich an Nick zu schmiegen, von ihm gehalten zu werden. “Kannst du mir die Handschellen abnehmen?”
“Ich habe keinen Schlüssel. Du musst noch etwas warten.”
“Meine Brille, die ist noch da drinnen … “, sie schauderte, “… im Keller. Ich muss sie holen.”
“Das machen wir schon.” Nick umfasste ihr Gesicht und sah sie forschend an. “Geht es dir wirklich gut?”
“Ja.”
“Hat er dir was getan?”
“Eigentlich nicht. Aber, Nick, er war ja so krank!” Ihr Gesicht spiegelte ihre ganze Erschütterung wider.
Nick zog sie wieder an sich. Es
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